19.07.2014 Views

Sozialalmanach - Caritas Luxembourg

Sozialalmanach - Caritas Luxembourg

Sozialalmanach - Caritas Luxembourg

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

2. Die Regierungserklärung vom 9. Juli 2009<br />

und das Regierungsprogramm für die<br />

Legislaturperiode 2009-2014<br />

R o b E R t U r b é<br />

2.1 Die Regierungserklärung vom 29. Juli 2009<br />

Die aus den Wahlen vom 7. Juni 2009 hervorgegangene neue Regierungskoalition<br />

erarbeitete in wenigen Wochen ihr Koalitionsprogramm 1 , sodass der alte und neue<br />

Premierminister schon am 29. Juli mit der Regierungserklärung vor das Parlament treten<br />

konnte. Der Premier stellte seine Rede 2 unter das Thema „nachhaltige Entwicklung“. Er<br />

resümierte zum Schluss: „Die kommenden Zeiten werden nicht einfach, manches wird in<br />

Frage zu stellen sein. Aber wenn wir bleiben wollen, was wir sind, müssen wir bereit sein,<br />

einen beherzten Sprung in die Zukunft zu tun…Wer nicht reformiert, bleibt stehen. Und<br />

wer stehen bleibt, fällt zurück. Wir wollen nicht, dass unser Land zurück fällt. Wir wollen,<br />

dass es weiter vorankommt.“<br />

Die nachhaltige Entwicklung hat der Premierminister in seiner Rede durch die verschiedenen<br />

Kapital hindurch dekliniert. Dabei hat er in manchen Punkten Kontinuität<br />

angekündigt, in anderen die Notwendigkeit des Umbaus. Über allem aber schwebte wie<br />

ein Damoklesschwert die Ungewissheit der zukünftigen wirtschaftlichen und finanziellen<br />

Entwicklung, wodurch einerseits für 2009 und 2010 weitere konjunkturstützende<br />

Maßnahmen, besonders bei den öffentlichen Investitionen, nötig seien, während ab 2011<br />

ein resoluter Sparkurs angesagt sei, um das Land nicht in eine Situation zu führen, in der<br />

ein Schuldenberg von rund 40% des Bruttoinlandsprodukts (BIP), verbunden mit einer<br />

Zinslast von fast 1% des BIP die Politik zukünftig so einschnürt, dass die Finanzierung von<br />

neuen Politiken unmöglich gemacht wird. Daher stünden auch alle neue Politiken während<br />

dieser Legislaturperiode unter Finanzierungsvorbehalt, und er nannte als Beispiel die<br />

Gehälterreform im öffentlichen Dienst und die Gratisbetreuung der Kinder (sie würde 570<br />

Millionen € kosten), die also erklärtermaßen Regierungsziel bleibt, auch wenn in diesem<br />

Programm nur die Ausdehnung der Dienstleistungsschecks auf andere gesellschaftspolitisch<br />

relevante Bereiche vorgesehen ist und keine Erhöhung der Stundenkontingente oder<br />

Preissenkung bei der Kinderbetreuung.<br />

1 Siehe Gouvernement luxembourgeois (2009a).<br />

2 Siehe Gouvernement luxembourgeois (2009b).<br />

25

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!