Sozialalmanach - Caritas Luxembourg
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2. Unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren<br />
Wir müssen uns aber auch Klarheit darüber verschaffen, wie hoch unser<br />
Ressourcenverbrauch tatsächlich ist und ihn dann auf ein für die Natur (und damit uns<br />
Menschen) erträgliches Maß reduzieren, egal ob mit oder ohne wirtschaftliches Wachstum.<br />
Für Luxemburg bedeutet dies:<br />
– Der ökologische Fußabdruck gehört ab sofort in die Reihe der nationalen Indikatoren<br />
für Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit aufgenommen.<br />
Er kann uns auch die nötige Orientierung geben, wenn es denn darum geht unseren<br />
Naturverbrauch gezielt zu reduzieren:<br />
– Wie hoch ist der mit unserem Fleisch-, Milch und Eierverbrauch verbundene<br />
Flächenverbrauch (nicht nur in Luxemburg)? Ließe sich mit einer veränderten Ernährung<br />
verbunden mit mehr körperlicher Bewegung beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit unser<br />
Ressourcenverbrauch reduzieren? Welche positiven Auswirkungen wären dadurch auf<br />
die Volksgesundheit zu erwarten?<br />
– Luxemburg hat das Potential, seine Klimagas-Emissionen bis zum Jahr 2020 mit<br />
nationalen Maßnahmen um mindestens 50% zu verringern. Dazu gehört beispielsweise<br />
die gezielte Verringerung des motorisierten Individualverkehrs zugunsten der<br />
sanften Mobilität. Dazu gehören auch ein leistungsfähiges modernes öffentliches<br />
Nahverkehrsystem und ein problemloser Umstieg von teurem Privat-Pkw auf Zug,<br />
Bus und Tram oder Fahrrad.<br />
– Aber auch der Tanktourismus ist nicht nur einerseits ein Kyoto-Problem, welches<br />
andererseits unsere Staatskassen derzeit noch füllt. Wir vermitteln damit der Industrie<br />
und den Verbrauchern in Europa das falsche Bild einer billigen Energiequelle und fördern<br />
somit Verschwendung und den Klimawandel. Dies ist ein politisches und finanzielles<br />
Problem, welches wir jetzt lösen müssen.<br />
Aber wir müssen den Konsum nicht nur begrenzen, weil wir die Grenzen des Verfügbaren<br />
überschritten haben, sondern auch damit alle an den Früchten der Gesellschaft teilhaben<br />
können.<br />
Die ganze Arbeit für alle<br />
Ein weiterer großer Schwachpunkt des BIP ist, das es nur die Aktivitäten der Geldwirtschaft<br />
misst. Dies entspricht zwar in vieler Hinsicht dem dominierenden Selbstverständnis, dass nur<br />
das zählt, was Geld einbringt, sich also gegen Geld tauschen lässt. Wie steht es aber mit der<br />
privaten Haushaltsführung, der Erziehungsarbeit an unseren Kindern, der Pflege unserer<br />
Eltern oder dem freiwilligen Dienst, den viele in Vereinen und Bürgerinitiativen leisten?<br />
Die Werte, die hier geschaffen werden, sind überlebenswichtig für unsere Gesellschaft.<br />
Müssten wir hierfür zahlen, würde sich das BIP wahrscheinlich mit einem Schlag mehr<br />
als verdoppeln. Sie fördern also mindestens in gleichem Masse die Lebenszufriedenheit<br />
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