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Sozialalmanach - Caritas Luxembourg

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(Klima, kindzentrierte Alltagsgestaltung, Erziehungsverhalten usw.) als zweite große<br />

Säule der Gefährdung oder Förderung kindlicher Entwicklung im frühen Kindesalter<br />

betrachtet werden“ 23 . Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Studie des deutschen<br />

<strong>Caritas</strong>verbandes: „Wenn die sozialen Netze tragen, Kinder mit ihren Familien integriert<br />

sind und die Erwachsenen materiellen Mangel emotional ausgleichen können, haben die<br />

Kinder gute Chancen. Löst die schlechte ökonomische Lage jedoch eine permanente Krise<br />

in der Familie aus, schwinden die Entwicklungs- und Teilhabemöglichkeiten der Kinder“ 24 .<br />

4. Armutsprävention und Office National de l’Enfance (ONE)<br />

In den vorigen beiden Kapiteln wurde dargelegt, dass die Maßnahmen zur Verringerung<br />

der Kinderarmut direkt an den Kindern unabhängig von ihrer Familienform anzusetzen<br />

haben, die Einkommensarmut Auswirkungen auf die Lebenslage der Kinder hat und dass<br />

der Grad des Zusammenhangs zwischen der Lebenslage des Kindes und dem Einkommen<br />

der Eltern stark abhängig ist vom Familienleben.<br />

Die Verringerung der Kinderarmut muss deswegen an zwei Ebenen ansetzen. Zum einen<br />

geht es darum die Einkommensarmut der Haushalte mit Kindern zu bekämpfen (siehe<br />

oben). Zweitens sind gezielt Maßnahmen zu entwickeln, die beim Kind ansetzen und von den<br />

Lebenslagen armer Kinder ausgehen. Der Teufelskreis der Armut kann nur unterbrochen<br />

werden, wenn die Einkommensarmut bekämpft wird und die Armutsprävention früh<br />

ansetzt. Nur so können den Folgen der Einkommensarmut auf die Lebenslage der Kinder<br />

entgegengewirkt werden 25 .<br />

Auf die monetären Hilfen – hierzu zählen Kindergeld, Kinderboni und weitere<br />

Familienzulagen (allocation de rentrée scolaire, allocation de naissance, …) – soll an<br />

dieser Stelle nicht ausführlich eingegangen werden. Diese kommen allen Kindern zu Gute,<br />

egal ob sie arm oder reich sind. Somit dienen diese Maßnahmen nicht dazu gezielt gegen<br />

Kinderarmut vorzugehen 26 . Zu den spezifischen Maßnahmen gegen Kinderarmut gehören<br />

23 Vgl. Holz (2000a), S. 103.<br />

24 Tripp (2009).<br />

25 Auf die Verortung der Armutsbekämpfung und Armutsprävention geht die Publikation „zero poverty“<br />

von <strong>Caritas</strong> Europa ein (vgl. <strong>Caritas</strong> Europa 2010).<br />

26 Was nicht heißen soll, dass das Kindergeld selektiv nach der Höhe des Einkommens der Eltern gestaffelt<br />

oder gar ganz abgeschafft werden soll. Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass es nicht die Eltern,<br />

sondern das Kind ist, das Anspruch auf das Kindergeld hat. Das Recht des Kindes auf Kindergeld kann<br />

nicht eingeschränkt werden, weil das Kind aus wohlhabendem Hause stammt.<br />

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