PSC 5-03 - FSP
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P s y c h o s c o p e 5 / 2 0 0 3 14/15<br />
Konsultation ohne<br />
Termin<br />
Die psychologische<br />
Online-Beratung bedarf<br />
besonderer Kenntnisse.<br />
Angesichts der raschen<br />
Entwicklung dieser Art<br />
von Dienstleistungen<br />
verabschiedete der <strong>FSP</strong>-<br />
Vorstand im vergangenen<br />
Mai ein Kompetenzprofil<br />
für Psychologische<br />
Online-BeraterInnen.<br />
In den letzten Jahren hat das Angebot<br />
an psychologischer Beratung im Internet<br />
stark zugenommen. Und langsam<br />
merken die wissenschaftlichen Kreise,<br />
dass eine Konsultation auf Distanz genau<br />
so seriös sein kann wie eine «faceto-face»-Begegnung<br />
zwischen TherapeutIn<br />
und KlientIn. Die neue Kommunikationstechnologie<br />
erlaubt verschiedene<br />
Arten des interaktiven Austauschs.<br />
Es gibt direkte Formen wie die individuelle<br />
Online-Beratung, Diskussionsforen<br />
oder Expertenforen. Andere Formen<br />
sind asynchron, wie die Beratung<br />
per E-Mail, die heute die verbreitetste<br />
Form der Online-Beratung darstellt. Da<br />
mit mobilen Telefonen und Computern<br />
jederzeit ein Internetzugang möglich<br />
ist, muss damit gerechnet werden, dass<br />
immer mehr Menschen diesen Kanal<br />
benützen, um psychologische Unterstützung<br />
zu erhalten.<br />
In einer 2001 angenommenen Empfehlung<br />
lud die Europäische Föderation<br />
der Psychologie-Verbände (EFPA) ihre<br />
Mitgliedverbände ein, eine Deklaration<br />
zu den ethischen Prinzipien und den<br />
Richtlinien für Online-Beratungen zu<br />
publizieren. Dies bewog die <strong>FSP</strong>, im<br />
Juni 2002 eine Kommission Fortbildung<br />
Online-Beratung zu bilden, die<br />
den Auftrag erhielt, ein Kompetenzprofil<br />
auszuarbeiten. Dieser Text ist<br />
nun vom Vorstand angenommen worden<br />
und wird im Juni den Medien vorgestellt.<br />
Die <strong>FSP</strong>-Mitglieder werden im<br />
Detail über den Inhalt informiert.<br />
Das Kompetenzprofil listet die nötigen<br />
Qualifikationen und Kenntnisse für die<br />
Ausübung von Online-Beratungen auf.<br />
Dazu gehören psychologische sowie<br />
kommunikative und technische Kompetenzen.<br />
Das Profil definiert die Rahmenbedingungen<br />
dieser Aktivität und nennt<br />
Aspekte, auf die PsychologInnen im<br />
virtuellen Raum besonders Acht geben<br />
müssen. Ein Abschnitt widmet sich<br />
der Berufsethik. Der Text weist zudem<br />
darauf hin, dass als Basis für diese<br />
spezifischen Kenntnisse die grundlegenden<br />
psychologischen Fähigkeiten<br />
vorausgesetzt werden, die die <strong>FSP</strong><br />
von ihren Mitgliedern verlangt.<br />
Jane-Lise Schneeberger<br />
Koordinierte Institute<br />
Eine neu geschaffene<br />
Koordinationsstruktur<br />
verbindet alle psychologischen<br />
Institute der<br />
Schweizer Universitäten.<br />
Seit dem November 2002<br />
kommen deren DirektorInnen<br />
zusammen, um<br />
über die nächste Studienreform<br />
zu beraten.<br />
Dem Wunsch der Schweizerischen<br />
Gesellschaft für Psychologie (SGP)<br />
entsprechend, hat die «Konferenz der<br />
Direktoren und Direktorinnen der Institute<br />
für Psychologie der Schweiz»<br />
(KDIPS) ihre Arbeit aufgenommen. Sie<br />
vereinigt die DirektorInnen der psycho-<br />
logischen Institute an den Unis von<br />
Basel, Bern, Freiburg, Genf, Lausanne,<br />
Neuenburg und Zürich. Der Direktorenkonferenz<br />
gehört ferner auch die<br />
Commission romande de coordination<br />
des études en psychologie (CRCEP)<br />
und der Vizepräsident der SGP an.<br />
An ihrer Gründungsversammlung vom<br />
29. November 2002 hat die KDIPS<br />
Michaël Reichert, Professor an der Uni<br />
Freiburg, zu ihrem Präsidenten gewählt<br />
und die Arbeit aufgenommen.<br />
Die ersten vier Arbeitssitzungen dominierte<br />
das Thema, wie die Reform der<br />
universitären Studien entwickelt und<br />
koordiniert werden könnte. Diese<br />
Reform ergab sich durch die «Bologna-<br />
Deklaration»; mit ihr haben die europäischen<br />
ErziehungsministerInnen –<br />
die Schweiz ist in dieser Definition mit<br />
eingeschlossen – beschlossen, die<br />
Curricula zu vereinheitlichen, um eine<br />
grössere Mobilität der Studierenden in<br />
Europa zu erreichen.<br />
Wir verfügen somit über eine neue<br />
Koordinationsplattform für die psychologischen<br />
Institute der Universitäten.<br />
Diese Plattform ergänzt die Anstrengungen<br />
der Westschweizer Kommission<br />
CRCEP, die bereits seit über 20 Jahren<br />
aktiv ist.<br />
In nächsten Arbeitsschritten wird es<br />
darum gehen, detailliert die Rahmenbedingungen<br />
für den dreijährigen<br />
Bachelor-Studiengang und das darauf<br />
folgende zweijährige Master-Studium<br />
zu definieren. An der Universität Basel<br />
existiert die neue Studienstruktur<br />
bereits seit dem Jahr 2001. Ab dem<br />
Wintersemester 20<strong>03</strong>/04 wird sie an<br />
der Uni Freiburg eingeführt; weitere<br />
Universitäten sollen bald folgen.<br />
Jean Retschitzki,<br />
Präsident der SGP