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ARBEITSGEMEINSCHAFT DER INSTITUTE FÜR ... - HAL - INRIA

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41. VARROA ,IACOBSON! UND TROPILAELAPS CLARAE IN BIENENVÖLKERN<br />

VON APIS MELLIFERA IN THAILAND<br />

Wolfang RITTER und U!e SCHNEI<strong>DER</strong>-RITTER<br />

Tierhygierrisches Institut Freih lll<br />

&dquo;l{, Am A!&beta;!!u’!/!p! 2, 7800 Freiburg<br />

Varroa jacobsoni und Tropilaelaps clarae sind neue Parasiten der Honigbiene,<br />

Apis mellifera, in Südostasien. Das nicht angepa&szlig;te Wirt-Parasit-Verhältnis führt<br />

teilweise zu erheblichen Bienenschäden. Obwohl beide Milben in Thailand nebeneinander<br />

vorkommen, sind die meisten Völker überwiegend mit einem der beiden<br />

Parasiten befallen. Der Befall von adulten Bienen und von Brut mit Varroa<br />

jacobsoni war um so grö&szlig;er je kürzer die im 10 Tage Rhythmus mit einem<br />

akariziden Mittel durchgeführte Behandiung zurücklag. In 2 Jahre unbehandelten<br />

Völkern war Varroa jacobsoni dagegen schon fast vollständig von Tropilaelaps<br />

clarae verdrängt worden. Die Verdrängung von T’ropilaelaps clarae durch<br />

Varroa jacobsoni ist somit künstlich herbeigeführt worden. Der umgekehrte Vorgang<br />

ist dagegen der natürliche.<br />

Eine Ursache der Verdrängung des Parasiten könnte eine unterschiedliche<br />

Fortpflanzung sein. Die Reproduktionskurven der Parasiten in Arbeiterinnenbrut<br />

unterschieden sich wesentlich. Der Zeitpunkt des Auftretens und die Zahl der<br />

Entwicklungsstadien von Varroa jacobsoni entsprachen weitgehend den von Ifantidis<br />

(1983) in Europa gefundenen Daten. Im Unterschied zur Varroa jacobsoni legt<br />

Tropilaelaps clarae nur in einer kurzen Zeit nach der Verdeckelung Eier ab.<br />

Nicht nur das zweite abgelegte Ei ist männlich sondern weibliche und männliche<br />

Eier werden in einer etwa gleich gro&szlig;en Zahl abgelegt. Insgesamt hatten 68 vo<br />

der Varroa-Weibchen und 71 % der Tropilaelaps-Weibchen überlebensfähige Nachkommen<br />

erzeugt. Der Reproduktionskoeffizient auf alle Milben in der Brut bezogen<br />

betrug bei Varroa jacobsoni 1,27 und bei Tropilaelaps clarae 1,02. Tropilaelaps<br />

clarae erzeugt somit wesentlich weniger Nachkommen. Da Tropilaelaps clarae<br />

die Brutzellen jedoch bereits nach 1 bis 2 Tagen erneut zur Fortpflanzung aufsuchen<br />

mu&szlig; (W OYKE , 1985), kann hiermit eine raschere Zunahme der Population<br />

erklärt werden. In gemeinsam von beiden Parasiten befallenen Zellen waren die<br />

Weibchen beider Milbenarten häufiger infertil als in den nur von einer Art<br />

parasitierten. Bei zunehmender Population von Tropilaelaps clarae wird somit die<br />

Chance zur Fortpflanzung für Varroa jacobsoni geringer. Dies könnte eine Ursache<br />

für die Verdrängung dieses Parasiten sein.

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