ARBEITSGEMEINSCHAFT DER INSTITUTE FÜR ... - HAL - INRIA
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PROPOLIS UND VIREN : <strong>DER</strong> GEGENWÄRTIGE FORSCHlJNGSSTAND<br />
Bernd KÖNIG und Jost H. DUSTMANN<br />
Nierlersüchsisches Landesinauitut für Bienenforschung, Wehlslr. 4a, D-3100 Celle<br />
Wie schon auf der AG-!!’agung im Vorjahr berichtet, ergab sich, daß die<br />
Aktivität der Propolis gegei, Herpesviren der Wirbeltiere auf dem Gehalt an<br />
Kaffeoylverbindungen beruht. Davon enthält die Propolis gemäßigter Breiten<br />
Kaffeesäure selbst, zwei verschiedene Quercetinderivate, lediglich Spuren von<br />
Quercetin selbst und von Luteolin, vor allem aber jeweils ein bis zwei verschiedene<br />
Dikaffeoyle, die von uns mittels HPLC und UV-Spektren erstmals in Propolis<br />
nachgewiesen wurden. Dagegen enthalten die tropischen Propolisproben aus<br />
Hawaii keinerlei phenolische Verbindungen, weisen aber ebenfalls antivirale<br />
Aktivität auf.<br />
Neben Herpesviren verschiedener Vogelarten, darunter auch das tumorerzeugende<br />
Marekvirus, wurde inzwischen auch das säugerpathogene Aujeszkyvirus<br />
mit gleichem Erfolg getestet. Dabei zeichnete sich ab, daß die Mehrzahl der<br />
getesteten Viren durch « ins Molekül eingebundene » Kaffeoylgruppen stärker gehemmt<br />
wird als durch « frei herausragende » - solange die vicinalen Hydroxygruppen<br />
freistehen -, die « Minderheit » dagegen sich genau umgekehrt verhält.<br />
Sogen. « Zeitversuche » deuten darauf hin, daß der Hemm-Mechanismus<br />
der Kaffeoyle und damit auch der Propolis im Bereich der Viruseklipse in Aktion<br />
tritt und daher entweder in der Störung der virusspezifischen Protein- oder in der<br />
der Nukleinsäuresynthese besteht. Dies ist ein nach der Literaturlage völlig<br />
unerwartetes Ergebnis von womöglich großer Bedeutung.<br />
Obwohl uns anscheinend zumindest mit einem Isolat erstmals die Vermehrung<br />
eines Bienenvirus (des mit Varroa assoziierten APV) in Blattwespenzellkulturen<br />
der Art Neodiprion lecontei gelungen ist, war es dennoch bislang nicht<br />
möglich die Frage sicher zu beantworten, ob auch die Viren der Honigbiene<br />
selbst durch Propolis in ihrer Vermehrung gehemmt werden.<br />
Wir danken R. Gnr. EN Sn und F. SrEwFac, Hannover, für ihre Hilfe bei der HPLC und der<br />
Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Finanzierung des Projektes (Du 44/5-1 bis 3).<br />
SUMMARY<br />
Propolis and viruses : Current status of a research project<br />
As reported at the previous meeting of the working group (last year in<br />
Bonn), it was found that the activity of propolis against vertebrate herpes viruses