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Revue Technique Luxembourgeoise

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26 ARTICLES | REVUE TECHNIQUE LUXEMBOURGEOISE 3 | 2011<br />

© Bernd Borchardt<br />

weit abgetrocknet, dass mit dem nächsten Geschoß in gleicher<br />

Zeitabfolge begonnen werden konnte.<br />

Die industrielle Vorfertigung der Holzkonstruktion in der<br />

Zimmerei unter den kontrollierten Bedingungen einer klimatisierten<br />

Halle garantieren eine große Ausführungs- und<br />

Qualitätssicherheit sowie sehr kurze Bauzeiten: Nach rund<br />

9 Monaten Gesamtbauzeit konnte die Bauherrengemeinschaft<br />

e3 im Frühjahr 2008 ihr Haus beziehen.<br />

Dass sich hinter der Putzansicht eine Holzkonstruktion verbirgt,<br />

ist nicht mehr zu erkennen und trotzdem bleiben die<br />

konstruktiven Grundelemente nach außen sichtbar, was in<br />

dieser Art an die klassische Chicagoer Bürohaus-Moderne<br />

des 19. Jahrhunderts erinnern mag. Die Nichtsichtbarkeit<br />

des Werkstoffes Holz an der Außenfassade war für uns von<br />

Anfang an ein städtebaulicher Imperativ. In dieser urbanen<br />

innerstädtischen Situation könnten wir uns keine langsam<br />

verwitternde Holzfassade vorstellen. Bei diesem Projekt<br />

betrachten wir Holz in aller ersten Linie als ein Konstruktions-<br />

und Dämmmaterial mit ausgesprochen positiven<br />

bauphysikalischen Eigenschaften und einer sehr guten Energiebilanz.<br />

Holz ist eine erneuerbare, stetig nachwachsende Ressource,<br />

welche kurze Transportwege generiert, ein geringes Eigengewicht<br />

aufweist und energiearm sowie CO² neutral verarbeitet<br />

werden kann, wodurch die energetische Gesamtbetrachtung<br />

einer Holzkonstruktion bei ressourcengerechter<br />

Verarbeitung stets positiv ausfällt. Der Primärenergieaufwand<br />

für den kompletten Rohbau des Projektes e3 liegt bei<br />

lediglich 40% einer traditionellen Massivkonstruktion.<br />

Das Bauprojekt e3 versteht sich als Prototyp für einen innovativen<br />

städteplanerischen und bautechnischen Ansatz, der<br />

das Zusammenwirken von architektonischer Attraktivität,<br />

maximaler Umweltschonung und Nachhaltigkeit bei der<br />

Verdichtung im urbanen Binnenbereich mit neuen Ideen<br />

bereichern will. Unter interdisziplinärer Anwendung innovativer<br />

„state of the art“ - Bautechnik soll so eine neue<br />

Bauklasse für den städtischen Bereich eingeführt werden.<br />

Bewiesen ist damit zweierlei: Holzkonstruktionen mit 22 m<br />

Höhe und sieben Geschossen lassen sich konstruktiv sicher<br />

und unter Beachtung aller Brandschutzvorgaben in<br />

Deutschland realisieren. Sie müssen im Allgemeinen und in<br />

innerstädtischen Lagen im Besonderen keine historisierend<br />

bzw. anheimelnde Assoziationen wecken. Und die Gebäudeklasse<br />

„Hochhaus“ ist nur noch wenige Zentimeter entfernt!<br />

www.kaden-klingbeil.de<br />

Projekt<br />

Wohnhaus mit sieben Geschossen in<br />

Holzbauweise, Berlin, Esmarchstraße 3<br />

Bauherr<br />

e3 Bau GbR, Berlin<br />

Projektentwicklung<br />

Kaden Klingbeil Architekten, Berlin<br />

Architekt/Bauleitung<br />

Kaden Klingbeil Architekten, Berlin<br />

Statik<br />

Prof. Julius Natterer, Etoy/Schweiz; Mitarbeit<br />

Tobias Linse, München<br />

Brandschutz<br />

Dehne, Kruse Brandschutzingenieure GmbH<br />

& Co. KG, Gifhorn<br />

Holzbau<br />

projekt holzbau merkle k.o.m. gmbh,<br />

Bissingen-Teck<br />

Bauweise<br />

Pfosten-/Riegelkonstruktion mit<br />

Massivholzausfachung und HBV-Decken;<br />

Kapselklasse K60 mit 2x 18 mm Fermacell<br />

Gipsfaser-Platten (innen) und 1x 18 mm<br />

Fermacell Gipsfaser-Platten + Steinwolle-<br />

Lamellen<br />

Energiestandard<br />

KfW-40<br />

Bauzeit<br />

08/2007 bis 05/2008

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