1 couverture - Bibliothèques de l'Université de Lorraine

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Francfort, qu’Overhoff considérait comme l’une des grandes autorités parmi les orientalistes. 121 Le roman a pour cadre l’Iran et le califat de Bagdad des VIII e et IX e siècles. À travers le procès fait à Afschin, prince et seigneur de guerre, Overhoff trace le portrait d’une époque, où Arabes, Perses et nomades combattent. La Trahison d’Afschin est typique de la manière d’Overhoff. Une fois de plus, il adopte une forme de récit originale : le livre est composé d’une conversation et d’une nouvelle. La conversation, placée au début du livre, se déroule entre un marchand, un poète, un émir, un juriste, un scribe, présentée à la façon d’une pièce de théâtre. Les personnages discutent du procès en cours contre Afschin. La nouvelle, de bien plus grande envergure (quatre fois plus longue), est le récit de la vie d’Afschin. L’originalité consiste aussi dans le sujet traité : le Moyen Orient au IX e siècle n’avait pas encore été traité dans la littérature allemande. Le livre parut en avril 1950, tiré à 2.000 exemplaires, dont seuls 200 furent vendus. 122 V.3 1953 Voyage en Amérique latine Peu après la parution de La Trahison d’Aschin, Overhoff partit pour l’Amérique du Sud où il effectua un séjour de plusieurs mois. Il trouva à son retour une lettre de Peter Suhrkamp, dans laquelle celui-ci lui soumettait une idée de publication : un récit de voyage, dont la nécessité s’imposait, après que l’Allemagne ait été si longtemps coupée du reste du monde. 123 Overhoff s’attela immédiatement à la tâche, écrivit deux chapitres en quelques semaines. Il fallut toutefois attendre le mois de mars 1951 pour qu’il envoie un manuscrit à Suhrkamp, qui émit des réserves et proposa des modifications. Il exposa clairement à son wieder zu einem politischen Kraftfeld erster Ordnung geworden; er ist es schon zu Zeiten gewesen, da es in Europa noch keine Geschichte gab, er war es später immer wieder. Über seiner eigenen Geschichte vergißt Europa dies offenbar zu leicht. Und doch läßt jedes genauere Hinsehen erstaunen, wie aus dem Gewirr der Kriege, Revolutionen, Sektenkämpfe, Intrigen und Schauprozesse das auch für uns, das stets Gültige, hervorleuchtet, das, woran uns das eigene Schicksal erinnert hat.“ 121 Lettre d’Overhoff à Müller-Wirth du 27.12.1949 : „Meine Frau hofft zu erreichen, daß Prof. Ritter, einer der ersten orientalischen Autoritäten der Welt, derzeit Ordinarius der Universität Frankfurt, die Korrektur mitliest.“ 122 Malgré cet échec éditorial, Overhoff restera toujours fier de son roman, comme il ressort d’une lettre à Robert Müller-Wirth du 22.03.1968 : „Und unser gemeinsames verlegerisches Abenteuer, das für mich so beschämend ausgegangen ist? Aber ich kann mir nicht helfen, ich stehe noch immer zum ‚Afschin‘ und freue mich, ihn geschrieben zu haben.“ 123 Lettre de Suhrkamp à Overhoff du 01.06.1950 : „Ich möchte, lieber Herr Dr. Overhoff, dass Sie diesen Brief vorfinden, wenn Sie von Ihrer Süd-Amerika-Reise zurückkommen. Leider dachte ich vor Ihrer Abreise nicht daran, Sie zu bitten, auf dieser Tour doch möglichst Material für ein Reise-Buch zu sammeln. Wir sind von der Welt so lange abgeschnitten, dass es dringend und wichtig wird, etwas Authentisches aus den anderen Kontinenten zu erfahren.“ 49

auteur les défauts du manuscrit, dus en partie à la double charge que la BASF imposait à l’auteur Overhoff. 124 50 Il s’ensuivit une longue collaboration entre l’auteur et l’éditeur, 125 au cours de laquelle Suhrkamp incita Overhoff à reprendre et à remanier son manuscrit, jusqu’à ce que les deux hommes fussent satisfaits du résultat. La parution de Voyage en Amérique latine (Reise in Lateinamerika) en 1953, marque la première étape d’une série de cinq ouvrages de littérature de voyage. Avec Voyage en Amérique latine Overhoff poursuit la tradition du journal de voyage. Tradition littéraire bien sûr, mais tradition familiale également. À chacun de ses voyages, il a 124 Lettre de Suhrkamp à Overhoff du 05.04.1951 : „Ich meine, daß Ihre Entwicklung als Schriftsteller nicht nur durch die Zeitnöte eine Vergewaltigung erfahren hat, sondern ebenso sehr durch die Notwendigkeit in der Hauptsache im kaufmännischen Beruf zu arbeiten. Der kaufmännische Beruf absorbiert bei Ihnen nicht nur Zeit und Kräfte, sondern er leitet auch den Rest der Kräfte und Bemühungen stark in spekulative Richtungen (ich möchte sie nicht gerade philosophische nennen) und nimmt ihnen damit leicht die ursprünglich quellende Frische, sozusagen das Grüne. Daneben ist es nur zu natürlich, daß Ihnen keine Zeit bleibt, in der die Dinge sich aus ihrem eigensten Wesen heraus entfalten können. Es ist zu verwundern, was Sie unter diesen Umständen schriftstellerisch immer noch schaffen, Es hat für mich aber auch etwas Tragisches zu sehen, das Ihnen das Ausruhen darauf nicht zukommt; daß Sie genötigt sind, die Dinge zu zwingen. Diese meine Bemerkungen würde ich möglicherweise jetzt nicht machen, wenn ich mich nicht kurz vor meinem Geburtstag sehr eingehend mit dem Manuskript Ihres Reisebuches ‚Lateinamerika‘ beschäftigte. Als Resultat dieser Beschäftigung komme ich zunächst zu der Feststellung, daß es doch nicht das Buch wurde, das wir vereinbarten, oder das ich Ihnen vielmehr antrug. Als wir zuerst von dem Projekt sprachen, war mein Ausgangspunkt, dass in Deutschland heute niemand mehr Bescheid weiss, wie es in der übrigen Welt aussieht. Daß zu wenige bei uns die Möglichkeit haben, andere Länder und Kontinente mit eigenen Augen zu sehen. Und man müßte jetzt ein Bild davon geben, wie es jetzt anderswo aussieht. Dabei war nicht gedacht an ein Bild für Menschen aus bestimmten Fachkreisen, auch nicht an Studenten und Schüler, sondern an den an dem Weltzustand interessierten Menschen. Aber ausgesprochen an ein Bild, das etwas vom gegenwärtigen Leben vermittelt. Wenn ich sage, ‚vom Leben‘, dann meine ich vom Leben der Menschen und meine die Gegenstände, die das Leben der Menschen bestimmen. Es war also nicht an eine historische Monographie und geographische Monographie und eine ethnographische Monographie gedacht. Ihr Manuskript enthält von all dem etwas. In einzelnen Kapiteln, besonders im 5. und 6. fand ich das, was ich erwartete. Aber dieses ‚Erwartete‘ nimmt im ganzen einen zu geringen Raum ein, und der Leser erwartet es schon nicht mehr, wenn er endlich dazukommt. Die Kapitel monographischen Charakters, wie etwa 2 bis 4, vermitteln keine Anschauung und tragen auch kaum bei zu einem Bild der Gegenwart. Dazu ist diese Methode der Darstellung nicht geeignet. Ich spreche dabei noch gar nicht von den persönlichen Briefen an Ihre Frau oder Ihre Familie, die in diese Kapitel eingebaut sind. Diese stehen durchaus als fremde Elemente in den genannten Kapiteln. Ihre Absicht war Anschaulichkeit; was Sie erreichten, ist aber, dass der Leser, für den diese Kapitel vielleicht in Betracht kämen, abgelenkt wird. Ich glaube, von diesen Einfügungen her dem Grund auf die Spur gekommen zu sein, weshalb Ihnen das Buch mißlungen ist. Ihre letzte Reise gab Ihnen wahrscheinlich nicht die Möglichkeit, das Buch zu schreiben, das ich mir wünschte. Dazu war die Reise möglicherweise zu kurz und waren Sie auch wahrscheinlich von anderen Dingen zu sehr okkupiert. Sie greifen also zu Ergänzungen. Kamen dann aber doch auch nicht dazu, das ältere Material mit dem neuen Material wirklich zu verschmelzen. Das wäre nur möglich gewesen, indem Sie es nicht dem Original einbauten, sondern nur als Material nahmen, das neu zu verarbeiten und neu zu formen war. Hier deutet sich möglicherweise auch ein zweiter Mißstand an: nämlich daß Sie, als Sie sich an das Manuskript machten, nach Ihrer Reise noch zu wenig Abstand hatten, um schon ein neues komplexes Bild sehen und auch schreiben zu können. Aber mißverstehen Sie mich hier nicht: mein Anspruch an das Buch, oder mein Maßstab, ist nicht etwa ein literarischer. Ich prüfte es nur daraufhin, ob es ein an Tatsachen interessiertes Publikum bei uns ansprechen kann. Und das haben Sie nach meiner Ansicht dem Leser dadurch schwer gemacht, daß Sie das Buch aus ganz heterogen Elementen zusammenfügten. Wenn ich das sage, bin ich mir dabei bewußt, wie schwer gerade für Sie mein Anspruch zu erfüllen war. Aber ich glaubte doch, Sie könnten es. Wenn ich das glaubte ging ich von den Möglichkeiten aus, die Sie in Kapitel 5 und 6 und auch in den Briefen aus vergangenen Zeiten andeuten.“ 125 Lettre d’Overhoff à Hegner du 11.03.1952 : „Ich würge noch an dem Südamerikabrocken, den mir Suhrkamp hingeschmissen hat.“

auteur les défauts du manuscrit, dus en partie à la double charge que la BASF imposait à<br />

l’auteur Overhoff. 124<br />

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Il s’ensuivit une longue collaboration entre l’auteur et l’éditeur, 125 au cours <strong>de</strong> laquelle<br />

Suhrkamp incita Overhoff à reprendre et à remanier son manuscrit, jusqu’à ce que les <strong>de</strong>ux<br />

hommes fussent satisfaits du résultat. La parution <strong>de</strong> Voyage en Amérique latine (Reise in<br />

Lateinamerika) en 1953, marque la première étape d’une série <strong>de</strong> cinq ouvrages <strong>de</strong> littérature<br />

<strong>de</strong> voyage.<br />

Avec Voyage en Amérique latine Overhoff poursuit la tradition du journal <strong>de</strong> voyage.<br />

Tradition littéraire bien sûr, mais tradition familiale également. À chacun <strong>de</strong> ses voyages, il a<br />

124 Lettre <strong>de</strong> Suhrkamp à Overhoff du 05.04.1951 : „Ich meine, daß Ihre Entwicklung als Schriftsteller nicht nur<br />

durch die Zeitnöte eine Vergewaltigung erfahren hat, son<strong>de</strong>rn ebenso sehr durch die Notwendigkeit in <strong>de</strong>r<br />

Hauptsache im kaufmännischen Beruf zu arbeiten. Der kaufmännische Beruf absorbiert bei Ihnen nicht nur Zeit<br />

und Kräfte, son<strong>de</strong>rn er leitet auch <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>r Kräfte und Bemühungen stark in spekulative Richtungen (ich<br />

möchte sie nicht gera<strong>de</strong> philosophische nennen) und nimmt ihnen damit leicht die ursprünglich quellen<strong>de</strong><br />

Frische, sozusagen das Grüne. Daneben ist es nur zu natürlich, daß Ihnen keine Zeit bleibt, in <strong>de</strong>r die Dinge sich<br />

aus ihrem eigensten Wesen heraus entfalten können. Es ist zu verwun<strong>de</strong>rn, was Sie unter diesen Umstän<strong>de</strong>n<br />

schriftstellerisch immer noch schaffen, Es hat für mich aber auch etwas Tragisches zu sehen, das Ihnen das<br />

Ausruhen darauf nicht zukommt; daß Sie genötigt sind, die Dinge zu zwingen.<br />

Diese meine Bemerkungen wür<strong>de</strong> ich möglicherweise jetzt nicht machen, wenn ich mich nicht kurz vor meinem<br />

Geburtstag sehr eingehend mit <strong>de</strong>m Manuskript Ihres Reisebuches ‚Lateinamerika‘ beschäftigte. Als Resultat<br />

dieser Beschäftigung komme ich zunächst zu <strong>de</strong>r Feststellung, daß es doch nicht das Buch wur<strong>de</strong>, das wir<br />

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Ausgangspunkt, dass in Deutschland heute niemand mehr Bescheid weiss, wie es in <strong>de</strong>r übrigen Welt aussieht.<br />

Daß zu wenige bei uns die Möglichkeit haben, an<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r und Kontinente mit eigenen Augen zu sehen. Und<br />

man müßte jetzt ein Bild davon geben, wie es jetzt an<strong>de</strong>rswo aussieht. Dabei war nicht gedacht an ein Bild für<br />

Menschen aus bestimmten Fachkreisen, auch nicht an Stu<strong>de</strong>nten und Schüler, son<strong>de</strong>rn an <strong>de</strong>n an <strong>de</strong>m<br />

Weltzustand interessierten Menschen. Aber ausgesprochen an ein Bild, das etwas vom gegenwärtigen Leben<br />

vermittelt. Wenn ich sage, ‚vom Leben‘, dann meine ich vom Leben <strong>de</strong>r Menschen und meine die Gegenstän<strong>de</strong>,<br />

die das Leben <strong>de</strong>r Menschen bestimmen. Es war also nicht an eine historische Monographie und geographische<br />

Monographie und eine ethnographische Monographie gedacht. Ihr Manuskript enthält von all <strong>de</strong>m etwas. In<br />

einzelnen Kapiteln, beson<strong>de</strong>rs im 5. und 6. fand ich das, was ich erwartete. Aber dieses ‚Erwartete‘ nimmt im<br />

ganzen einen zu geringen Raum ein, und <strong>de</strong>r Leser erwartet es schon nicht mehr, wenn er endlich dazukommt.<br />

Die Kapitel monographischen Charakters, wie etwa 2 bis 4, vermitteln keine Anschauung und tragen auch kaum<br />

bei zu einem Bild <strong>de</strong>r Gegenwart. Dazu ist diese Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Darstellung nicht geeignet. Ich spreche dabei noch<br />

gar nicht von <strong>de</strong>n persönlichen Briefen an Ihre Frau o<strong>de</strong>r Ihre Familie, die in diese Kapitel eingebaut sind. Diese<br />

stehen durchaus als frem<strong>de</strong> Elemente in <strong>de</strong>n genannten Kapiteln. Ihre Absicht war Anschaulichkeit; was Sie<br />

erreichten, ist aber, dass <strong>de</strong>r Leser, für <strong>de</strong>n diese Kapitel vielleicht in Betracht kämen, abgelenkt wird. Ich<br />

glaube, von diesen Einfügungen her <strong>de</strong>m Grund auf die Spur gekommen zu sein, weshalb Ihnen das Buch<br />

mißlungen ist. Ihre letzte Reise gab Ihnen wahrscheinlich nicht die Möglichkeit, das Buch zu schreiben, das ich<br />

mir wünschte. Dazu war die Reise möglicherweise zu kurz und waren Sie auch wahrscheinlich von an<strong>de</strong>ren<br />

Dingen zu sehr okkupiert. Sie greifen also zu Ergänzungen. Kamen dann aber doch auch nicht dazu, das ältere<br />

Material mit <strong>de</strong>m neuen Material wirklich zu verschmelzen. Das wäre nur möglich gewesen, in<strong>de</strong>m Sie es nicht<br />

<strong>de</strong>m Original einbauten, son<strong>de</strong>rn nur als Material nahmen, das neu zu verarbeiten und neu zu formen war. Hier<br />

<strong>de</strong>utet sich möglicherweise auch ein zweiter Mißstand an: nämlich daß Sie, als Sie sich an das Manuskript<br />

machten, nach Ihrer Reise noch zu wenig Abstand hatten, um schon ein neues komplexes Bild sehen und auch<br />

schreiben zu können. Aber mißverstehen Sie mich hier nicht: mein Anspruch an das Buch, o<strong>de</strong>r mein Maßstab,<br />

ist nicht etwa ein literarischer. Ich prüfte es nur daraufhin, ob es ein an Tatsachen interessiertes Publikum bei uns<br />

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aus ganz heterogen Elementen zusammenfügten. Wenn ich das sage, bin ich mir dabei bewußt, wie schwer<br />

gera<strong>de</strong> für Sie mein Anspruch zu erfüllen war. Aber ich glaubte doch, Sie könnten es. Wenn ich das glaubte ging<br />

ich von <strong>de</strong>n Möglichkeiten aus, die Sie in Kapitel 5 und 6 und auch in <strong>de</strong>n Briefen aus vergangenen Zeiten<br />

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125 Lettre d’Overhoff à Hegner du 11.03.1952 : „Ich würge noch an <strong>de</strong>m Südamerikabrocken, <strong>de</strong>n mir Suhrkamp<br />

hingeschmissen hat.“

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