1 couverture - Bibliothèques de l'Université de Lorraine
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mais comme un acteur <strong>de</strong> ce mon<strong>de</strong> et intégré dans son action ». 23 À la fin <strong>de</strong> sa carrière<br />
professionnelle, il ne regrettera pas la voie empruntée :<br />
Une autre conséquence fut peut-être plus importante encore : le métier civil m’a rendu<br />
financièrement indépendant. Il m’a ainsi préservé <strong>de</strong>s concessions. Jamais je n’ai été contraint<br />
<strong>de</strong> produire pour vivre, encore moins <strong>de</strong> <strong>de</strong>voir ménager les conceptions politiques dominantes<br />
toujours changeantes. C’est pourquoi je n’ai à regretter jusqu’à aujourd’hui aucune <strong>de</strong>s lignes<br />
que j’ai fait imprimer. 24<br />
Erneste Furhmann-Stone et Joachim Günther partageaient ce point <strong>de</strong> vue. Ils écrivirent<br />
dans leurs nécrologes :<br />
L’énorme travail effectué mérite à lui seul la plus gran<strong>de</strong> admiration. Overhoff était à<br />
Ludwigshafen chargé <strong>de</strong> pouvoir, directeur, membre du directoire, vice-prési<strong>de</strong>nt du conseil<br />
d’administration <strong>de</strong> BASF et membre d’autres comités internationaux. Ce fut sans doute<br />
déterminant pour que son génie, dans son œuvre écrite, reste proche <strong>de</strong> la réalité et ne se per<strong>de</strong><br />
pas dans le vague. Son regard pour les liens <strong>de</strong> causalité était acéré par <strong>de</strong>s voyages répétés dans<br />
presque tous les pays du mon<strong>de</strong>, dont il s’imprégnait <strong>de</strong> la culture. 25<br />
23 „[…] nicht als Vergnügungsreisen<strong>de</strong>r, als „Mann im Fenster“, bequemer Beobachter, son<strong>de</strong>rn als han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r<br />
in sie und ihr Treiben eingeflochten: […].“ (Ibid., p. 16).<br />
24 „Der bürgerliche Beruf hat mich finanziell unabhängig gemacht. So schützte er mich vor Konzessionen.<br />
Niemals war ich gezwungen, <strong>de</strong>s Erwerbes wegen zu produzieren, noch weniger, mit meiner Fe<strong>de</strong>r auf die<br />
jeweils herrschen<strong>de</strong>n stets wechseln<strong>de</strong>n politischen Anschauungen Rücksicht zu nehmen. So brauche ich bis<br />
zum heutigen Tage keine Zeile zu bereuen, die ich habe in Druck gehen lassen.“ (Script <strong>de</strong> l’année 1959).<br />
Ce point <strong>de</strong> vue se retrouve sur l’invitation à une lecture d’Overhoff organisée par l’Arbeitskreis für <strong>de</strong>utsche<br />
Dichtung en 1973 : „Das schriftstellerische Vermögen als Hauptberuf zu nutzen, wur<strong>de</strong> nie angestrebt, zunächst<br />
aus <strong>de</strong>r Befürchtung heraus, daß aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Broterwerbs schreiben zu müssen, alsbald zu Konzessionen<br />
zwingen wer<strong>de</strong>. Später überzeugten viele warnen<strong>de</strong> Beispiele, daß ein hauptberuflicher Schriftsteller in unserer<br />
schnellebigen Übergangszeit nur zu leicht von <strong>de</strong>r Wirklichkeit abgeschnitten wird. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite<br />
erfor<strong>de</strong>rt ein Dasein für die Wirtschaft namentlich für die in ihrer Verbindung von Wissenschaft, Technik und<br />
kaufmännischem Kalkül so charakteristische Großindustrie, ein humanistisches Zentrum, um gefährlichen<br />
Einseitigkeiten zu entgehen und <strong>de</strong>n menschlichen Maßstab nicht zu verlieren. Auf die Verwirklichung dieses<br />
Zieles sind die Lebensbemühungen gerichtet, und das österreichische Traditionsgut wur<strong>de</strong> dabei stets dankbar<br />
als eine unschätzbare Hilfe empfun<strong>de</strong>n.“<br />
Dans une lettre à Armin Renker du 12.01.1954, il exprime même la nécessité, pour l’écrivain « responsable »,<br />
d’être pris dans les tumultes du mon<strong>de</strong> extérieur. L’écrivain professionnel est par nature « irresponsable » :<br />
„Be<strong>de</strong>nklicher ist Ihre Frage: „warum tut man das eigentlich alles?“ Es gibt wohl kaum heutzutage einen<br />
verantwortungsbewussten Menschen, <strong>de</strong>r sich diese Frage nicht stellte. Eine Antwort scheint mir ein<strong>de</strong>utig: die<br />
Zeiten <strong>de</strong>s Berufsschriftstellers sind endgültig vorbei, zum min<strong>de</strong>sten auf sehr lange Zeit, und das ist gut so. In<br />
<strong>de</strong>r äusseren und inneren Welt gehen heute <strong>de</strong>rartige Umwälzungen vor sich, dass einer, <strong>de</strong>r nur schreibt, wenn<br />
er nicht gera<strong>de</strong> ein Genius ist, unrettbar hinter <strong>de</strong>r Wirklichkeit zurückbleibt. Vielleicht hat es einen solchen<br />
Rhythmus immer ergeben. Vielleicht ist <strong>de</strong>r, ich will nicht sagen weltfrem<strong>de</strong>, aber doch weltabgewandte Dichter<br />
ein Korrelat ruhigerer Zeiten. Heute ist die Phantasie <strong>de</strong>r Wirklichkeit eine so gewaltige, dass ihr vorläufig noch<br />
keine menschliche zu folgen, geschweige <strong>de</strong>nn ihr vorauszueilen vermag. Da bleibt uns also nichts an<strong>de</strong>res, als<br />
uns von dieser Wirklichkeit schlagen und schin<strong>de</strong>n zu lassen, an<strong>de</strong>rs, fürchte ich, hätten wir überhaupt kein<br />
Recht, <strong>de</strong>n Mund aufzutun und mitzure<strong>de</strong>n. So verhält es sich, wie ich meine, mit Schreiben und <strong>de</strong>m<br />
sogenannten bürgerlichen Beruf.“<br />
25 „Dabei nötigt allein schon die enorme Arbeitsleistung höchste Bewun<strong>de</strong>rung ab. War doch Dr. Overhoff bei<br />
<strong>de</strong>r BASF in Ludwigshafen Handlungsbevollmächtigter, Prokurist, Direktor, Vorstandsmitglied sowie erster<br />
stellvertreten<strong>de</strong>r Aufsichtsratvorsitzen<strong>de</strong>r und Mitglied verschie<strong>de</strong>ner, weltbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Gremien. Das mochte<br />
mitbestimmend sein, daß sein Genie im Wort-Werk <strong>de</strong>r Wirklichkeit nahe blieb und nie ins Vage ausuferte.<br />
Seinen Blick für Zusammenhänge schärften wie<strong>de</strong>rholte Reisen in nahezu sämtliche Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt, <strong>de</strong>ren<br />
Kulturen er intensiv in sich aufnahm.“ (Erneste Fuhrmann-Stone, in : Rheinland-Pfalz, 09.08.1977).<br />
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