social - LCGB
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Journée <strong>social</strong>e:<br />
Matbauen un der Gesellschaft vu muer!<br />
Am Samstag, dem 18. Oktober<br />
2003 findet von 9 bis 17 Uhr<br />
in den Räumlichkeiten der Privatschule<br />
Fieldgen (Luxembourg-<br />
Gare) die zweite Journée <strong>social</strong>e<br />
des Bistums Luxemburg statt.<br />
Im Mittelpunkt stehen aktuelle<br />
Themen, die das Leben in unserer<br />
Gesellschaft prägen: die Arbeit<br />
und Arbeitsmarktspolitik,<br />
das Wohnungswesen und die<br />
Wohnungsbaupolitik sowie die<br />
in alle Lebensbereiche hineinreichende<br />
Globalisierung.<br />
Teurer Herbst... ?<br />
Obschon die jährliche Inflationsrate<br />
am 1. August dieses<br />
Jahres eine Steigerung auf 1,96%<br />
erfuhr und die Teuerung laut den<br />
statistischen Angaben noch einigermassen<br />
günstig erscheint, genügt<br />
ein Blick in die Regale und<br />
Schaufenster und vor allem ins eigene<br />
„Porte-monnaie“ um festzustellen,<br />
dass die Preise während<br />
diesen Wochen kräftig angezogen<br />
haben. Damit schmilzt dann<br />
auch der erst am 1. August erhaltene<br />
Ausgleich des Kaufkraftverlustes<br />
über die Indextranche von<br />
2,5% auf den Löhnen, Gehältern<br />
und Renten in der Herbstsonne<br />
dahin. Die ab 1. August gültige<br />
Anwendungsquote beträgt nun<br />
620,75 Punkte.<br />
Wie schon bei der Einführung<br />
des Euro gibt es eben den Unterschied<br />
zwischen der gefühlten<br />
und spürbaren Teuerung des Verbrauchers<br />
und der gemessenen<br />
Teuerungsrate durch die statistischen<br />
Erhebungen.<br />
Noch gut in Erinnerung ist<br />
die Einführung der unverschämten<br />
und drastischen Gebühren<br />
der Banken betreffend die Überweisungen<br />
im vergangenen Juli.<br />
Die Banken gehören in der Zwischenzeit<br />
zu den Abzockern der<br />
Nation, auch wenn ein paar Banken<br />
aufgrund des gewerkschaftlichen<br />
und öffentlichen Drucks<br />
den Rückzug angetreten haben.<br />
Die Teilnehmer der Journée<br />
erarbeiten zusammen mit Fachleuten<br />
Ideen und Vorschläge,<br />
wie auf der Basis des christlichen<br />
Glaubens Antworten auf aktuelle<br />
Fragen gegeben werden können.<br />
Wie lassen sich z.B. das Recht<br />
auf Arbeit, gerechter Lohn, eine<br />
gerechte Verteilung der Arbeit<br />
verwirklichen und was können<br />
christliche Gemeinschaft ganz<br />
konkret dazu beitragen?<br />
Die Teilnehmer formulieren<br />
aber auch Forderungen und<br />
Zudem kommen die Erhöhungen<br />
der Postgebühren, der Parkgebühren<br />
auf dem Gebiet der Stadt<br />
Luxemburg und viele andere Abgaben<br />
und Gemeindetaxen, die<br />
im Laufe des Jahres eine Erhöhung<br />
erfuhren.<br />
Die nun in den Herbstmonaten<br />
zu erwartenden weiteren<br />
Preissteigerungen auf der Bekleidung<br />
und auf den Nahrungsmitteln<br />
werden den Druck auf den<br />
Geldbeutel des Konsumenten zusätzlich<br />
erhöhen. Vor allem Obst<br />
und Gemüse werden aufgrund<br />
der großen Trockenheit während<br />
des Sommers sensible Preiserhöhungen<br />
erfahren. Wie sich die<br />
Erdölprodukte in den nächsten<br />
Wochen entwickeln ist derzeit<br />
noch sehr ungewiss.<br />
In der Tat kann man sich bei<br />
näherem Hinsehen des Eindrucks<br />
nicht verwehren, dass verschiedene<br />
Geschäfte und das Gaststättengewerbe<br />
die Preise kräftig<br />
nach oben aufgerundet haben.<br />
Die Aussichten auf der Preisfront<br />
sind also alles andere als rosig,<br />
unabhängig der statistischen Erhebungen<br />
betreffend die Inflationsrate.<br />
Von einer Ankurbelung<br />
des Konsums und einer Kaufkraftsteigerung<br />
kann keine Rede<br />
sein.<br />
Weiterhin kündigen sich am<br />
Horizont die nächsten Preiserhöhungen<br />
mit der von der EU-<br />
Wünsche, die sie als Christen an<br />
die Verantwortlichen unseres<br />
Landes haben. Diese Vorschläge<br />
und Erwartungen sollen nach<br />
der Journée <strong>social</strong>e vom Katholikenrat<br />
zu «Wahlprüfsteinen» für<br />
die Wahlen 2004 aufgearbeitet<br />
werden.<br />
Die Journée <strong>social</strong>e bietet eine<br />
gute Gelegenheit, unsere luxemburgischen<br />
Realitäten im Lichte<br />
des Glaubens zu betrachten und<br />
zur gerechteren Gestaltung unserer<br />
Gesellschaft beizutragen.<br />
Kommission geplanten Harmonisierung<br />
der Mehrwertsteuersätze<br />
an. Auch wenn die Regierung<br />
beschönigt und versucht die<br />
niedrigen TVA-Sätze auf Produkten,<br />
wie z.B. Kinderkleidung,<br />
Benzin, Kaffee und Tabak usw. zu<br />
verteidigen, ist die obengenannte<br />
Gebührenerhöhung der Banken<br />
noch zu frisch in den Köpfen der<br />
BürgerInnen.<br />
So oder so dünkt uns für die<br />
kommenden Monate auf der<br />
Preisfront nichts Gutes und so<br />
manche Überraschung wird die<br />
Arbeitnehmerschaft noch erwarten.<br />
Das für die Preispolitik zuständige<br />
Wirtschaftsministerium<br />
hat sich eine totale liberale<br />
Preispolitik und komplette Preisfreiheit<br />
zum Ziel gesetzt, die ausschließlich<br />
nur mehr auf den<br />
freien Kräften des Marktes und<br />
des Wettbewerbs aufbaut. Zudem<br />
ist sogar die Abschaffung des<br />
Preisamtes in einer Gesetzesvorlage<br />
vorgesehen, worauf in einem<br />
anderen Beitrag zurück zu kommen<br />
sein wird.<br />
Hauptleidtragende dieser liberalen<br />
Politik sind die ArbeitnehmerInnen<br />
und die Rentner.<br />
Da helfen alle Statistiken und<br />
Sonntagsreden der Politiker auch<br />
nichts mehr, wenn es an den<br />
Geldbeutel geht und die Kaufkraft<br />
abnimmt.<br />
Weitere Informationen<br />
beim Service diocésain<br />
de diaconie,<br />
Nico HOFFMANN<br />
39<br />
Mireille Sigal,<br />
29, rue Michel Welter,<br />
L-2730 Luxembourg,<br />
Tel : 40 21 31 280,<br />
sdd@cathol.lu.