LEAGUE OF NATIONS - United Nations Treaty Collection

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210 Socidte des Nations - Recuei des Traites. 1931 Artikel 25. Die obersten Verwaltungsbehbrden beider Staaten werden sich dariiber verstaindigen, in welcher Weise a) Zahlungen zur Durchfifihrung der Sozialversicherung aus dem Gebiete des einen Staates in das des anderen mdglichst einfach und mit m6glichst geringen Rosten bewirkt werden, b) Beitragsriickstide oder andere aus einem Versicherungsverhaltnis entstandene Forderungen der Versicherungstrdiger des einen Staates gegen Schuldner in dem anderen Staate beigetrieben werden. Artikel 26.. Die obersten Verwaltungsbeh6rden beider Staaten werden ermaichtigt, die Bestimmungen des Abschnitts B im beiderseitigen Einvemehmen zu erganzen oder abzudndem. Artikel 27. i. fber Streitigkeiten, die sich zwischen einem Trager oder einer Behbrde der Sozialversicherung des einen Staates und einem Trager oder einer Beli6rde der Sozialversicherung des anderen Staates bei der Auslegung und Anwendung der Bestimmungen dieses Vertrags ergeben, entscheiden die obersten Verwaltungsbeh6rden beider Staaten im Einvemehmen. 2. Die von den obersten Verwaltungsbehbrden beider Staaten nach Abs. I gemeinsam getroffenen Entscheidungen sind endgfiltig und ffir die im Abs. i genannten Stellen sowie ffir die Beteiligten bindend. Sobald das Verfahren bei der obersten Verwaltungsbeh6rde eines der beiden Staaten im Sinne dieses Artikels anhangig wird, ist ein sonst anhangiges Verfahren auszusetzen. Artikel 28. i. Wenn zwischen Triigem oder Behdrden der Sozialversicherung beider Staaten, die zur Entscheidung ber Ansprilche oder Verpflichtungen aus der Sozialversicherung berufen sind, im Einzelfalle die Frage streitig wird, ob das Recht des einen oder des anderen Staates anzuwenden ist, so soll, bis gemdss Artikel 27 fiber den Streit entschieden ist, eine angemessene vorldufige Ffirsorge gewdhrt werden. 2. Zur Gewdhrung der Ffirsorge sind der Reihe nach berufen a) der Versicherungstrger, bei dem die Versicherung tatsAchlich begriindet wurde, b) der Versicherungstrager, bei dem ein Anspruch aus dem streitigen Beschaftigungsverhaltnisse zucrst angemeldet wird. 3. Die Firsorge besteht in den Leistungen, zu denen der nach Abs. 2 berufene Versicherungstriger nach dem ffir ihn geltenden Rechte verpflichtet ware. Das aus der streitigen Beschdftigung bezogene Entgelt ist erforderlichenfalls nach der Goldrelation der Wahrung der beiden Staaten umzurechnen. 4. Die Traiger der Rentenversicherungen k6nnen Trager der Krankenversicherung mit der Durchfiihrung der Fiirsorge betrauen. 5. Wird die vorlaufige Ffirsorge verweigert oder nicht in dem erforderlichen Umfang gewahrt, so kann auf Beschwerde die Aufsichtsbehorde den Versicherungstrdger zur Gewahrung der vorlaufigen Ffdrsorge anhalten und das Mass der Leistungen bestimmen. Bei Streit zwischen Versicherungstragem, die nicht derselben Aufsichtsbehbrde unterstehen, entscheidet die oberste Verwaltungsbeh6rde oder die von ihr bestimmte Stelle. 6. Der endgfilltig verpflichtete Versicherungstrager hat dem Versicherungstrager, der die vorlaufige Fuirsorge gewahrt hat, die daffir gemachten Aufwendungen zu erstatten. Artikel 5 Abs. 2 gilt. No 2746

1931 League of Nations - Treaty Series. 211 Artikel 29. Oberste Verwaltungsbeh~rde im Sinne dieses Vertrags ist auf deutscher Seite der Reichsarbeitsminister, auf bsterreichischer Seite der Bundesminister fur soziale Verwaltung. Artikel 30. Die Versicherungstrager beider Staaten sollen sich tunliclist gegenseitig benachrichtigen, wenn ihnen bekannt wird, dass ein Versicherter seinen Aufenthalt vom Gebiete des einen Staates in das des anderen verlegt. Die Versicherungstrager k6nnen hieriiber nahere Vereinbarungen treffen. Artikel 31. Bei der Durchfiihrung dieses Vertrags verkehren die Trdger, Beh6rden und Gerichte der Sozialversicherung beider Staaten miteinander unmittelbar. Artikel 32. I. Dieser Vertrag soil ratifiziert werden. Die Ratifikationsurkunden werden sobald wie m6glich in Berlin ausgetauscht werden. 2. Der Vertrag tritt, soweit er die Invalidenversicherung betrifft, mit den Zeitpunkten in Kraft, mit denen das 6sterreichische Arbeiterversicherungsgesetz, und das 6sterreichische Landarbeiterversicherungsgesetz voll in Kraft gesetzt werden. Im tibrigen tritt der Vertrag mit dem ersten Tage des Monats in Kraft, der auf den Austausch der Ratifikationsurkunden folgt. Mit dem gleichen Tage tritt das {bereinkommen zwischen dem Deutschen Reiche und der Republik Osterreich iiber die Durchfiihrung der Sozialversicherung im zwischenstaatlichen Verkehre vom 8. Januar 1926 ausser Kraft. 3. Die Bestimmungen dieses Vertrags gelten mit Wirkung vom Tage ihres Inkrafttretens ab auch ftr frifihere Versicherungsfalle. Bei Anwendung der Bestimmungen dieses Vertrags sind auch vor ihrem Inkrafttreten zurtickgelegte Versicherungszeiten zu beriicksichtigen, 4. Nachzahlungen ffir die Zeit vor dem Inkrafttreten finden nicht statt. Soweit bisher Renten an die Berechtigten gewdhrt worden sind, die h6her sind als die ihnen nach diesem Vertrage zustehenden Renten, ist der Empffnger zum Rtickersatz nicht verpflichtet. Soweit einmalige Leistungen gewdhrt sind, werden sie auf die fMlig werdenden Rentenleistungen angerechnet. 5. Jeder der beiden Staaten kann den Vertrag mit sechsmonatiger Frist fiir den Schluss eines Kalenderjahres kiindigen. Die Kiindigung kann sich mit Zustimmung des anderen Staates auf einzelne Teile des Vertrags beschranken. Verpflichtungen aus Versicherungsfdllen, die wahrend der Geltung des Vertrags eingetreten sind, sind trotz der Kiindigung von den auf Grund des Vertrags verpflichteten Versicherungstriigem weiter zu erfillien. Anwartschaften, die nach den Bestimmungen dieses Vertrags aufrechterhalten sind, erl6schen durch die Kiindigung des Vertrages nicht ; ihre weitere Aufrechterhaltung richtet sich ffir die Zeit nach dem Ausserkrafttreten des Vertrages nach innerstaatlichem Recht. Zu Urkund dessen haben die Bevollmdchtigten diesen Vertrag mit ihren Unterschriften versehen. Ausgefertigt in doppelter Urschrift. BERLIN, den 5. Februar 1930. No. 2746 Adolf SIEDLER. Dr. Robert KERBER. Dr. Johannes KROHN.

210 Socidte des <strong>Nations</strong> - Recuei des Traites. 1931<br />

Artikel 25.<br />

Die obersten Verwaltungsbehbrden beider Staaten werden sich dariiber verstaindigen, in welcher<br />

Weise<br />

a) Zahlungen zur Durchfifihrung der Sozialversicherung aus dem Gebiete des einen<br />

Staates in das des anderen mdglichst einfach und mit m6glichst geringen Rosten bewirkt<br />

werden,<br />

b) Beitragsriickstide oder andere aus einem Versicherungsverhaltnis entstandene<br />

Forderungen der Versicherungstrdiger des einen Staates gegen Schuldner in dem anderen<br />

Staate beigetrieben werden.<br />

Artikel 26..<br />

Die obersten Verwaltungsbeh6rden beider Staaten werden ermaichtigt, die Bestimmungen des<br />

Abschnitts B im beiderseitigen Einvemehmen zu erganzen oder abzudndem.<br />

Artikel 27.<br />

i. fber Streitigkeiten, die sich zwischen einem Trager oder einer Behbrde der Sozialversicherung<br />

des einen Staates und einem Trager oder einer Beli6rde der Sozialversicherung des anderen<br />

Staates bei der Auslegung und Anwendung der Bestimmungen dieses Vertrags ergeben, entscheiden<br />

die obersten Verwaltungsbeh6rden beider Staaten im Einvemehmen.<br />

2. Die von den obersten Verwaltungsbehbrden beider Staaten nach Abs. I gemeinsam<br />

getroffenen Entscheidungen sind endgfiltig und ffir die im Abs. i genannten Stellen sowie ffir die<br />

Beteiligten bindend. Sobald das Verfahren bei der obersten Verwaltungsbeh6rde eines der beiden<br />

Staaten im Sinne dieses Artikels anhangig wird, ist ein sonst anhangiges Verfahren auszusetzen.<br />

Artikel 28.<br />

i. Wenn zwischen Triigem oder Behdrden der Sozialversicherung beider Staaten, die zur<br />

Entscheidung ber Ansprilche oder Verpflichtungen aus der Sozialversicherung berufen sind, im<br />

Einzelfalle die Frage streitig wird, ob das Recht des einen oder des anderen Staates anzuwenden<br />

ist, so soll, bis gemdss Artikel 27 fiber den Streit entschieden ist, eine angemessene vorldufige<br />

Ffirsorge gewdhrt werden.<br />

2. Zur Gewdhrung der Ffirsorge sind der Reihe nach berufen<br />

a) der Versicherungstrger, bei dem die Versicherung tatsAchlich begriindet wurde,<br />

b) der Versicherungstrager, bei dem ein Anspruch aus dem streitigen Beschaftigungsverhaltnisse<br />

zucrst angemeldet wird.<br />

3. Die Firsorge besteht in den Leistungen, zu denen der nach Abs. 2 berufene Versicherungstriger<br />

nach dem ffir ihn geltenden Rechte verpflichtet ware. Das aus der streitigen Beschdftigung<br />

bezogene Entgelt ist erforderlichenfalls nach der Goldrelation der Wahrung der beiden Staaten<br />

umzurechnen.<br />

4. Die Traiger der Rentenversicherungen k6nnen Trager der Krankenversicherung mit der<br />

Durchfiihrung der Fiirsorge betrauen.<br />

5. Wird die vorlaufige Ffirsorge verweigert oder nicht in dem erforderlichen Umfang gewahrt,<br />

so kann auf Beschwerde die Aufsichtsbehorde den Versicherungstrdger zur Gewahrung der vorlaufigen<br />

Ffdrsorge anhalten und das Mass der Leistungen bestimmen. Bei Streit zwischen Versicherungstragem,<br />

die nicht derselben Aufsichtsbehbrde unterstehen, entscheidet die oberste Verwaltungsbeh6rde<br />

oder die von ihr bestimmte Stelle.<br />

6. Der endgfilltig verpflichtete Versicherungstrager hat dem Versicherungstrager, der die vorlaufige<br />

Fuirsorge gewahrt hat, die daffir gemachten Aufwendungen zu erstatten. Artikel 5 Abs. 2 gilt.<br />

No 2746

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