Les bryophytes du Luxembourg - Musée national d'histoire naturelle

J. Werner Les bryophytes du Luxembourg - Liste annotée et atlas
6
Luxembourg has now 601 different taxa of bryophytes
(610, if border areas are included), comprising 140 liverworts
and hornworts, which is about 87 % more than at
the beginning of the XX th century. 27 infra-specific taxa are
recognized. Comments are given on species restricted to
foreign border areas. A classification according to families
shows the overwhelming importance of Pottiaceae (81 taxa).
The phytogeographic spectrum shows the predominance
of temperate European elements, but also a strong (sub)
oceanic and boreal influence; orophytes make up to 36 % of
the bryophyte flora. The principal ecologies of bryophytes
are shortly described, showing the importance of epiliths,
which are favored by a great variety of rocky substrates.
Most bryophytes happen to be rather rare; merely one out of
eight taxa is common all over the country. A short comment
is given on species evidently regressing or progressing.
Floristic richness (or biodiversity) is examined. A quantitative
approach shows that a very small number of
squares are rich; they are situated mostly in the Petite-
Suisse area; southern Oesling and the Moselle valley are
Zusammenfassung
Luxemburg wird in zwei naturräumliche bzw. pflanzengeografische
Landschaftseinheiten untergliedert
(Oesling und Gutland), deren geologische, geografische
und klimatische Eigenschaften kurz besprochen
werden. Die Mooskartierung wurde auf Basis der 200
Rasterquadrate des ehemaligen Institut Floristique
Belgo-Luxembourgeois (4 x 4 km-Raster) durchgeführt.
Die ausländischen Anteile der grenzüberschneidenden
Quadranten und Teilbereiche von 9 in Nordlothringen
gelegenen Rastereinheiten wurden miteinbezogen. Eine
umfangreiche Geländearbeit, zwischen den Jahren 1979
und 2010, lieferte 22809 Datensätze.
Aus Luxemburg sind nunmehr 601 verschiedene
Moostaxa bekannt, darunter 137 Leber- und 3 Hornmoose.
Das sind etwa 87 % mehr Arten als noch zu
Anfang des XXten Jahrhunderts. 27 infraspezifische Taxa
wurden mit aufgenommen. Arten, die ausschliesslich
in o.g. Grenzregionen vorkommen, werden gesondert
besprochen. Die Aufteilung nach Familien ergibt eine
vergleichsweise hohe Zahl von Pottiaceen (81 Taxa).
Die Analyse des Arealspektrums der Moosflora ergibt
erwartungsgemäß ein Vorherrschen der temperaten,
europäischen Florenelemente und erhebliche Anteile
(sub)ozeanisch und nördlich verbreiteter Arten; die
montanen Arten stellen 36 % des Gesamtinventars.
Die wichtigsten Lebensräume der Moose werden kurz
beschrieben. Hervorzuheben ist eine sehr artenreiche
Felsmoosflora, die im Vorhandensein unterschiedlicher
Gesteinsarten begründet ist. Die meisten Moosarten
sind ziemlich selten. Nur eine von acht Moosarten ist
also areas where richness is above average. The average
number of bryophytes per IFBL-square is 114, the mean
is 107. Bryophyte richness is also examined in an international
context. A more qualitative approach deals
with the relation of the number of mosses to the number
of liverworts (Lebermoosindex) and cites the richest
and most complex natural sceneries. The bryological
"hot spots" are also made out; they are based on three
different criteria.
The distribution of the bryophyte taxa is commented
and a few evident distribution patterns are described.
The reasons behind these patterns are shortly sketched,
whether they are natural (climate, topography, geology)
or artificial (cultivations, pollution).
An annotated checklist gives information, for every
recognized taxon, on the year of first publication, its
frequency, its ecology, further papers (only for rare taxa)
and the Red List status. Individual numbered distribution
maps are provided.
Schlüsselwörter: Bryophyten – Anthocerotopsida – Hepaticopsida – Bryopsida – Atlas – Kartierung –
Luxemburg – Kommentierte Checkliste – Nördliches Lothringen (Frankreich) – Ökologie – Biodiversität
– Chorologie – Phytogeographie
im ganzen Land häufig. Arten mit Ausbreitungstendenz
oder Rückgang werden kurz kommentiert.
Der floristische Reichtum (Biodiversität) wird sowohl
quantitativ als auch qualitativ untersucht. Aus der rein
quantitativen Analyse geht eine kleine Zahl von sehr
artenreichen Rasterflächen hervor, welche größtenteils
in der Kleinen Luxemburger Schweiz liegen; das
südliche Oesling und das Moseltal sind zwei weitere
Naturräume, in welchen der Artenreichtum überdurchschnittlich
hoch ist. Der durchschnittliche Artenreichtum
der IFBL-Raster liegt bei 114, der Medianwert liegt bei
107. Der Artenreichtum der Luxemburger Moosflora
wird auch im internationalen Kontext betrachtet. Einige
besonders artenreiche und komplexe Lebensräume
werden vorgestellt. Die Bestimmung der hot spots erfolgt
auf Basis von drei Kriterien.
Die Verbreitung der Moose innerhalb Luxemburgs wird
an Hand von einigen eindeutigen Verbreitungsmustern
(distribution patterns) dargestellt und in Zusammenhang
gestellt mit den naturräumlichen Gegebenheiten wie
Klima, Topografie, Geologie, Boden bzw. anthropogenen
Einflüssen wie Bodennutzung und Umweltverschmutzung.
Eine Checklist mit Anmerkungen liefert für jedes Taxon
Angaben zu Erstpublikation, Häufigkeit, Lebensraum,
zusätzliche Literaturangaben (nur bei seltenen Arten)
sowie den Rote-Liste-Status. Verbreitungskarten für die
einzelnen Arten schliessen die Arbeit ab.
Ferrantia • 65 / 2011