revue de presse - République et Canton du Jura
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Der Bund - 31 janvier 2013<br />
<strong>Jura</strong>ssisches Parlament votiert<br />
einstimmig für <strong>Jura</strong>-Abkommen<br />
Das jurassische Parlament<br />
will, dass das Volk <strong>de</strong>s<br />
Kantons <strong>Jura</strong> und jenes <strong>de</strong>s<br />
Berner <strong>Jura</strong> erneut über die<br />
Grün<strong>du</strong>ng eines gemeinsamen<br />
Kantons abstimmen.<br />
Im bernischen Grossen Rat war das<br />
Abkom men zwischen <strong>de</strong>n Kantonen<br />
Bern und <strong>Jura</strong> zur Beilegung <strong>de</strong>s <strong>Jura</strong>-<br />
Konfl ikts umstritten. Lediglich knapp,<br />
mit 78 zu 74 Stimmen, lehnte das bernische<br />
Kantonsparlament am Montag<br />
einen Antrag ab, <strong>de</strong>r das <strong>Jura</strong>-Abkommen<br />
grundsätzlich infrage stellte («Bund»<br />
vom Dienstag). Noch im November hatte<br />
sich das Kantonsparlament in einer ersten<br />
Stellungnahme gegen das <strong>Jura</strong>-<br />
Abkom men ausgesprochen.<br />
Ganz an<strong>de</strong>rs verlief gestern, zwei<br />
Tage nach <strong>de</strong>r Debatte im bernischen<br />
Grossen Rat, die Beratung in Delsberg:<br />
Das Parlament <strong>de</strong>s Kantons <strong>Jura</strong> sprach<br />
sich einstimmig für eine Volksabstimmung<br />
über die <strong>Jura</strong>-Frage aus. Es beschloss<br />
eine Revision <strong>de</strong>r Kantonsverfassung,<br />
die rechtlich <strong>de</strong>n Weg frei macht<br />
für einen Volksentscheid im Herbst.<br />
Weg frei für Volksbefragung<br />
Damit hat nun auch das jurassische Parlament<br />
die Weichen für einen Urnengang<br />
gestellt. Alle politischen Parteien<br />
unterstützten das Vorgehen, das <strong>de</strong>m<br />
schwelen<strong>de</strong>n <strong>Jura</strong>-Konfl ikt mit einer<br />
gleichzeitigen Abstimmung in bei<strong>de</strong>n<br />
Regionen ein En<strong>de</strong> machen soll.<br />
Konkr<strong>et</strong> soll die jurassische Verfassung<br />
um einen Artikel ergänzt wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r die Regierung ermächtigt, die Schaffung<br />
eines neuen Kantons unter Einbezug<br />
<strong>de</strong>s Berner <strong>Jura</strong> in die Wege zu<br />
leiten. Das Parlament nahm die Revision<br />
mit 59 Ja und ohne Gegenstimmen, o<strong>de</strong>r<br />
Enthaltungen an. Sie unterliegt <strong>de</strong>m<br />
obliga torischen Referen<strong>du</strong>m.<br />
«Region vor Wen<strong>de</strong>punkt»<br />
Nach <strong>de</strong>r Abstimmung bran<strong>de</strong>te im Parlament<br />
Applaus auf. Aber an<strong>de</strong>rs als bei<br />
früheren Debatten über die Einheit <strong>de</strong>s<br />
<strong>Jura</strong> verzicht<strong>et</strong>en die Parlamentsmitglie<strong>de</strong>r<br />
auf das Absingen <strong>de</strong>r «Rauracienne»,<br />
<strong>de</strong>r Hymne <strong>de</strong>s <strong>Jura</strong>. Zu<strong>de</strong>m kam in <strong>de</strong>r<br />
Debatte nie Siegesstimmung auf; vielmehr<br />
b<strong>et</strong>onten die Fraktionen, dass<br />
noch nichts entschie<strong>de</strong>n sei.<br />
«Die jurassische Region steht an<br />
einem Wen<strong>de</strong>punkt ihrer Geschichte»,<br />
sagte die sozial<strong>de</strong>mokratische Bil<strong>du</strong>ngs-,<br />
Kultur- und Sportdirektorin Elisab<strong>et</strong>h<br />
Baume-Schnei<strong>de</strong>r. Entstehe ein neuer<br />
Kanton, so wer<strong>de</strong> es keine Verlierer geben.<br />
Die jurassische Regierung wolle für<br />
<strong>de</strong>n Berner <strong>Jura</strong> da sein. Im Hinblick auf<br />
die Abstimmung warb Baume-Schnei<strong>de</strong>r<br />
für Dialog und Off enheit. Den historischen<br />
Charakter <strong>de</strong>s Plebiszits unterstrichen<br />
auch die Sprecher <strong>de</strong>r parlamentarischen<br />
Fraktionen.<br />
Urnengang am 24. November?<br />
Der Urnengang fi n<strong>de</strong>t voraussichtlich im<br />
November diese Jahres statt. Laut Baume-Schnei<strong>de</strong>r<br />
ist <strong>de</strong>r Termin noch nicht<br />
festgelegt, doch wird meistens <strong>de</strong>r<br />
24. November genannt. Geben die<br />
Stimmberechtigten im Kanton <strong>Jura</strong> sowie<br />
im Berner <strong>Jura</strong> grünes Licht, wird als<br />
Nächstes eine Verfassunggeben<strong>de</strong> Versammlung<br />
einberufen. Sagt eine Seite<br />
Nein, ist das Projekt vom Tisch.<br />
Egal, ob ein neuer Kanton angenommen<br />
o<strong>de</strong>r verworfen wird – in einem<br />
zweiten Schritt sollen die bernjurassischen<br />
Gemein<strong>de</strong>n auf Wunsch innert<br />
zweier Jahre über ihre Kantonszugehörigkeit<br />
befi n<strong>de</strong>n können. Dies zielt vor<br />
allem auf das autonomistisch gesinnte<br />
Moutier im Berner <strong>Jura</strong>. (sda/st)