13.07.2013 Views

revue de presse - République et Canton du Jura

revue de presse - République et Canton du Jura

revue de presse - République et Canton du Jura

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

<strong>Jura</strong>-Plebiszite<br />

sollen fair sein<br />

Die Berner Regierung s<strong>et</strong>zt<br />

sich für <strong>de</strong>n Verbleib <strong>de</strong>s<br />

Südjuras im Kanton ein.<br />

Von Richard Di<strong>et</strong>helm, Bern<br />

Im Berner Südjura und im Kanton <strong>Jura</strong><br />

wird das Volk am 24. November an <strong>de</strong>r<br />

Urne befin<strong>de</strong>n, ob es einen neuen Kanton<br />

bil<strong>de</strong>n will. Resultiert in bei<strong>de</strong>n Abstimmungen<br />

ein Ja, ist <strong>de</strong>r Weg zu einem<br />

neuen welschen Kanton allerdings noch<br />

weit. Als Nächstes müssten die Stimmberechtigten<br />

im ganzen Kanton Bern<br />

und im Kanton <strong>Jura</strong> die Eins<strong>et</strong>zung eines<br />

Verfassungsrates gutheissen. Süd- und<br />

Nordjurassier wür<strong>de</strong>n daraufhin <strong>de</strong>n<br />

Verfassungsrat wählen und zwei, drei<br />

Jahre später über die Verfassung <strong>de</strong>s<br />

neuen Kantons abstimmen. Das l<strong>et</strong>zte<br />

Wort hätte das Schweizervolk.<br />

Sagt <strong>de</strong>r Südjura am 24. November jedoch<br />

Nein, ist die «Wie<strong>de</strong>rvereinigung»<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n <strong>Jura</strong> vom Tisch. Allerdings<br />

dürfen südjurassische Gemein<strong>de</strong>n nach<br />

<strong>de</strong>r November-Abstimmung so o<strong>de</strong>r so<br />

beantragen, ein Verfahren zum Wechsel<br />

in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Kanton einzuleiten. Tun<br />

sie dies innerhalb von zwei Jahren, hat<br />

ihnen die Berner Regierung versprochen,<br />

<strong>de</strong>m Grossen Rat ein entsprechen<strong>de</strong>s<br />

Ges<strong>et</strong>z zu unterbreiten.<br />

Schatten <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

Im Februar 2012 hatten sich die Regierungen<br />

von Bern und <strong>de</strong>m <strong>Jura</strong> unter <strong>de</strong>r<br />

Schirmherrschaft <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s auf dieses<br />

Vorgehen geeinigt, das das Selbstbestimmungsrecht<br />

<strong>de</strong>r <strong>Jura</strong>ssier beidseits <strong>de</strong>r<br />

Kantonsgrenze b<strong>et</strong>ont. So hitzig wie in<br />

<strong>de</strong>n Jahren, die <strong>de</strong>r Grün<strong>du</strong>ng <strong>de</strong>s Kantons<br />

<strong>Jura</strong> 1978 vorangingen, wird heute<br />

über die <strong>Jura</strong>-Frage zwar nicht mehr gestritten.<br />

Aber die Vergangenheit wirft<br />

einen Schatten auf die Abstimmungen<br />

vom 24. November.<br />

So verlangen SVP-Grossräte aus <strong>de</strong>m<br />

Südjura von <strong>de</strong>r Regierung, sie solle<br />

«min<strong>de</strong>stens eine Million Franken» in<br />

die Kampagne für <strong>de</strong>n Verbleib ihrer<br />

Heimat im Kanton Bern stecken. Der Regierungsrat<br />

s<strong>et</strong>zt sich im Abstimmungskampf<br />

zwar klar dafür ein, dass die drei<br />

französischsprachigen Bezirke bei Bern<br />

bleiben. «Aber wir wer<strong>de</strong>n privaten<br />

Komitees o<strong>de</strong>r Gruppierungen keine<br />

öffentlichen Mittel zukommen lassen<br />

o<strong>de</strong>r Gel<strong>de</strong>r für eine eigene Kampagne<br />

eins<strong>et</strong>zen», sagte Erziehungsdirektor<br />

Bernhard Pulver gestern in Bern.<br />

Er begrün<strong>de</strong>te dies mit Schranken,<br />

die das Bun<strong>de</strong>sgericht ges<strong>et</strong>zt habe. Es<br />

gibt auch historische Grün<strong>de</strong>: In <strong>de</strong>n<br />

70er-Jahren hatte die damalige Berner<br />

Regierung an Bern-treue Organisationen<br />

insgeheim mehrere Hun<strong>de</strong>rttausend<br />

Franken bezahlt, um <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>r<br />

damaligen <strong>Jura</strong>-Plebiszite zu beeinflussen.<br />

1984 <strong>de</strong>ckte ein Finanzrevisor die<br />

Existenz «schwarzer Kassen» auf, aus<br />

<strong>de</strong>nen Regierungsräte die Gel<strong>de</strong>r überwiesen<br />

hatten. Der Skandal über das ver<strong>de</strong>ckte<br />

Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r «gnädigen Herren»<br />

kost<strong>et</strong>e zwei Regierungsräte das Amt.<br />

Im Hinblick auf <strong>de</strong>n 24. November<br />

mahnt nun die Berner Regierung die jurassische<br />

Seite, ebenfalls keine öffentlichen<br />

Gel<strong>de</strong>r in die Kampagne zu stecken.<br />

Anfang März wies Delsberg Berichte<br />

in südjurassischen Medien zurück,<br />

<strong>de</strong>r <strong>Jura</strong> wen<strong>de</strong> ein bis zwei Millionen<br />

Franken für die Kampagne zugunsten<br />

eines neuen Kantons auf. Das Pro-<br />

Komitee «Construire ensemble» erhalte<br />

kein Geld vom Kanton, versichert die<br />

Regierung. Aber es hat eine 1988 gegrün<strong>de</strong>te<br />

Stiftung für Wie<strong>de</strong>rvereinigung um<br />

Geld ersucht. Die Stiftung erhielt 1990<br />

vom Staat einen einmaligen Beitrag von<br />

300 000 Franken. «Wir machen keine<br />

Politik, son<strong>de</strong>rn tragen mit Beiträgen an<br />

Publikationen zur Aufklärung bei», b<strong>et</strong>euert<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Charles Raccordon.<br />

TA-Grafik<br />

NE<br />

Pruntrut<br />

Saint-Imier<br />

JURA<br />

Berner <strong>Jura</strong><br />

Tages Anzeiger - 18 mai 2013<br />

Delsberg<br />

Moutier<br />

Biel<br />

BERN

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!