Bulletin de liaison et d'information - Institut kurde de Paris

REVUE DE PRESSE-PRESS REVIEW-BERHEVOKA ÇAPÊ-RwISTA STAMPA-DENTRO DE LA PRENSA-BASlN ÖZETÎ
I Türkei: Chefredaktorin vor Gericht
~ Wer sich in der T~rkei zugunst.en~iner regionalen Autonomie der Kurdenbevälkerung im Südosten
~ des Landes aussprIcht, muss mIt einem Verfahren wegen «separatistischer Propaganda» rechnen.
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Istanbul. Morgen Dienstag findet im
Istanbuler Staatssicherheitsgericht die
erste Hauptverhandlung gegen Gurbetelli
Ersöz, die frühere Chefredaktorin
der prokurdischen türkischen Tageszeitung
«Ozgür Gündem», statt. Sie ist seit
dreiviertel Jahren in Haft und eines der
vielen Opfer der systematischen Kampagne
der türkischen Behörden gegen
die Anliegen der 15 Millionen Kurden
im Südosten Anatoliens. Mit Gurbetelli
Ersöz sitzen gegenwärtig rund hundert
Journalisten und Schriftsteller wegen
«staatsfeindlicher Propaganda» in türkischen
Gefängnissen.
Schon unter Gurbetelli Ersöz war
«Ozgür Gündem» die einzige Tageszeitung,
die über den Krieg zwischen der
türkischen Armee und den kurdischen
Separatisten der verbotenen Arbeiterpartei
Kurdistans (PKK) detailliert berichtete.
Die übrigen nationalen Medien
lassen es bei den offiziellen Verlautbarungen
aus Ankara bewenden.
Dies erklärt auch, weshalb «Özgür Gündem»,
was so viel heisst wie «freie Diskussion»,
dem türkischen Regime seit
jeher ein Dorn im Auge war. Die Zei-
tung wurde fast täglich auf Anordnung
des Istanbuler Staatsanwalts beschlagnahmt,
im kurdischen Südosten des
Landes schon frümorgens ohne behördliche
Verfügung. Die «Gündem»-Journalisten
waren dauernden polizeilichen
Schikanen ausgesetzt, ihre Arbeitsräume
wurden durchsucht, viele von ihnen
haben Gefängniserfahrung. 15 kurdische
Redaktoren und Mitarbeiter der
Zeitung verschwanden, einige wurden
später ermordet aufgefunden.
Mitte April nun ist das prokurdische
Blatt vom türkischen Gerichtshof
für Staatssicherheit in Istanbul ganz verboten
worden, nachdem es unter anderem
ein Interview mit dem PKK-Führer
Abdullah Ocalan publiziert hatte. Oca-
Ian hatte in dem Gespräch seine Autonomieforderungen
für die kurdische
Bevölkerung wiederholt, ohne jedoch
von einem unabhängigen Kurdistan zu
sprechen. Berei~~vor dem Schliessungsbefehl
gegen «Ozgür Gündem» liefen
Hunderte von Strafverfahren gegen die
Zeitung, zudem wurden Bussen bis zu
einer Million Franken ausgesprochen.
Doch kaum war die Zeitung ge-
schlossen, erschien auch schon in denselben
Redaktionsräumen und mit denselben
Journ~.1isten die Nachfolgezeitung
«Ozgür Uke», «Freier Staat», mit
einer Auflage von derzeit 15 000 Exemplaren.
Auch ihr erster Dienstchef sitzt
inzwischen in Haft - auch er wegen
«separatistischer Propaganda». Dennoch
gelingt es der Zeitung weiterhin,
mit Hilfe ihrer Informanten im türkischen
Südosten über das Geschehen vor
Ort zu berichten und auch die Armeeoperationen
zu verfolgen. In den Redaktionsbüros
der neuen Zeitung in der
Istanbuler Altstadt herrscht Zuversicht,
dass das Blatt weiterhin jene Nachrichten
drucken kann, «die von der Regierung
unterdrückt werden». Der Ausgang
des Verfahrens gegen die frühere
Chefredaktorin Gurbetelli Ersöz dürfte
einen Hinweis darauf geben, ob die türkische
Regierung die totale Zensur über
das Kriegsgeschehen in der Kurdenregion
durchsetzen will, oder, im Fall einer
Freilassung der Journalistin, einen
politischen Dialog zur Lösung der Kurdenfrage
signalisiert. Martin Peter
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FRA0253 4 I 0233 DAN /AFP-FM39
Irak-Kurdes
51 tués lors des funérailles d'un responsable kurde, selon le PDK
ANKARA, 14 juin (AFP) - 51 personnes ont été tuées et plus de 40 autres
blessées lundi par des tirs dirigés contre les participants aux funérailles
d'un responsable kurde à Souleimanieh, dans le Kurdistan irakien, a affirmé
le Parti démocratique du Kurdistan (PDK) d'Irak.
Dans un communiqué reçu mardi à Ankara, le PDK, dirigé par M. Massoud
Barzani, a tenu responsables de cette attaque les combattants de l'Union
patriotique du Kurdistan (UPK) de Jalal Talabani, qui ont tiré, selon le
document, sur les manifestants "sans aucun avertissement".
Un premier bilan publié lundi avait fait état de 7 morts et de 47
blessés.
Des femmes et des enfants figurent parmi les victimes et l'UPK a arrêté
des centaines de personnes dont le sort reste inconnu, selon le PDK.
Plusieurs centaines de personnes s'étaient rassemblées pour"l'enterrement
d'Osman Qadir Mounaouar, l'un des dirigeants du PDK, tué il y a quelques
jours près de la localité de penjwin, sur l~ frontière avec l'Iran, dans les
combats qui opposent depuis début mai le PDK et l'UPK.
L'incident s'est produit le jour où MM. Barzani et Talabani se
rencontraient à Silopi (Turquie, à la frontière avec l'Irak) pour discuter
des moyens de mettre fin aux hostilités et d'élections que les Kurdes d'Irak
comptent organiser cet été.
CE/hc/PT/br
AFP /J00245/141301 JUN 94
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