Bulletin de liaison et d'information - Institut kurde de Paris

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Internierungslager iml
türkischen Südosten?
Istanbul. Zum zweitenMal innert weniger
Wochen ist die türkische Armee
am Wochenende beschuldigt worden,
im Südosten des Landes Hunderte von
Zivilpersonen, darunter Frauen und
Kinder, in «Internierungslagern» festzuhalten.
Anfang Juli bereits berichteten
westliche Medien über «türkische
Konzentrationslager», 'in denen kurdische
Zivilisten unter Gewaltandrohung
gehindert .würden, den Angriffen der
Armee gegen Kurdenseparatisten zu
entfliehen. Die Information wurde damals
von zwei ehemaligen Abgeordneten
der verbotenen prokurdischen «Demokratie-Partei»
(DEP) verbreitet, die
vor der Verfolgung dUrch die türkischen
Behörden nach Europa und
anschliessend in die USA geflüchtet
sind. Die Anschuldigungen der Kurden-Politiker,
denen wegen «aktiver
Unterstützung der Terroristen der Arbeiterpartei
Kurdistans» (PKK) die Todesstrafe
droht, blieben von der türki-
.schen Regierung unbeantwortet.
Am Wochenende nun wurde auch
die Londoner Zentrale der Gefangenenhilfsorganisation
Amnesty International
(AI) von ihrentürkischen Informanten
über «mindestens zwei Internierungslager
im Südosten des Landes»
benachrichtigt. «Die Meldungen sind
alarmierend», kommentierte Amnesty
die Informationen gegenüber der türkischen
Tageszeitung «Daily News»,
«denn sie bedeuten eine gefahrliche
Verschärfung der Menschenrechtssituation
in der Kurdenregion.» London
befürchtet namentlich, dass die Lagerinsassen
Misshandlungen türkischer
Libération - 27 juillet 1994
TURQUIE-KURDES~ 51. maquIsards
kuraes et 11 soldats
turcs ont été tués depuis dimanche
lors d'accrochages et d'opérations
menées par les forces de
l'ordre dans le Sud-Est anatolien, à
majorité kurde, selon des sources officielles.
Militärs ausgeliefert seien. Um die An- .
wendung von «Folter oder sonstiger
Brutalitäten an der wehrlosen Zivilbe- .
völkerung» zu verhindern, forderte der
Amnesty-Sprecher am Freitag die Konferenz
für Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa (KSZE) auf, unverzüglich
Beobachter in die Türkei zu entsenden.
Laut den Informationen der «I;>aily
News» soll Amnesty der Zeitung gegenüber
bestätigt haben, dass in der ersten
Juli-Woche türkische Armeetruppen
im Bezirk Hani nordöstlich der Provinzhauptstadt
Diyarbakir auf der Suche
nach «Terroristen» der PKK mindestens
vier kurdische Dörfer zerstört und
deren Bewohner in einem Lager in unmittelbarer
Nähe eines Armeepolizei-
Reviers versammelt hätten. Dadurch
sollte verhindert werden, dass sich potentielle
Kurden-Separatisten den
PKK-Kämpfern anschliessen. Während
der darauffolgenden vierzehn Tage verhängten
die aehörden eine Nachrichtensperre
über die Region, wie der türkische
Menschenrechtsverband (IHD)
nach London meldete.
Beobachter vor Ort fürchten, dass
die festgenommenen Zivilisten während
dieser Zeit unter Gewaltandrohung
gezwungen wurden, sich den «Dorfwächtern»,
einer staatlich organisierten
Antiterror-Gruppierung, anzuschliessen.
Auch nach der Freilasssung eines
Teils der Lagerinsassen, meist Frauen
und Kinder, blieb die Kommunikation
mit dem Bezirk Hani unterbunden. Inzwischen
soll das Lager aufgehoben
worden sein. Martin Peter
La Tribune - 27 juillet 1994
tuRQUIE. Cinquante et un maquisards
du Parti des travailleurs du Kurdist-an
(PKK, séparatiste) et onze soldàts turcs
ont été tués depuis dimanche lors d'accrochages
et d'opérations des forces de
.I~ordre dans le sud-est anatolien. Les
heurts ont eu lieu dans les régions de
'HaKkari, Sirnak, Bitlis et de Diyarbakir
(chef-lieu de la région). Plus de 400 personnes
- militaires, policiers, civils et rebell~s
- ont été tuées depuis le.début dl!
mois dans cette région, à majorité kurde.
Plus de 13.650 personnes ont perdu la
'vie depuis le déclenchement de la rébel-
.lion.dl,lP~ en août 1984.