Bulletin de liaison et d'information - Institut kurde de Paris

REVUE DE PRESSE~PRESS REVIEW~BERHEVOKA ÇAPÊ~RNISTA STAMPA~DENTRO DE LA PRENSA~BASIN ÖZETÎ
Members of Hezbollah on trial
The defendants are accused of carrYing out 39 different attacks which
re~ultedin the deaths of 25 people and in 32 others being woûnded .
Turldsh Daily News
ANKARA- The trial of 35.members of
the radicallslamic .organization Hezbollah
opened at the DiyarbaklfState Security
Court (DGM) on Tuesday. The organization
has been linked with numerous mystery
murders committed in the Diyarbakir and
Batman regions. .
. The defendants are accused of carrying
. out 39 different attacks which resulted in
: the deathsof 25 people and in 32 others
.being wounded. '
Only six of the defendants standing trial
:were in court for the opening session. The
remaining 29 were unable to make an
appearance, having been kept atthe
Adlyaman E-type prison suffering from
diarrhea.
In his indictment, the ~rosecutor stated
that the Hezbollah orgamzation had been
formed to counter the PKK (outlawed
Kurdistan Workers' Party) and other
Marxist-Leninist organizations in eas.lern
.and southeastern Anatolia and aimed to
establish a Kurdish. state modelled on the
Islamic Republic of Iran.
According to the DGM prosecutor, the
Hezbollah has two leaders, one polÎtical and.
the other religious, and is financed by foreign
circles of influence and through money
raised from Koran courses and student dormitories.
In the prosecutor's indictment, it was also
stated that the radical Shia-based Hezbollah,
which first a~peared in Lebanon' s Bekaa
Valley, had aimed to free the Israeli-occupied
Lebanese territory through armed
resistance and to establish an Islamic
Republic similar to the Iranian model based
on the Shariah. The Hezbollah had also
received financial and technical assistance
from Syria, Iraq and Iran to accomplish
these goals. Lately Iran had gained total
control of the organization, guiding its
actions.
According to Articles 40 and 125 of the
Turkish Criminal Code, the DGM prosecutor
is demanding the death penalty for 15 of
the defendants, 15 years imprisonment for
19 ofthem and five years for one.
The continuation .of the trial has been
postponed to a future date to allow the completion
of identification checks and interrogations.
Repressiongegen Kurden verunsichert Türken
Gespannt blickt die türkische Öffentlichkeit diese Woche nach Strassburg, wo sich die parlamentarische Versammlung des Europarates mit
den Menschenrechtsverletzungen in Anatolien befasst. In der Türkei selbst wächst die Verunsicherung
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l.tanb~l. Rund 14 Tage nach der,
Schliessung der prokurdischen «D~.m~kratie-Partei»
(DEP) durch den türkIschen
Verfassungsrichter und eine Wo-'
che nach den Bombenanschlägen in
zweisüdtürkischen Touristenzentren
als Antwort auf das Parteiverbot .
scheint die türkische Öffentlichkeit in
der Kurden-Frage vö\1ig verunsichert,'
i'llm einen verurteilt sie die Attentate
gegen zivile Objekte i~' aller Schä~e. ,
Eines der Opfer der belden Detonatlo-"
nen in der Südtürkei, eine 23jährige
, englische Touristin, ist zu. Wochenbeginn
ihren schweren Verletzungen erle-,
gen. In Istanbul starben am Sonntag:
zwei Menschen bei einem Attentat auf
eine Offiziersmesse. Weitere Bomben"
ein Dutzend allein am Wochenende,
richteten Sachschaden an.
Entsetzen herrschte in weiten Krei-,
sen aber auch über. ein Bild in der Tageszeitung
«Hürriyet», das vier er-'
schossene Kinder und ihre tote Mutter
zeigte. Sie waren angeblich Fra~ unci
Kinder eines abtrünnigen kurdischen
Autonomisten, der mehrere seiner
Komplizen an die polizei verraten haben
soll. «Nach dem Gesetz der Sippenhaft»,
vermuten Beo~.!lchter, ~rde rur
dïe Tat se.me:~w,'ZUt Rechenschaft
gezogen. So wenig Verständnis diese
.Racheakte. der extremistischen kurdischen
«Arbeiterpartei» PKK finden, so:
fragt sich die türkische Bevölkerung
anderseits, ob die Regierung durch ihre.
Dialogsverweigerung selbst gegenüber
gemässigten Oppositionellen die Ge-'
walt nicht «geradezu herausfordert».
Mit dem Verbot der prokurdischeQ,
. «Demokratie-Partei» Mitte Juni, argu~
.mentiert der bekarmte türkische' Ko~
"lurnnist Mehmet Ali Birand, und ànge~
sichts des gnadenlosen .Vorgehens der.
Armee in Südostanatolien gewinnen die
, Falken unter den Kurden-Autonomisten
zusehens Oberhand. Was zu neuen
Terrorakten und in der Folge zu einem
verschärften Abwehrkampf durch die
Sicherheitskräfte ruhrt. «Ob Ministerpräsidentin
Tansu Ciller und Armeechef
Dogan Güres diesen Teufelskreis
in-Kauf nehmen?», fragt auch der Kurden-Experte
Ismet Imset von der «Dai-
. ly News»,
Die zunehmende Zahl von Menschenrechtsverletzungen
in der Türkei,
. die «Hinrichtungen» verdächtiger Kurden
ohne Gerichtsurteil auf offener Sze-
.ne und gleichzeitigdie,«Morde» an un-
schuldigen Zivilisten durch die kurdischen
Separatisten, wurde vor Wo-
'c~enfrist von der Gefangenenhilfsorgansiation
Amnesty International ausführlich
dokumentiert. Ihr Bericht wird
diese Tage auch der' Parlamentarischen
Versammlung des Europarats in Strass ..
burg vorliegen, wo auf Antrag der
Franzosen die Lage in der Türkei zur
Debatte steht.
Anstoss nimmt der Vorstoss aus
Paris im wesentlichen an der.Unterbindung
de~ letzten legalen Weges zur Lö-
'sung des Kurden-Problems: dem Verbot
der «Demokratie-Partei» DEP. Der
frühere französische Aussenminister
Roland Dumas sieht in dem Parteienverbot
einen Verstoss gegen' das Recht
auf freie Meinungsäusserung und damit
eine Verletzung der Europäischen Mentschenrechtskonvention.
Sollte Ankara,
'wie angedrpht, noch während der
Strassburger Debatte die beiden in Ankara
verbliebenen DEP-Abgeordenten
.- sechs befinden sich in Untersuchungshaft
und weitere sechs haben
, sich ins Ausland abgesetzt ~ festneh-'
.men, ist eine Suspendierung der türki-
.schen Mitgliedschaft im Europarat
nicht ausgeschlossen. Martin Peter
"