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Bulletin de liaison et d'information - Institut kurde de Paris

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REVUE DE PRESSE-PRESS REVIEW-BERHEVOKA ÇAPÊ-RIVISTA STAMPA-DENTRO DE LA PRENSA-BASIN ÖZETi<br />

Drei Fragen im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Besuches<br />

1. Die Kur<strong>de</strong>n im Irak. wollen sich übereinstimmend<br />

nicht mit weniger als <strong>de</strong>m Status<br />

eines Teilstaates innerhalb eines zu schaffen<strong>de</strong>n<br />

fö<strong>de</strong>ralen Irak zufrie<strong>de</strong>ngeben.<br />

Bloße Autonomie reiche nicht mehr aus.<br />

Auch müßten alle kurdischen Gebi<strong>et</strong>e diesem<br />

Teilstaat angehören, <strong>de</strong>r seinerseits<br />

allen Min<strong>de</strong>rheiten und kleineren Völkern<br />

alle Rechte garantieren wird. Die internationale<br />

Staatengemeinschaft und die Alliierten<br />

<strong>de</strong>s Golfkrieges müssen <strong>de</strong>n Schutz Ira~<br />

kisch-Kurdistans weiterhin garantieren: die<br />

UNO-Soldaten sollen bleiben, das Flugverbot<br />

nördlich <strong>de</strong>s 36. Breitengra<strong>de</strong>s muß auf-<br />

: recht erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Unter wirtschaftlichem Aspekt sehe<br />

Irakisch-Kurdistan dramatischen Zeiten<br />

entgegen. Es unterliegt immer noch einem<br />

doppelten Embargo:jenem <strong>de</strong>rUNO gegen<br />

<strong>de</strong>n Irak und <strong>de</strong>mjenigen Bagdads gegen<br />

Kurdistan. Überdies gelangt nur ein äußerst<br />

geringer Teil <strong>de</strong>r humanitären Hilfslieferungen<br />

an <strong>de</strong>n Irak auch nach Kurdistan. Obwohl<br />

sich die Kur<strong>de</strong>n im Golfkrieg und in<br />

<strong>de</strong>r Zeit davor gegen Saddam Hussein erhoben<br />

hätten, wür<strong>de</strong>n sie auch zwei Jahre<br />

nach Kriegsen<strong>de</strong> noch immer doppelt bestraft.<br />

Bagdad b<strong>et</strong>reibe zu<strong>de</strong>m eine inflationäre<br />

Geldpolitik und versuche, Irakisch-<br />

Kurdistan, das noch immer <strong>de</strong>n irakischen<br />

Dinar als Währung verwen<strong>de</strong>n müsse, zu<br />

<strong>de</strong>stabilisieren. Alle irakisch-kurdischen<br />

Parteien for<strong>de</strong>rn daher die Aufhebung <strong>de</strong>s<br />

Embargos zumin<strong>de</strong>st gegenüber <strong>de</strong>m Kur<strong>de</strong>ngebi<strong>et</strong>.<br />

3. Kurdistan riskiere 1993 einen neuen<br />

"Winter <strong>de</strong>s Hungers, <strong>de</strong>s Frierens und <strong>de</strong>r<br />

Massenflucht". Zwar sei die Ernte gut ausgefallen,<br />

doch könne die kurdische Regierung<br />

sie aus Geldmangel nicht aufkaufen und daher<br />

die Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung nicht<br />

gewährleisten. Bagdad und an<strong>de</strong>re Kräfte<br />

versuchen, mit <strong>de</strong>m inflationären Dinar<br />

Massenaufkäufe von kurdischem Weizen zu<br />

tätigen. Statt Lebensmittellieferungen brauche<br />

die kurdische Regierung daherGeldmittel,<br />

um die eigene Produktion im Land hal-<br />

ten und die Landwirtschaft stabilisieren zu<br />

können. Kurdistan lei<strong>de</strong>t zu<strong>de</strong>m an extremem<br />

Treib- und Brennstoffmangel. Wenn<br />

sich diese Probleme zuspitzen, droht eine<br />

neue Massenflucht in Richtung Türkisch-<br />

Kurdistan, wie im Frühjahr 1991. Die Staatengemeinschaft,<br />

insbeson<strong>de</strong>re Europa,<br />

solle Irakisch-Kurdistan mit min<strong>de</strong>stens 6<br />

Mio. US-Dollar zu Hilfe kommen. •<br />

Thomas Benedikter.<br />

Der Südtiro/er Ministerpräsi<strong>de</strong>nt, Lan<strong>de</strong>shauptmann Durnwa/<strong>de</strong>r, übergibt Unterlagen über die<br />

Entstehung <strong>de</strong>s Südtiro/er Fö<strong>de</strong>ralismus als Gastgeschenke Foto: Archiv pogrom<br />

Programmpunkte in Bonn und Hannover<br />

Im Rahmen ihres anschließen<strong>de</strong>n Deutschlandbesuches<br />

traf die kurdische Delegation<br />

in Bonn u .a. mit Vertr<strong>et</strong>ern <strong>de</strong>s Auswärtigen<br />

Amtes, <strong>de</strong>s Auswärtigen Ausschusses <strong>de</strong>s<br />

Deutschen Bun<strong>de</strong>stages (Unterausschuß<br />

fUrMenschenrechte und Humanitäre Hilfe)<br />

sowie Vertr<strong>et</strong>ern. <strong>de</strong>r Friedrich-Ebert-Stiftung<br />

und <strong>de</strong>r SPD-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion zusammen.<br />

Einen beson<strong>de</strong>ren Programmpunkt bil<strong>de</strong>te<br />

<strong>de</strong>r Empfang im Nie<strong>de</strong>rsächsischen Ministerium<br />

fUr Bun<strong>de</strong>s- und Europaangelegenheiten<br />

in Hannover am 25. Juni durch<br />

Minister Trittin. Er sagte <strong>de</strong>r Delegation<br />

weiÙ:re politische Unterstützung und wirtschaftliche<br />

Hilfe zu.<br />

Im Anschluß daran folgten intensive Gespräche<br />

und Informationen im Deutschen<br />

.<strong>Institut</strong> fUr Fö<strong>de</strong>ralismusforschung, wobei<br />

<strong>de</strong>r Fö<strong>de</strong>ralismus als Zukunftsmo<strong>de</strong>ll für<br />

Kurdistan sehr kontrovers diskutiert wur<strong>de</strong>.<br />

Der turkmenische Delegierte, Dr. Arslan,<br />

110<br />

befürcht<strong>et</strong>e, auch in einem fö<strong>de</strong>ral geglie<strong>de</strong>rten<br />

Kurdistan wür<strong>de</strong>n die Interessen <strong>de</strong>r<br />

turkmenischen Bevölkerung nicht genügend<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Der Vertr<strong>et</strong>er <strong>de</strong>r<br />

Konservativen Partei, Dr. Omar, sieht im Fö<strong>de</strong>ralismus<br />

<strong>de</strong>n "Selbstmord Kurdistans"<br />

und <strong>de</strong>ssen "Liquidierung durch Arabisierung"<br />

und schlug eine Konfö<strong>de</strong>ration aus<br />

zwei Staaten nach <strong>de</strong>m Vorbild <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Tschecho-Slowakei vor, wo eine langsame<br />

Herausbildung zweier souveräner Staaten<br />

ohne Blutvergießen stattgefun<strong>de</strong>n habe.<br />

Den Abschluß <strong>de</strong>s offiziellen Programms<br />

bil<strong>de</strong>te ein Empfang bei Vertr<strong>et</strong>ern <strong>de</strong>r<br />

Evangelischen Kirche Deutschlands am<br />

gleichen Tag. Dabei brachte man <strong>de</strong>n Anliegen<br />

<strong>de</strong>r Delegationgroßes Interesse entgegen<br />

und unterstützte die politischen For<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Kur<strong>de</strong>n, vor allem die <strong>de</strong>r Aufhebung<br />

<strong>de</strong>s innerirakischen Embargos gegen<br />

<strong>de</strong>n Nordirak. •<br />

Gabi Martin<br />

Ziegen und Schafe für <strong>de</strong>n<br />

Neub~ginn<br />

Im Sommer 1993 führt die GfbV-SüdtiroI<br />

ein Kleinprojekt fûr <strong>de</strong>n Wiedc aufbaù<br />

Süd-Kurdistans durch, das aus Mitteln<br />

<strong>de</strong>r Südtiroler Lan<strong>de</strong>sregierung und<br />

Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn finanziert wird. Es geht<br />

'um. die Wie<strong>de</strong>rentwicklung <strong>de</strong>r Kleinviehhaltung<br />

(Schafe und Ziegen) in acht<br />

kriegszerstörten Dörfern bei Agte (Mossul),<br />

die von Christen besie<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dieser Beitrag in Höhe von <strong>et</strong>wa 55000<br />

DM wird <strong>de</strong>n rückkehrwilligen Familien<br />

eine Starthilfe bi<strong>et</strong>en. Zur Durchführung<br />

<strong>de</strong>s Projektes arbeit<strong>et</strong> die GfbV-<br />

Südtirol auch mit erfahrenen Freun<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r GfbV-Deutschland in Göttingen<br />

. und <strong>de</strong>m Arbeitersamariterbund-<br />

Deutschland ASB zusammen. 1994 soll<br />

. ein Anschlußprojekt folgenund so ein<br />

auf Dauern angelegter Beitrag fûr <strong>de</strong>n<br />

wirtschaftlichen Neubeginn geleist<strong>et</strong><br />

w~<strong>de</strong>n. •<br />

Thomas Benedikter

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