408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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436 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 N. 268 de Turin, et dont je vous felicite de l’avoir echappé belle avec les vostres) merite bien qu’on l’étudie. A propos de cela, que juge-t-on de la proposition du Pere Coronelli de Venise? Qui pretend enfermer la poudre dans certains sacs, par le moyen desquels la foudre ou le feu 5 n’allumeroit que le contenu de ceux qu’il perceroit immediatement. Il se dit, qu’on en a fait quelques experiences assez favorables en Suisse. Quoyqu’il semble qu’on pourroit dire chez vous: Quid juvat amisso claudere septa grege? Neantmoins, si la chose est bonne, il sera tousjours temps de se raviser. J’ay remarqué 10 dans un livre imprimé en Anglois il y a longtemps, qu’un Italien avoit déja fait voir au commencement de ce siecle où nous sommes encor, des essais du même secret, ou d’un approchant, sans qu’on en ait parlé depuis; jusqu’à ce que le Pere Coronelli l’a maintenant renouvellé. C’est ainsi qu’on negligea le Quinquina, mis en usage avec succés il y a plus de 50 ans, jusqu’à ce qu’un Medecin Anglois nommé Talbot le remit en vogue. Les hommes 15 negligent souvent les bonnes choses au hazard de s’en repentir. Mais si la proposition du P. Coronelli (qui en a écrit à Mg r le Duc Antoine Ulric) est bonne ou non, je m’en rapporte à vous, Monsieur, m’imaginant qu’on l’aura approfondie à Turin, où il se sera adressé aussi apparemment. Au reste je vous souhaite toute sorte de prosperités dignes de vostre merite, et particulierement tousjours dans les dangers, un bonheur d’Eulenspiegel 20 tel que celuy qui vous fit eviter si à temps à ce que quelcun m’a dit, ou au moins à vos soldats, le bouleversement de la citadelle. Et je suis avec zele Monsieur vostre tres humble et tres obeissant serviteur Leibniz. 1 de Turin . . . vostres erg. L 1 4 f. feu (1 ) ne feroit sauter, que (a) ce (b) la (c) ce qui est (2 ) n’allumeroit L 1 5 immediatement (1 ) j’apprends (2 ) il se dit L 1 7 f. vous: (1 ) N i l (2 ) Q u i d . . . g r e g e L 1 10 livre | [Wottoni opera posthuma] interlinear erg. | imprimé L 1 10 f. voir (1 ) des essais (a) d’un secret (b) 〈de ce〉 secret (2 ) au commencement . . . des essais L 1 11 f. ou d’un approchant erg. L 1 12 maintenant erg. L 1 17–21 vous | m’imaginant . . . ou à vos soldats au moins, de bouleversement de la citadelle erg. |, et L 1 22 Monsieur etc. L 1 3 proposition: vgl. dazu Zedler, Universallexicon 16, 1737, Sp. 1335 (s. v. Lederne Pulver-Säcke). Vgl. auch N. 357 und ausführlicher N. 51. 8 Quid . . . grege: vgl. U. F. W. Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon 4, 1876, Nachdr. 1964, Sp. 1581. 10 livre: H. Wotton, Reliquiae Wottonianae, 1672 u. ö., hier S. 319. Im Exemplar der Ausgabe von 1685 in der Niedersächs. Landesbibliothek Hannover finden sich an dieser Stelle Anstreichungen. Der Name des Erfinders wird nicht genannt.

N. 269 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 437 A Monsieur Monsieur de Schulenbourg Géneral Major au service de son Altesse Royale à Turin 269. CLARA ELISABETH VON COPPENSTEIN AN LEIBNIZ Hannover, 22. August (1. September) [1699]. Überlieferung: K Abfertigung: LBr. 174 Bl. 5–6. 1 Bog. 4 o . 1 3/4 S. Siegel. 5 Monsieur Hannover 22 August Ich bedancke mich sehr iegen den H. geheimen raht vor die Mühe so Ehr meinet halben genommen wehgen Meines vertrislichen proces, und möchte ich wol wißen ob Mein procorador H. Nesenius wieder beßer ist, und ob die schrifft sei über gehben, ich bitte ihn dießes schreiben zu senden, und ihn zu Ermanen das nichtes versäumet würde[.] 10 gestern hat man hir den hertzog von Coburg dot gesagt, wan es wahr ist so werden sie es dar wol wißen[.] unßer curfürste ist auf ein pahr dage zu dem hertzog von Zelle nacher Eßel auf die jagt gegangen, ich habe gestern die gnade gehabt unßere curfürstinne zu sehen, welche ich got lob wol gefunden, unßer herr got erhalte sie noch lange jahr, in hoffnunge balt mich müntlich zu bedancken verbleibe 15 Des H. geheimen rahts getreüe dienerin Wittibe Von Coppenstein. Zu N. 269: Mit K beginnt der Briefwechsel mit der Witwe des Hofmarschalls Nikolaus Philipp Theodor von Coppenstein, die sich wiederholt an Leibniz wendet, um mit seiner Hilfe einen Prozeß gegen ihren Bruder, den Kammerrat Heinrich von Cramm voranzubringen. Die Jahreszahl ergibt sich aus der Erwähnung des Jagdtreffens von Georg Ludwig und Georg Wilhelm im cellischen Amtshaus Essel in der Nähe von Ahlden, vgl. N. 271. Beilage war das in Z. 10 genannte (nicht gefundene) Schreiben. Der nächste Brief (Coppenstein an Leibniz) datiert vom 4. Februar 1701 (LBr. 174 Bl. 3–4). 8 vertrislichen proces: Die Prozeßakten sind erhalten in Wolfenbüttel Niedersächs. Staatsarchiv 7 Alt K 750 (Nr. 1–142) und 7 Alt C 447 (Nr. 143–309). Die auf Rückzahlung zweier Darlehen über jeweils 600 Tlr. gerichtete Klage war am 24. August a. St. 1696 bei der Fürstl. Kanzlei zu Wolfenbüttel eingereicht worden. Mit Urteil vom 27. August 1697 war der Beklagte zur Zahlung verpflichtet worden. Da er nicht freiwillig zahlte, mußte Frau von Coppenstein weitere gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen, um Befriedigung aus den Einkünften des Crammschen Guts Ölber (am weißen Wege) zu erhalten, später auch noch eine Reconventionsklage des Beklagten abwehren; erst 1706 wurde der Fall endgültig zu ihren Gunsten entschieden. 9 H. Nesenius: der Wolfenbütteler Advokat J. Chr. Nesen. 11 hertzog von Coburg: wahrscheinlich Albrecht III., Herzog zu Sachsen-Coburg, der am 6. August a. St. 1699 verstorben war.

N. 269 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 437<br />

A Monsieur Monsieur de Schulenbourg Géneral Major au service de son Altesse<br />

Royale à Turin<br />

269. CLARA ELISABETH VON COPPENSTEIN AN LEIBNIZ<br />

Hannover, 22. August (1. September) [1699].<br />

Überlieferung: K Abfertigung: LBr. 174 Bl. 5–6. 1 Bog. 4 o . 1 3/4 S. Siegel. 5<br />

Monsieur Hannover 22 August<br />

Ich bedancke mich sehr iegen den H. geheimen raht vor die Mühe so Ehr meinet<br />

halben genommen wehgen Meines vertrislichen proces, und möchte ich wol wißen ob<br />

Mein procorador H. Nesenius wieder beßer ist, und ob die schrifft sei über gehben, ich<br />

bitte ihn dießes schreiben zu senden, und ihn zu Ermanen das nichtes versäumet würde[.] 10<br />

gestern hat man hir den hertzog von Coburg dot gesagt, wan es wahr ist so werden sie<br />

es dar wol wißen[.] unßer curfürste ist auf ein pahr dage zu dem hertzog von Zelle nacher<br />

Eßel auf die jagt gegangen, ich habe gestern die gnade gehabt unßere curfürstinne zu<br />

sehen, welche ich got lob wol gefunden, unßer herr got erhalte sie noch lange jahr, in<br />

hoffnunge balt mich müntlich zu bedancken verbleibe 15<br />

Des H. geheimen rahts getreüe dienerin Wittibe Von Coppenstein.<br />

Zu N. 269: Mit K beginnt der Briefwechsel mit der Witwe des Hofmarschalls Nikolaus Philipp<br />

Theodor von Coppenstein, die sich wiederholt an <strong>Leibniz</strong> wendet, um mit seiner Hilfe einen Prozeß gegen<br />

ihren Bruder, den Kammerrat Heinrich von Cramm voranzubringen. Die Jahreszahl ergibt sich aus der<br />

Erwähnung des Jagdtreffens von Georg Ludwig und Georg <strong>Wilhelm</strong> im cellischen Amtshaus Essel in der<br />

Nähe von Ahlden, vgl. N. 271. Beilage war das in Z. 10 genannte (nicht gefundene) Schreiben. Der nächste<br />

Brief (Coppenstein an <strong>Leibniz</strong>) datiert vom 4. Februar 1701 (LBr. 174 Bl. 3–4). 8 vertrislichen proces:<br />

Die Prozeßakten sind erhalten in Wolfenbüttel Niedersächs. Staatsarchiv 7 Alt K 750 (Nr. 1–142)<br />

und 7 Alt C 447 (Nr. 143–309). Die auf Rückzahlung zweier Darlehen über jeweils 600 Tlr. gerichtete<br />

Klage war am 24. August a. St. 1696 bei der Fürstl. Kanzlei zu Wolfenbüttel eingereicht worden. Mit<br />

Urteil vom 27. August 1697 war der Beklagte zur Zahlung verpflichtet worden. Da er nicht freiwillig<br />

zahlte, mußte Frau von Coppenstein weitere gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen, um Befriedigung<br />

aus den Einkünften des Crammschen Guts Ölber (am weißen Wege) zu erhalten, später auch noch<br />

eine Reconventionsklage des Beklagten abwehren; erst 1706 wurde der Fall endgültig zu ihren Gunsten<br />

entschieden. 9 H. Nesenius: der Wolfenbütteler Advokat J. Chr. Nesen. 11 hertzog von Coburg:<br />

wahrscheinlich Albrecht III., Herzog zu Sachsen-Coburg, der am 6. August a. St. 1699 verstorben war.

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