04.05.2013 Views

408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

N. 405 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 685<br />

gut seyn, daß es die Englischen Herren Prälaten unter seiner Autorität trieben, wenn die<br />

Sache anders rechten Nachdruck haben soll. Ich habe bereits mit Herrn Cresset wegen<br />

dieser Dinge correspondirt, und werde es ferner thun, zweifele, daß ihres Orts davon mit<br />

Herr Stepney geredet worden, dessen Gedancken auch vielleicht nicht so wohl als Herrn<br />

Cressets auf dergleichen gehen. Ob mit Herrn von Opdam etwas dießfalls vorgenommen 5<br />

worden, würde auch zu wissen dienlich seyn. Er scheinet zwar wohl geneigt, mich dünckt<br />

aber nicht, daß man ihm etwas, so eine mühsame Attention erfordert, dabey zumuthen<br />

dürfe.<br />

Mein hochgeehrter Herr scheinet die Sache zu nehmen, als ob wir zwar gelinder als<br />

Herr Spener in materia der Gnaden-Wahl, er aber gelinder als wir in materia vom heiligen 10<br />

Abendmahl, scheine. Ich kan aber nichts finden, so er nachgäbe, so wir nicht schon auch<br />

bewilliget. Vielmehr deucht mich, daß er einiger massen wolle: corpus Christi ore immediate<br />

manducari, da wir uns doch vergnügen, den Verstand oralis manducationis also<br />

wenigstens zu erfordern: quod ore manducetur panis, quo mediante corpus Christia[num]<br />

nobis percipitur. Sollte aber mein hochgeehrter Herr etwas beobachten, oder mündlich 15<br />

vernommen haben, darinnen H r Spener in diesem oder anderm Artickel eine Erläuterung<br />

gebe, bitte mir es ohnbeschwert zu bezeichnen, damit mans auch unsers Orts überlege.<br />

Mich dünckt sonst, als ob er der ganzen Negotiation wegen sehr anstehe.<br />

Nun zu dem andern werthen Schreiben zu kommen, so bringt mir selbiges die<br />

gewünschte Zeitung, daß das bewuste Werck, auf meines hochgeehrten Herrn Veranlas- 20<br />

sung, bey dem Herrn von Fuchs vermittelst Convocation der von Churfürstl. Durchl. zu<br />

der Sache deputirten Herrn Theologen wiederum in motum kommen. Vernehme gerne,<br />

daß die disseitige Schrift sie vergnüge, auch daß in der Beantwortung ein und anders<br />

ferner erkläret, und dann, nachdem man in theoria eins, ad praxin geschritten werden<br />

solle. Nun will ich gäntzlich hoffen, daß die vorhabende Beantwortungs-Schrift, vermit- 25<br />

telst meines hochgeehrten Herrn Hof-Predigers grosser Dexterität, zu ihrer und unserer<br />

Vergnügung und grosser Beförderung des Wercks, gereichen werde. Es wird aber darinnen<br />

nöthig seyn nicht nur von den Autoribus des von mir communicirten zu abstrahiren,<br />

sondern auch lieber von den Contentis, als von einer formalen Schrift selbst zu sprechen.<br />

Denn solche Communication annoch einiger massen pro re privata anzusehen. 30<br />

2 f. Cresset . . . correspondirt: vgl. vor allem N. 404. 5 Opdam: J. v. Wassenaer, heer van Obdam.<br />

25 Beantwortungs-Schrift: nicht gefunden; sie wurde wohl nicht verfaßt.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!