408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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674 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 N. 401 401. DANIEL ERNST JABLONSKI AN LEIBNIZ Berlin, 25. November (5. Dezember) 1699. [390. 405.] Überlieferung: K Konzept: Berlin Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Nachlaß A. H. Francke K. 11, 2 Fasz. D, S. 66–67. 4 o . 2 S. Mit einigen Korrekturen. Eigh. Anschrift. — Gedr.: 5 W. Delius, Berliner kirchliche Unionsversuche im 17. und 18. Jahrhundert, in: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte 45, 1970, S. 7–121, S. 98 f. A d D n. L e i b n i t z. Berl. d. 25. Nov. 1699 P. P. Obwohl M. H. Herrn wichtige Verrichtungen ungern unterbreche, weil jedoch versichert bin, daß Selbter unter die Wichtigste, die jenige mit-rechnet, welche das er- 10 wünschte friedens-werk betreffen, als erkühne mich beylage von H. D. Goetzen aus Halberstatt, welche mir zu gegenwärtigem schreiben anlas giebt, M. H. H. hiemit zu überreichen. Dieser mir sonst unbekandte vornehme Theologus erzeigte mir so viel gütigkeit, daß Er für einigen wochen mit einem schreiben mich beehrte, darinn viel eingestrewet war, so auf die Vereinigung der Evangelischen Kirchen absicht hatte. Ich ergriff diese newe 15 Correspondentz gar begierig, nicht nur damit mir nicht zu reprochiren hätte, einige gelegenheit etwas Guttes zum Kirchenfrieden ausrichten zu können, wissentlich verabsaumet zu haben, sondern auch, weil gedachter Doctor Theologiae nur im verwichenen Jahr ein Sächsischer, und in diesem, ein Braunschweig-Lüneburgischer Consistorial-Rath worden, daher ich schloß, Es müsse ein Mann von meriten seyn, der so allgemeine approbation 20 finde und den 3 grosse Fürsten in ihre Kirchen-dienste gezogen. Und da wir bishero sonderlich die Sächsische HH. Theologos apprehendirt, war es mir eine herzl. Freude, auch bey einigen von Ihnen gewünschten Ingress zu erlangen. Derowegen legte ich in meiner Beandtwordtung demselben 4 fragen vor, die zu meinem Zweck zu dienen vermeinete, und erhielte darauf die andtwordt, welche hiebeygehet. Es ist ein und anders darinn, 25 so M. H. H. hoffentlich nicht übel anstehen wird: mir allweg hat sie ein und ander licht gegeben. Zu N. 401: Die nicht gefundene Abfertigung von K hatte als Beilage einen Brief von J. M. Götze an Jablonski (vgl. Z. 24; gedr.: Kapp, Sammlung, 1745, S. 96–98) und wird wohl zusammen mit N. 423 beantwortet durch einen der nicht gefundenen Leibnizbriefe vom 4. (14.) und 6. (16.) Januar 1700, die Jablonski in seinem Brief vom 13. (23.) Januar 1700 (Druck in I, 18) erwähnt.

N. 402 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 675 Insonderheit reflectire darauf, was Autor betreffend die Pietisten anführet, und vielleicht mehr grund haben mag, als ich und andre bisher sich einbilden können. Auch bey überlesung solches schreibens befestige mich in der Meinung, daß unsere projectirte künfftige praeliminar-conferentz keinesweges eine irenische sondern nur eine Streitconferentz zu benennen sey, als die nicht gehalten werde umb frieden zu machen, sondern 5 allein die bishero schrifftlich und in gedrukten Schrifften weitlaufftig geführten controversien H. Sculteti mit denen beyden Schweitzerischen Theologis mündlich per compendium auszumachen: Und was da nun vom frieden gesprochen würde, müste nur als beyläufftig geschehen heissen, wenn von der conferentz je etwas auskommen solte, welches doch so viel möglich gäntzlich zu vermeiden wäre. Ich empfele diese gantze Sache nochmahls 10 M. H. H. gotseeliger vorsorge, und in erwartung dero gütigen fernern befehls etc. etc. P. S. Ein gelehrter freünd, so aus Schlesien über Sachsen anhero revertiret, und den H. v. Tschirnhausen unterwegens gesprochen, meldet von einer gedachten H. Tschirnhausen newen und wichtigen Invention, da Selbter vermittelst eines eintzigen, von beyden seiten auf diverse gewisse Sectiones geschliffenen glases, eine schrifft auf 2 Meilen weit 15 deütlich lesen könne. Wann dieses noch nicht bekandt wäre, solte gedachter freünd davon eine weitläufftigere relation aufsetzen. 402. LEIBNIZ AN JOHANN ANDREAS SCHMIDT Wolfenbüttel, 28. November (8. Dezember) 1699. [385. 409.] Überlieferung: L Abfertigung: Berlin Staatsbibl. Preußischer Kulturbesitz Ms. lat. qu. 551 20 Bl. 124. 4 o . 1 S. — Gedr.: Veesenmeyer, Epistolae, 1788, S. 88. 6 gedrukten Schrifften: B. Pictet, De consensu et dissensu inter Reformatos et Augustanae confessionis fratres, dissertatio, 1697; D. S. Scultetus, Amica disceptatio, cum Benedicto Picteto, de rebus inter Protestantes controversis, 1699. 12 freünd: nicht ermittelt. 14 Invention: E. W. v. Tschirnhaus berichtet Leibniz über dieses Fernglas in zwei Briefen vom 18. Mai und 16. Oktober 1700; vgl. Gerhardt, Briefw., 1899, S. 508 u. 509. Zu N. 402: L folgt auf einen nicht gefundenen Leibnizbrief an Schmidt und wird beantwortet durch N. 409.

N. 402 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 675<br />

Insonderheit reflectire darauf, was Autor betreffend die Pietisten anführet, und vielleicht<br />

mehr grund haben mag, als ich und andre bisher sich einbilden können. Auch<br />

bey überlesung solches schreibens befestige mich in der Meinung, daß unsere projectirte<br />

künfftige praeliminar-conferentz keinesweges eine irenische sondern nur eine Streitconferentz<br />

zu benennen sey, als die nicht gehalten werde umb frieden zu machen, sondern 5<br />

allein die bishero schrifftlich und in gedrukten Schrifften weitlaufftig geführten controversien<br />

H. Sculteti mit denen beyden Schweitzerischen Theologis mündlich per compendium<br />

auszumachen: Und was da nun vom frieden gesprochen würde, müste nur als beyläufftig<br />

geschehen heissen, wenn von der conferentz je etwas auskommen solte, welches doch<br />

so viel möglich gäntzlich zu vermeiden wäre. Ich empfele diese gantze Sache nochmahls 10<br />

M. H. H. gotseeliger vorsorge, und in erwartung dero gütigen fernern befehls etc. etc.<br />

P. S. Ein gelehrter freünd, so aus Schlesien über Sachsen anhero revertiret, und den<br />

H. v. Tschirnhausen unterwegens gesprochen, meldet von einer gedachten H. Tschirnhausen<br />

newen und wichtigen Invention, da Selbter vermittelst eines eintzigen, von beyden<br />

seiten auf diverse gewisse Sectiones geschliffenen glases, eine schrifft auf 2 Meilen weit 15<br />

deütlich lesen könne. Wann dieses noch nicht bekandt wäre, solte gedachter freünd davon<br />

eine weitläufftigere relation aufsetzen.<br />

402. LEIBNIZ AN JOHANN ANDREAS SCHMIDT<br />

Wolfenbüttel, 28. November (8. Dezember) 1699. [385. 409.]<br />

Überlieferung: L Abfertigung: Berlin Staatsbibl. Preußischer Kulturbesitz Ms. lat. qu. 551 20<br />

Bl. 124. 4 o . 1 S. — Gedr.: Veesenmeyer, Epistolae, 1788, S. 88.<br />

6 gedrukten Schrifften: B. Pictet, De consensu et dissensu inter Reformatos et Augustanae confessionis<br />

fratres, dissertatio, 1697; D. S. Scultetus, Amica disceptatio, cum Benedicto Picteto, de rebus<br />

inter Protestantes controversis, 1699. 12 freünd: nicht ermittelt. 14 Invention: E. W. v. Tschirnhaus<br />

berichtet <strong>Leibniz</strong> über dieses Fernglas in zwei Briefen vom 18. Mai und 16. Oktober 1700; vgl.<br />

Gerhardt, Briefw., 1899, S. 508 u. 509.<br />

Zu N. 402: L folgt auf einen nicht gefundenen <strong>Leibniz</strong>brief an Schmidt und wird beantwortet durch<br />

N. 409.

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