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408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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N. 390 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 659<br />

möchte verfertiget werden, darinn die Freude, welche über dortiger Moderation man disseits<br />

geschöpfet, bezeuget: ein und andere Materie, wenns ja nöthig scheinen möchte,<br />

noch mehr erkläret: Und dortiges Theil ersuchet würde, nach dem man in theoria so<br />

weit einig, daß nehmlich die Evangelischen beyderseits in Glaubens-Grund nicht geschieden,<br />

man nun ad praxin schreiten und rathschlagen wolle, wie und welcher maßen die 5<br />

betrübte Trennung auch würcklich zu heben sey; dazu man unser seits allezeit bereit<br />

gewesen, und noch ist. 2) Daß auf bevorstehendes Früh-Jahr eine Conferentz von einigen<br />

Theologis (wie die Herren in der Schweitz selbige preßiren), möchte gehalten werden,<br />

dabey versuchet würde, ob und wie der Sache näher zu kommen sey etc. Ueber das<br />

habe ich mit gedachter S r Excellentz einige Umstände dieser Conferentz abgeredet, auch 10<br />

woher die Sumptus kommen sollten: als zu welchen S r Churfürstl. Durchl. unser gnädigster<br />

Herr zum Theil, zum Theil aber S. Großbrittannische Majestät sich gern verstehen<br />

werden. Sonst beliebten auch S e Excellentz, daß nebst einem Lüneburgischen und Brandenburgischen,<br />

die neulich gedachten zween Herren Schweitzerischen Theologi, und denn<br />

Herrn Scultetus von Hamburg, nebst noch einem Theologo aus Sachsen hierzu gebrauchet 15<br />

würden. Den Lüneburgischen betreffend, hat man (weil von des Herrn Abts Hochwürden<br />

schwerlich zu hoffen, daß sie dieser Fatigue sich unterziehen würden) auf Herr D. Fabricium<br />

zu Helmstädt reflectiret, doch unter hohem Wohlgefallen derer, die desfalls ihres<br />

Orthes einzurathen oder zu gebiethen haben. Unter denen Sächsischen ist man auf Herrn<br />

D. Rechenberg, gegenwärtig Prof. Theologiae primarium zu Leipzig, gefallen. Alles sind 20<br />

nur Vorschläge, darüber meines hochgeehrten Herrn hochweises Urtheil und Gutachten<br />

fürnehmlich wird erwartet werden.<br />

Was aber bey dem gantzen Werck das allernothwendigste könte erachtet werden,<br />

ist dieses, daß mein hochgeehrtester H r Gott dem Herrn zu Ehren es zu thun gelieben,<br />

und in unsere Handlungen mit Engelland influiren wolle. Es ist ohnedem bekandt, 25<br />

daß mein hochgeehrter Herr durch eine speciale Gnade des grossen Gottes dieses herrlichen<br />

Werckes primum mobile gewesen, und desselben kräftigster Förderer auch weiter<br />

seyn könne; hielte ich demnach ohnmasgeblich dafür, daß es der gantzen Affaire unaussprechlichen<br />

Vortheil geben würde, so mein hochgeehrter Herr (möchten doch unsere<br />

Acta Hannovero-Berolinensia entweder gantz dißimuliret oder so weit als gut gefunden 30<br />

würde, angeführt werden) aus Gelegenheit derer Schweitzerischen Handlungen, welche<br />

11 S r Churfürstl. Durchl.: Friedrich III. von Brandenburg. 12 Majestät: <strong>Wilhelm</strong> III.<br />

14 Schweitzerischen Theologi: J. Sterky und B. Pictet.

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