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408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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N. 382 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 649<br />

tigem Brief begleitet, davon eine Abschrift hierbey lieget num. 2. Herr Pictetus, dessen<br />

Schreiben an den Herrn Grafen v. Dohna ich gesehen, hat versprochen bald, und modeste,<br />

zu antworten. Inzwischen arbeiten die Herren Politici in der Schweitz, an dem Königl.<br />

Engl. Hofe, besage Beylage n. 3. und 4. welche Stücke mir von hochgedachtem Herrn<br />

Grafen communiciret worden, und kan M. H. Herr denselben sicher Glauben beymessen. 5<br />

Ich habe auch von dem Ertz-Bischoff von Canterbury und dem Bischoff von London wiederhohlete<br />

Versicherung, daß Sie bey S r Majestät alles, so in ihrem Vermögen, beytragen<br />

wollen zu Beförderung dieses heilsamen Wercks. Die in der Schweitz dringen sehr auf<br />

eine Conferentz der Theologen. Dem Herrn Grafen beliebet, daß den Winter durch die<br />

Controvers schriftlich geführet, und wenn also der Grund glücklich geleget ist, und gute 10<br />

Hoffnung sich hervor thut, daß die Conferentz den gewünschten Zweck erreichen mögte,<br />

selbige im bevorstehenden Frühling bewerckstelliget werde; so doch, daß die Theologi an<br />

einem indifferenten dritten Ort incognito, auch nur als für sich, sine auctoritate publica<br />

zusammen kommen mögen. Diese Conferentz wäre nur praeliminaris oder exploratoria,<br />

zu sehen, ob die Evangelischen Herren Theologi sich zu friedfertigen Vorschlägen beque- 15<br />

men wollten, in specie, ob man denen Particularisten, derer Holland und Schweitz voll<br />

ist, und welche auf einmahl zu andern Gedancken zu bringen, ohnmöglich fallen will,<br />

auch einig Quartier zu geben gemeynet; und hinwiederum ob diese in ihren Landen dem<br />

Universalismo und Hunnianismo die völlige Freyheit geben werden, damit diese Controvers<br />

in der Evangelischen Kirche gleichsam sequestrirt bleibe. Zu solchem Ende könnten 20<br />

die zwey Schweitzerischen Theologi Herr Sterkius und Pictetus (jener ein Universaliste,<br />

dieser ein Particulariste) nebst Herrn Sculteto und etwan einem Theologo aus Sachsen,<br />

unter denen einen nicht untüchtigen in Vorschlag zu bringen meynete, diese Conferentz<br />

halten. Liefe sie glücklich ab, könnten hernach die Dinge besser gefaßt, und nach reifer<br />

Ueberlegung zu einer größern Conferentz, zu welcher alle Evangelische Staaten ihre 25<br />

Theologos deputiren möchten, geschritten werden. Dieses sind so meine unvorgreifliche<br />

Gedanken aus Gelegenheit der Herren in der Schweitz: davon M. H. Herrn gütiges Ur-<br />

1 Brief: Eine Abschrift dieses Briefes vom Oktober 1699 von Jablonskis Hand sowie eine weitere<br />

Abschrift von Schreiberhand liegen in Warschau Biblioteka Narodowa III. 4879 Bl. 31–32 u. Bl. 34.<br />

4 Beylage n. 3. und 4.: Wahrscheinlich handelt es sich um die jeweils in zwei Abschriften in Warschau<br />

Biblioteka Narodowa III. 4879 Bl. 31–32 u. Bl. 34 vorliegenden Schreiben ” Extrait d’une lettre écrite de<br />

Loo, le 14/24 Sept. 1699 à M r Bribaud‘‘ und ” Copey eines Schreibens von M r Bribaud an den Herrn<br />

Obristen du Rozey in Berlin‘‘ vom 22. September (2. Oktober) 1699. 6 Ertz-Bischoff: Th. Tenison.<br />

6 Bischoff: H. Compton.

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