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408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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640 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 N. 381<br />

gelernet hatte, wie er denn wohl wenigstens solche bezeigung von mir nicht gelernet haben<br />

wird. In des H. Bernoulli antwort ist nichts dergleichen[,] denn daß er des Fatio calculum<br />

horribiliter perplexum nennet, welches das einige so M. h. H. als etwas starck anfuhren<br />

können; das ist ja ganz mit jenen nicht zu vergleichen. Mein hochg. H. sagt, die antwort<br />

5 wurde den Fatio offendiren, aber es ist ja nur eine abgenothigte wahrheit, deren ihre<br />

Acta billig zusteuer dienen, zumahl da es gereichet zu unumbganglicher Schuzrede derer<br />

welche in diesen materiis so sehr bey den Actis selbsten theil haben, und diese justiz<br />

von den Actis und dem publico wohl zuhoffen ursach hatten. Also daß ich bekenne bey<br />

gebrauchten so großen glimpf die scrupel nicht ohne verwunderung gesehen zu haben.<br />

10 Dem H. Craigio haben sie es wohl anders gemacht, und auch gar nicht vor nothig gehalten,<br />

was er hernach wider zuruckgeben, zu berühren. Worumb solten sie dem Fatio denn<br />

nicht thun, was er ohngleich beßer verdienet, ohne daß unser liebes Leipzig von ihm<br />

eine bombardirung zu befahren. Zumahl die Autores ander Diariorum weit mehr gethan,<br />

und auch wohl gar sehr scharffe schrifften sehr offt angenommen, davon dieß excerptum<br />

15 Epistolae Bernoullianae weit entfernet. Was Clericus in den Parrhasianis gegen sie gesagt<br />

daran haben sie sich deucht mich wenig zu kehren, also wegen unbilliger clagten billige<br />

bezeigung und leistung der justiz nicht zu verweigern. Dergleichen vertheidigung wie die<br />

unsrige gehöhret dahin mit dem grösten recht von der welt, und sehe ich nicht was zu<br />

unser rettung sonst fuglichs geschehen konne.<br />

20 Anstatt des viri fide digni kan man nur kuhnlich sezen: fide dignissimi. Weil es<br />

eine Person von charactere und beschaffenheiten, die solches epitheton verdienet. Sie ist<br />

da nothig alles offentlich zu bezeigen bereit. Daß man sie aber so gleich anfangs ohne<br />

noth nennen solte, finde ich nicht rathsam, möchte scheinen, als wenn sie sich dazu<br />

genöthiget, oder ob wir vor sie nicht gnugsame consideration gehabt; gnug ist daß ihr<br />

25 nahme erscheine, wenn es erfordert wird. Und so ist die sach abgeredet worden. Die<br />

Relation aber an sich selbst ist gar nothig, weil sie des Fatio auffschneiderey und falsche<br />

2 antwort: der in A c t a erud., November 1699, S. 513–516, gedruckte, von <strong>Leibniz</strong> hergestellte<br />

Auszug aus Joh. Bernoullis Brief an <strong>Leibniz</strong> vom 7. (17.) August 1699 (gedr.: Gerhardt, Math. Schr., 3,<br />

1855, S. 602–609). 10 Craigio: <strong>Leibniz</strong> meint wohl die Entgegnung auf J. Craig, Methodus figurarum<br />

lineis rectis et curvis comprehensarum quadraturas determinandi, 1685, durch E. W. v. Tschirnhaus in<br />

A c t a erud., März 1686, S. 169–176; vgl. auch III, 4, S. 279 Erl. 15 Clericus: vgl. die Besprechung von<br />

J. Le Clerc, Parrhasiana, 1699, in: A c t a erud., Oktober 1699, S. 454–462. 20 viri . . . digni: vgl.<br />

A c t a erud., November 1699, S. 513. Wie aus Joh. Bernoullis Brief vom 7. (17.) August 1699 (a. a.O.,<br />

S. 603) hervorgeht, handelt es sich um einen gewissen Manneville (Magneville).

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