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408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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N. 373 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 627<br />

können, wan H. Gregorius eine andwordt schicken solte, selbige gleicher gestalt in die<br />

Acta zu bringen. Nun furchte ich mich noch umb so viel mehr vor der censur wieder<br />

den H rn Fatio, welche denselben nothwendig offendiren muß. Den zum exempel, was sol<br />

doch bald anfangs die relation, es hätte ein Vir fide dignus, der auß Engeland gekommen,<br />

gesaget, es hätte der H. Fatio nebst einem andern frembden sich schon vor 2 jahren 5<br />

an das problema gemachet, es aber nicht solviren können, also weggeworfen undt vor<br />

desperat gehalten etc. Warumb wird der Vir fide dignus nicht genant? Es pflegen auch<br />

hubsche leute einem wol zu flattiren, undt darf man also nicht alles fluchs glauben, viel<br />

weniger in die weld hinein schreiben. Wan Fatio nun sagte, es hätte es ihm ein ander<br />

nachgeredet? So weiß ich auch nicht, ob es nicht hart genuch klinget, es weren des Fa- 10<br />

tio calculi horribiliter perplexi; undt was dergleichen mehr. Ob einer eine solution im<br />

bette erfunden oder nach reifer meditation, heißet bey mir nichts. Es stehet bey dem<br />

Lectore, ob Ers glauben wil. Undt ich dencke immer non quam cito, sed quam bene. Ich<br />

wil wol glauben, daß der Herr Fatio Sie hart undt unfreundlich tractiret habe, ob ich<br />

gleich das werck noch nicht gesehen. Ich verdencke auch niemand, daß Er ihm wieder 15<br />

wahre daran gebe, etwa in einem absonderlichen gedruckten schediasmate, darauß man<br />

hernach die realia in die Acta transferiren könne. Allein daß die Acta der tummelplatz<br />

seyn sollen, darauff gelehrte leute Kugeln wechseln, wil sich nicht schicken. Undt bringen<br />

wir diese des H n Bernoulli Apologie in diesen terminis hinein, so müssen wir ja des H n<br />

Fatio andword, wan Er einige einsendet, auch hinein bringen. Indessen werden wir die 20<br />

Sache selbst, wo es sich anhebet: esto Curva etc. hineinzubringen kein bedencken tragen,<br />

wan nur ein ander introitus gemachet wird. Des H n Marquis d’Hópital Erinnerungen<br />

wird mein Hochgeehrter Patron schon im Augusto Actorum finden. In der war nichts<br />

anzügliches. Was H. Jac. Bernoulli an mich geschrieben, wird der Einschluß weisen; den<br />

ich, weil ich ihm noch nicht geandwortet, zurück bitte. Ich meine, es were am besten, wan 25<br />

1 andwordt: D. Gregory, Responsio ad animadversionem ad Davidis Gregorii Catenariam, in:<br />

A c t a erud., Juli 1700, S. 301–306. 2 censur: <strong>Leibniz</strong>’ und Joh. Bernoullis Besprechungen von N. Fatio<br />

de Duillier, Lineae brevissimi descensus investigatio geometrica duplex, 1699; vgl. N. 234 Erl.<br />

4 relation: der in den A c t a erud., November 1699, S. 513–516, gedruckte Auszug aus Joh. Bernoullis<br />

Brief an <strong>Leibniz</strong> vom 7. (17. August) 1699 (gedr.: Gerhardt, Math. Schr., 3, 1855, S. 602–609).<br />

11 horribiliter perplexi: O. Mencke milderte diese Formulierung Joh. Bernoullis in A c t a erud., November<br />

1699, S. 514, in ” Calculi [...] sunt perplexi‘‘ ab. 22 Erinnerungen: F. G. A. de L’Hospital,<br />

Facilis et expedita Methodus inveniendi Solidi Rotundi, in: A c t a erud., August 1699, S. 354–359.<br />

24 Jac. Bernoulli . . . geschrieben: nicht ermittelt.

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