408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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590 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 N. 353 auch einen andern aus des Berniers Relation vom Mogol, dem ein Schreiben an Herrn Thevenot beygefüget, welcher, wie es scheinet, aus dem Semedo eben das gefragt, worauf Bernier ihm Bericht erstattet, von dem was ein Jesuiter in China nach Indien geschrieben. In meinem Semedo ist es nicht l. 3. c.13. wie Walton in prolegom. polyglott. citiret, 5 sondern p. I. c. 30. Wenn man auf ein Observatorium einsmahls mit Ernst bedacht seyn sollte, könnte solche Anstalt gemacht werden, daß Entdeckungen von Wichtigkeit dadurch geschehen möchten, zu welchem Ende ein und anders dienlich fürzuschlagen wäre. Ich wünsche, daß des Herrn von Spanheim übrige herrliche Notae in Julianum und sonderlich in Cyrillum contra Julianum heraus kommen mögen, weil solche zu dem hochnöthig- und 10 nützlichen Punct der Wahrheit Christlicher Religion nicht wenig schöne Beobachtungen beytragen werden. Ich habe A und B der Brandenburgischen catalogischen Pandecten jüngst gesehen, die Arbeit ist zu rühmen. 353. LEIBNIZ AN WILHELM ERNST TENTZEL Hannover, 19. (29.) Oktober 1699. [303. 369.] 15 Überlieferung: L Abfertigung: Gotha Forschungs- u. Landesbibl. Chart. B 199 Bl. 454. 4 o . 2 S. Mit Korrekturen und Ergänzungen (Unsere Druckvorlage.) l Abschrift von L: LBr. 915 Bl. 146. 4 o . 2 S. von Schreiberhand mit Korrekturen, Schlußkurialie und Unterschrift von Leibniz’ Hand. Am Kopf der Abschrift: ” responsio ad Episto- 20 lam Dn. Tenzelii. Hanc cum ipsa ejus Epistola remitti peto‘‘ von Leibniz’ Hand. A Auszug nach L: Berlin Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. lat. fol. 311 C, Bl. 66 r o . 8 o . Nr. 60. 4 Z. von der Hand von Chr. G. v. Murr (entspr. S. 591 Z. 2 f. ” Certum . . . nunquam‘‘ unseres Textes). 1 Relation: F. Bernier, Suite des Memoires sur l’Empire du Grand Mogol, 1672. Die Anfrage M. Thevenots und Berniers Antwort dort S. 140–144. 3 Jesuiter: nicht identifiziert. 4 Walton: vgl. B i b l i a , SV. und N. 308 Erl. 5 Observatorium: vgl. neben N. 308 vor allem I, 14 N. 440. 8 übrige . . . Notae: Julianus Apostata war zuletzt 1696 von E. Spanheim herausgegeben worden. Zu Leibniz’ Wunsch nach weiteren Kommentierungen vgl. z. B. I, 13 N. 151. 11 Pandecten: vgl. Chr. Hendreich, SV. Zu N. 353: L antwortet auf N. 303 und wird zusammen mit N. 369 beantwortet durch N. 375. Auf Grund einer Verwechslung gelangte L zunächst in die Hände von D. Papin und wurde von diesem zurückgesandt, dann noch einmal von Leibniz auf den Weg gebracht; vgl. N. 369 u. N. 375. l war für J. A. Schmidt bestimmt, der diese Abschrift zusammen mit dem Vorgängerbrief, N. 303, mit N. 364 an Leibniz zurücksandte; vgl. N. 364.

N. 353 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 591 Vir Celeberrime, Fautor Honoratissime Certum est eundem ducem Billingani generis jam Bernardum jam Bennonem dici, nulla culpa vel variatione librariorum; Bernonem vero nunquam. Itaque habes quid factum sit; quid vero fieri debuerit, frustranea hic ni fallor disceptatio est; non minus quam si quis pro Kätgen Cätergen dici vellet, servata canina litera, verens fortasse ne Cato cum 5 Catharina confunderetur. Caeterum nostros Bernonem et Bennonem eo minus distinxisse puto quod Bernardi Germanica magis quam cum Gallis et Italis Benedicti latina voce uterentur. Quaestio de palma in nummo Abbatissae Quedlinburgensis significatione non inelegans videtur; sed recepta sententia refellenda tibi erit gravioribus argumentis quam quae 10 mecum communicasti. Palma quae victoriam significat, virginibus, ut confessoribus et martyribus, tributa est. Id tanquam nudam allegoriam ais Tibi non placere; sed quid aliud in re symbolica quaeras quam allegoriam? Et cur ordo vel Hierosolymitanus vel Teutonicus magis quam virginitas sibi vindicet palmam? Fac nescio quam Ubaldescam Pisanam sororem Hierosolymitani ordinis cum palma pictam: Quaeretur tamen unde Tibi 15 constet, factum id ordinis causa. Producenda erunt plura exempla, ut ordini symbolum assereretur. Nec statim quod Hierosolymitani est, Teutonico convenit. Sed super omnia ostendendum erat solitas Germaniae Abbatissas ordini Teutonico initiari. Vides quam multa ostendere oporteat, ut Tua sententia receptae praeferatur. Quas mihi pro D no Abbate Molano misisti recte sunt curatae, pro schediasmatis 20 Tuis Saxonicis numismaticis multas gratias ago quemadmodum et quod meas ad Dn. Morellum rite curasti. Quae ad Clementem II. Papam attinent habebis, ubi requirendi spatium erit. Vale et fave. Dabam Hanoverae 19 Octob. 1699. 6–8 Caeterum . . . uterentur erg. L deditissimus G. G. Leibnitius 25 20 f. schediasmatis . . . numismaticis: Die betreffenden Schriften waren wohl, wie in N. 303 angekündigt, Gegenstand einer besonderen Sendung. In Frage kommen: Tentzels beide bereits in N. 205 angekündigten Schriften Gedächtniß-Müntzen auf Antritt der Regierung, 1699, und Chur- und Fürstliche Sächsische Medaillen auf Ritter-Ordens und Ritter-Spiele, 1700. 21 meas: N. 285.

590 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 N. 353<br />

auch einen andern aus des Berniers Relation vom Mogol, dem ein Schreiben an Herrn<br />

Thevenot beygefüget, welcher, wie es scheinet, aus dem Semedo eben das gefragt, worauf<br />

Bernier ihm Bericht erstattet, von dem was ein Jesuiter in China nach Indien geschrieben.<br />

In meinem Semedo ist es nicht l. 3. c.13. wie Walton in prolegom. polyglott. citiret,<br />

5 sondern p. I. c. 30. Wenn man auf ein Observatorium einsmahls mit Ernst bedacht seyn<br />

sollte, könnte solche Anstalt gemacht werden, daß Entdeckungen von Wichtigkeit dadurch<br />

geschehen möchten, zu welchem Ende ein und anders dienlich fürzuschlagen wäre. Ich<br />

wünsche, daß des Herrn von Spanheim übrige herrliche Notae in Julianum und sonderlich<br />

in Cyrillum contra Julianum heraus kommen mögen, weil solche zu dem hochnöthig- und<br />

10 nützlichen Punct der Wahrheit Christlicher Religion nicht wenig schöne Beobachtungen<br />

beytragen werden. Ich habe A und B der Brandenburgischen catalogischen Pandecten<br />

jüngst gesehen, die Arbeit ist zu rühmen.<br />

353. LEIBNIZ AN WILHELM ERNST TENTZEL<br />

Hannover, 19. (29.) Oktober 1699. [303. 369.]<br />

15 Überlieferung:<br />

L Abfertigung: Gotha Forschungs- u. Landesbibl. Chart. B 199 Bl. 454. 4 o . 2 S. Mit Korrekturen<br />

und Ergänzungen (Unsere Druckvorlage.)<br />

l Abschrift von L: LBr. 915 Bl. 146. 4 o . 2 S. von Schreiberhand mit Korrekturen, Schlußkurialie<br />

und Unterschrift von <strong>Leibniz</strong>’ Hand. Am Kopf der Abschrift: ” responsio ad Episto-<br />

20 lam Dn. Tenzelii. Hanc cum ipsa ejus Epistola remitti peto‘‘ von <strong>Leibniz</strong>’ Hand.<br />

A Auszug nach L: Berlin Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz Ms. lat. fol. 311 C, Bl. 66 r o . 8 o .<br />

Nr. 60. 4 Z. von der Hand von Chr. G. v. Murr (entspr. S. 591 Z. 2 f. ” Certum . . . nunquam‘‘<br />

unseres Textes).<br />

1 Relation: F. Bernier, Suite des Memoires sur l’Empire du Grand Mogol, 1672. Die Anfrage<br />

M. Thevenots und Berniers Antwort dort S. 140–144. 3 Jesuiter: nicht identifiziert. 4 Walton:<br />

vgl. B i b l i a , SV. und N. 308 Erl. 5 Observatorium: vgl. neben N. 308 vor allem I, 14 N. 440.<br />

8 übrige . . . Notae: Julianus Apostata war zuletzt 1696 von E. Spanheim herausgegeben worden. Zu<br />

<strong>Leibniz</strong>’ Wunsch nach weiteren Kommentierungen vgl. z. B. I, 13 N. 151. 11 Pandecten: vgl. Chr.<br />

Hendreich, SV.<br />

Zu N. 353: L antwortet auf N. 303 und wird zusammen mit N. 369 beantwortet durch N. 375. Auf<br />

Grund einer Verwechslung gelangte L zunächst in die Hände von D. Papin und wurde von diesem<br />

zurückgesandt, dann noch einmal von <strong>Leibniz</strong> auf den Weg gebracht; vgl. N. 369 u. N. 375. l war für<br />

J. A. Schmidt bestimmt, der diese Abschrift zusammen mit dem Vorgängerbrief, N. 303, mit N. 364 an<br />

<strong>Leibniz</strong> zurücksandte; vgl. N. 364.

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