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408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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588 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 N. 352<br />

vielleicht mehr am Eingang als guten Willen Mangel haben. Was der wackere Mann aus<br />

der Schweitz, so diesen beyden verwandt, von ihnen für Antwort erhalten, wäre dienlich<br />

zu wissen. Der Herr Probst Spener geht billig in diesen Sachen mit grossem Bedacht,<br />

und hält an sich also, daß eben auf seine Erklärung über das bewuste Tentamen nicht zu<br />

5 dringen, auch wohl noch nicht nöthig, daß es allzu viel herumgehe, und hat man sonst in<br />

ihrem geheimen Rath, wie mir Herr von Spanheim berichtet, wohl geurtheilet, daß besser<br />

mit den Evangelischen ihrer Oerther sich dießfalls eben in keine Negotiation einzulassen,<br />

wegen der Weiterung, darinnen Theils dieselbigen mit andern stehen, und Verdacht eines<br />

allzu grossen Nachgebens so wohl als , so es anders wo verursachen würde. Inzwi-<br />

10 schen ist doch gut, daß man hin und wieder anschlage, die Gedancken herfür locke, und<br />

die Gemüther vorbereite. Denn solches hernach treflich zu statten kommen würde, wenn<br />

man zum Haupt-Werck schreiten sollte. Es ist derowegen alles, dessen mein hochgeehrter<br />

Herr erwähnet, mir sehr angenehm und zum Zweck dienlich, ob es gleich noch keinen<br />

Fortgang machet. Was der Herr von Fuchs gemeldet, hat mich sehr erfreuet. Ihm giebt<br />

15 die Haupt-Direction hierinnen sein grosses Licht nicht weniger als Churfürstl. Durchl.<br />

Die Hindernisse, die seine Excellence siehet, sind freylich nicht gering, und ich sorge,<br />

er siehet noch einige, die er nicht saget. Eines, so er darunter angeführet, kan schriftlich<br />

nicht berühren, hoffe doch, daß es hierinn nicht schaden werde. Die Härtigkeit des<br />

Evangelischen Cleri haben Zeit und Umstände etwas erweichet. Es bleibt aber viel davon<br />

20 beyderseits übrig, und sehe ich noch zur Zeit freylich kein Mittel, solche gantz und gar zu<br />

überwinden, als durch den disseitigen Vorschlag. Ich hätte wünschen mögen, aus M. H.<br />

Herrn Hofpredigers Schreiben einige Spuhr zu haben, ob dieses hochverständigen Ministri<br />

so viele überhäufte große Geschäfte gelitten, davon eigentlichen Bericht einzunehmen,<br />

und was es für Eingang gefunden. Verlange höchlich einig Licht deßwegen, immaßen ichs<br />

25 als einen Grund der gantzen fernern Handlung ansehen würde. Scheinets nicht thunlich,<br />

so müste der Sache weiter nachgedacht, und gleichsam von vorne angefangen werden.<br />

Und mich deucht, das sey das rechte vor anjetzo. Inzwischen giebt mir M. H.<br />

Herrn Stillschweigen wegen dieses Puncts keine geringe Beysorge, weil von der Schrift<br />

Durchgehung etwas, vom Urtheil aber im geringsten nichts gemeldet wird. Daß endlich<br />

30 Se. Excellentz sich so hochgeneigt erkläret, was etwa von M. H. Herrn Hofprediger mit<br />

1 Mann: J. Sterky. 4 Erklärung . . . Tentamen: zu <strong>Leibniz</strong>’ Schrift vgl. N. 308 Erl. 6 Spanheim<br />

berichtet: nicht gefunden. 15 Churfürstl. Durchl.: Friedrich III. v. Brandenburg.

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