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408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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N. 348 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 579<br />

gewesener Professor, könte den novitiis professoribus gleich gerechnet, und ausgeschloßen<br />

werden, item ob D. Schmidt mit recht ausgeschloßen worden. Sie ließen aufschlagen die<br />

leges, aber es fand sich keines von ihrer gleichen, sondern bloß von novitiis professoribus,<br />

die noch nie in officio professorio gestanden, welche lex deßwegen aufgerichtet worden,<br />

ne dignitas Rectoratus in eo, qui paulo ante studiosus fuerat, atque inexpertus est rerum 5<br />

academicarum, vilesceret. Dergleichen bey den besagten zweyen nicht zu beförchten, in<br />

dem D. Schmidt 1. mal, und Fabr. 3. mal, jedesmal ein völliges Jahr, Rector gewesen.<br />

Sie kunten aber in dießem consistorio keinen Schluß machen, wolten auch nicht, quia<br />

non erat plenum, u. kamen deßwegen des anderen tages wieder zusammen, wußten aber<br />

auch nichts anders heraus zu bringen, alß D. Schmidt nicht hätte sollen ausgeschloßen 10<br />

werden, u. Fabr. auch nicht auszuschließen seye. Unterdeßen nahmen sie für bekannt an,<br />

was Fabr. gesagt, wehleten D. Schmidt, u. ließen Fabricio per secretarium sagen, Es hätte<br />

zwar jezund die Ordnung ihn getroffen, Sie hätten aber D. Schmidt erwehlet, weil Er,<br />

D. Fabricius, für dißmal den prorectoratum nicht verlanget, sondern denselben depreciret,<br />

sie hofften aber, ein ander mal, wenn derselbe an ihn kommen solte, er denselben 15<br />

über sich nehmen werde. Welches D. Fabritius geschehen ließ, in dem er der electioni, in<br />

sonderheit seines wehrten collegae, nicht contradiciren wolte. Denn sonsten, weil er nun<br />

ganz anderst informirt war, als vorher, da Er mit Herrn Cörber redete, hätte Er sagen<br />

können: Er habe freylich sich des prorectoratus begeben, weil er nicht anderst berichtet<br />

worden, alß er müße das erste mal, ex lege et consuetudine, übergangen werden: weil 20<br />

aber keine lex wider ihn, oder seines gleichen, vorhanden, auch die Professores keiner solchen<br />

consuetudinis sich erinnern können, in dem vorher keine frembde professores hieher<br />

gekommen, oder doch von ihnen nicht bekannt, wie es in hoc passu mit ihnen gehalten<br />

worden, so könne seine vorige declaration nicht mehr gelten, u. wolle Er hoffen, daß man<br />

ihn nicht übergehen werde. Aber, wie gesaget, er wolte nicht darwider seyn, insonderheit 25<br />

wegen des amici, der sonsten wäre gehindert worden, und ließ es also geschehen.<br />

Gleichwie aber D. Schmidt das glück gehabt, daß, ob er wol einmal übergangen<br />

worden, dennoch bald darauff darzu gelanget, also wird D. Fabricius longe deterioris<br />

3 leges: Gemeint sind wohl die Statuten- und Reskriptenbücher der Universität (Niedersächs.<br />

Staatsarchiv Wolfenbüttel 37 Alt 1093–1102). In den Gründungsstatuten der Universität Helmstedt<br />

ist das Problem nicht detailliert behandelt, vgl. P. Baumgart u. E. Pitz, Die Statuten der Universität<br />

Helmstedt, Göttingen 1963, v. a. S. 181 § 473; hier wird nur von der Berücksichtigung der Fakultätsfolge<br />

und der Anciennität der Professoren bei der Wahl gesprochen. 6 f. in dem . . . gewesen: J. A. Schmidt<br />

in Jena, Fabricius in Altdorf. 12 wehleten D. Schmidt: vgl. I, 14 N. 341 Erl.

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