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408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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N. 308 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 513<br />

gehen schienen, sehr erfreuet, trieb auch die Durchlesung der Schrift bey meinen Herren<br />

Collegen, welche ehegestern wieder bekommen, und gestern dem Herrn Geheimten Rath<br />

davon part gegeben, mit Bitte, weiter darinn zu ordnen, da denn Selbter beliebet, noch<br />

diese Woche uns zu convociren, und was ferner vorzunehmen, zu deliberiren, damit was<br />

etwa zu thun wäre, auch in absentia des Hofes in Preussen, verrichtet werden möchte. 5<br />

So weit ist man kommen, und habe ich meinen hochgeehrten Herrn Regierungs-Rath,<br />

umb Gottes und der Kirchen willen zu bitten, in dem wohl angefangenen Lauf nicht so<br />

fort zu ermüden. Zumahl da auch hiesige Schrift bey Ihnen über ein Jahr gewesen, ehe<br />

die erwünschte Antwort zurück kommen. Sie behaupten doch ferner den Ruhm, den die<br />

Christliche Moderation und Liebe des Friedes Ihnen längst erworben: und gedencken, daß 10<br />

so Sie diesmahl wollten Hand abziehen, könnte wohl Gott anders woher seiner Kirche<br />

Heyl und Hülfe schaffen; aber Sie würden der Ehren-Crone beraubet, Architecti eines<br />

so herrlichen Werckes zu seyn. In übrigen wird das gantze Werck möglichst secretiret,<br />

jedoch eräugen sich hin und wieder gleiche fermenta, welche die Kirche wallend machen.<br />

Der Herr Graf von Dhona sagte mir vor weniger Zeit, daß ein sicherer vornehmer Mann 15<br />

aus der Schweitz an Ihn geschrieben, und urgiret, S e Churfl. Durchl. möchten behülfflich<br />

seyn, daß ein Colloquium zwischen beyder Evangelischen Theile Theologis angestellet<br />

würde etc. ich schrieb hierauf an den ehemals gedachten D. Sterky nach Lausanne, daß<br />

man auf Colloquia noch zur Zeit nicht zu dringen hätte, da die Gemüther noch nicht<br />

gnugsam präpariret wären: es müste der Weg zum Frieden erst durch Fürsten gebahnet 20<br />

werden, ehe Theologi denselben schließen könnten, und möchten wohl einige Potentaten<br />

unter der Hand darauf bedacht seyn etc. Worauf selbiger mir folgendes schrieb: Qui scriptis<br />

ad Ill m Comitem de Dhona literis Colloquium, inter Theologos instituendum ursit,<br />

Gallus est, Charentonianae antehac Ecclesiae Senior: Vir certe praestans, politioribus<br />

literis imbutus, primaeque quoad eruditionem, pietatem et zelum existimationis, qui cum 25<br />

de meis opusculis aliquid ex Genevensibus rescivisset, illorum inspiciendorum copiam<br />

sibi fieri optavit, quibus perlectis, deinceps me rogavit, ut brevissimam saltem totius mei<br />

instituti delineationem in chartam conjicere vellem, quo uno quasi mentis obtutu omnia<br />

8 Schrift: D. E. Jablonski, Kurtze Vorstellung (SV.); gedr.: H. Rudolph, Zum Nutzen von Politik<br />

und Philosophie für die Kirchenunion. Die Aufnahme der innerprotestantischen Ausgleichsverhandlungen<br />

am Ende des 17. Jahrhunderts, in: M. Fontius — H. Rudolph — G. Smith [Hrsg.], Labora<br />

diligenter, Stuttgart 1999, S. 108–166, hier S. 128–166. 15 Dhona: A. v. Dohna. 18 an . . . Sterky:<br />

nicht gefunden. 24 Gallus . . . Senior: nicht identifiziert.

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