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408 - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

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512 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1699 N. 308<br />

308. DANIEL ERNST JABLONSKI AN LEIBNIZ<br />

Berlin, 19. (29.) September 1699. [273. 352.]<br />

Überlieferung: E Erstdruck nach der nicht gefundenen Abfertigung: Kapp, Sammlung,<br />

1745, S. 59–65; danach: Guhrauer, Schriften, 2, 1840, S. 103–108.<br />

5 Da jüngstens die Ueberlesung desselben werthen letzt an mich abgelassenen Schreibens,<br />

mich nicht wenig alteriret und betrübet hatte, fügte es die gütige Providentz (die<br />

auf solches Zufalles Linderung bedacht war) daß eben des Herrn v. Fuchs Excellence, ehe<br />

ich wuste, daß sie in meinem Hause wären, ohnverhofft in meine Kammer traten, und<br />

mich veranlasseten, den Unmuth, den sie mir am Gesichte angemercket, in Dero Schooß<br />

10 auszuschütten. Ich communicirte Ihnen meinen behändigten Brief, welches zu thun, außer<br />

solcher Uebereilung, etwa hätte Bedencken tragen mögen, S e Excellence aber, um mir<br />

einen Trost einzusprechen, protestirten erstlich, daß die Hinderung an Ihnen nicht läge,<br />

hätten zwar die Schrift zu lang bey sich aufgehalten, daran Ihre Affairen-Last schuldig;<br />

hätten sie aber schon vor 6 Wochen dem Herrn Hofprediger Schmettau zugeschickt,<br />

15 wüsten nicht, wo selbige so lange aufgehalten würde: S e Churfürstl. Durchl. wären noch<br />

in Ihrem ersten Eyfer, und Sie an Ihrem Theil wollten auch nichtes, so zu Fortsetzung<br />

eines so heiligen Werckes gereichen könnte, ermangeln lassen. Zwar hätten Sie einige<br />

Sorge dabey, und sehen besondere Hinderungen; als die Kaltsinnigkeit, welche zwischen<br />

hiesigem und Hannoverischen Hofe schiene sich blicken zu lassen: den Genium des Han-<br />

20 noverischen Hofes selbst: und sonderlich die Härtigkeit des Evangelischen Cleri, welche<br />

fast inexpugnable schiene. Diese Dinge müstens seyn, die da Riegel vorschieben. Er und<br />

sein Fürst würden es nimmer mehr thun. Schlüßlichen erklärten S e Excellentz, daß nachdem<br />

Sie, von meines hochgeehrten Herren geheimten Rathes hoher Capacität, so wohl als<br />

reiner Intention versichert wären, Sie Selbsten nebst mir freye Hand wollten lassen vorzu-<br />

25 schlagen, was etwa zu dem angezielten Zweck dienlich möchte erachtet werden; und obligireten<br />

sich solches alles S r Churfl. Durchl. treulich vorzutragen, und ihme den möglichsten<br />

Nachdruck zu geben etc. Ich habe mich über diesen Reden, welche recht von Herzen zu<br />

Zu N. 308: Die nicht gefundene Abfertigung antwortet auf N. 273 und wird beantwortet durch<br />

N. 352. 10 Brief: N. 273. 13 Schrift: <strong>Leibniz</strong> und G. W. Molanus, Unvorgreiffliches Bedencken.<br />

15 Durchl.: Friedrich III. von Brandenburg.

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