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N. 436 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 753<br />

sich bey allerhand Gelegenheiten sonst gegen mich gar sehr obligeant erwiesen, so stehe<br />

fast in den Gedancken, es dürfte selbiger übel nehmen, wenn ihm von dem Vorhaben gar<br />

nicht Part geben würde, so könnte er auch sonst nicht wenig darzu beytragen. Sollte also<br />

fast dafür halten, es würde gut seyn, daß mein hochgeehrter Herr Hof-Prediger ihm von<br />

dem an mich gethanen Gesinnen informirte, mit dem Anhang, daß ich nicht ohngeneigt 5<br />

mich dazu erkläret; doch in dergleichen nicht allerdings frey verfahren könnte, sondern<br />

eine fügliche Gelegenheit erwarten müste. So gebe auch meinem hochgeehrten Herr[n]<br />

für sich zu bedencken, weil gleichwohl sehr grosse Mühe und Kosten von mir in dieser<br />

Sache bereits angewendet worden, davon er nach Gelegenheit informiret werden könnte,<br />

und noch angewendet werden müsten, ob nicht nöthig seyn würde, zu meiner mehrern 10<br />

Befriedigung und Versicherung und encouragement von wegen Königl. Majest. auf ein<br />

beständiges Vermögen, auf daß es anders wo kein Bedencken haben möge, zu gedencken,<br />

so mir zwar titulo Praesidii Societatis zuzulegen, dabey aber dergleichen Bemühungen<br />

mit begriffen, daß man sich so wohl in Irenicis, als andern mit den Scientiis verwandten<br />

Dingen, als Bergwercks-Sachen und dergleichen in Mathematica et Physica, ingleichen 15<br />

in einigen in politicam oeconomicam lauffenden Dingen, meines Raths bedienen könnte.<br />

Historiae et Iuris publici zu geschweigen, Welche meine Gedancken ihm dem Herrn Geheimten<br />

Rath von Ilgen vor sich im Vertrauen eröffnen, und sein Iudic[i]um darüber zu<br />

vernehmen, und dafern es einstimmig, ihn ersuchet haben wolle, zu Dienst Ihro Majest.<br />

und des publici sie allmählich zu incaminiren. Mein hochgeehrtester Herr wird bald ver- 20<br />

mercken, wie er sich darauf erkläret, ob er uns von sich weiset, oder sich wohl erbietet, und<br />

auf Particularia heraus lässet. Wollte er einstimmig seyn, und des Königs Gemüth unter<br />

der Hand präpariren, würde, wenn die Sache durch den Herrn von Fuchs der vermuthlich<br />

nicht ohngeneigt, auf meines Herrn Anregen hernach etwa weiter in motum bracht worden,<br />

es besser von statten gehen. Es würde aber verhoffentlich das Determinandum so 25<br />

wohl zulänglich als honorificum seyn, und mit dem, so von der Societät geschicht, nicht<br />

zu vermischen stehen.<br />

Ich würde dieses alles gegen meinen hochgeehrtesten Herrn, der es besser zu menagiren<br />

wissen wird, zu melden mich gar nicht unterstehen, wenn es nicht mehr seine eigene<br />

als meine Gedancken wären, und ich nur allein hiemit an die Hand geben wollen, daß 30<br />

durch den Herrn von Ilgen guten theils zu erfahren, wie weit darauf zu gehen, welches<br />

dienen kan in allem meine Messuren besser zu nehmen.<br />

2 Vorhaben: das negotium irenicum betreffend und Leibniz’ Gehaltsansprüche in seiner Eigenschaft<br />

als Präsident der Sozietät.<br />

18. 7. 2005

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