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N. 410 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 717 410. JOHANNA REGINA LEIBNIZ AN LEIBNIZ Leipzig, 7. Januar 1702. [154. 482.] Überlieferung: K Abfertigung: LBr. 997 (Westphal) Bl. 2–3. 1 Bog. 2 o . 1 1/2 S. Dero Excellence wolle nicht ungeneigt aufnehmen, daß ich mich wiederum unterfangen habe mit geringen Zeilen Selbige in Ihren hohen affairen zu turbiren, und die 5 demüthige Ansuchung, welche ich vormahls schon gethan, zu wiederholen. Zwar habe ich lange bißher in kümmerlichen Sorgen gestanden, ob nicht vielleicht Dero Stillschweigen mir anstatt einer abschlägigen Antwort sein sollen, und ob ich mich daher weiter erkühnen dürffte mit einen Schreiben vor Dero augen zu erscheinen. Jedennoch aber, weil mir auch allezeit dabey die vertraute brüderliche Freündschafft, welche mein HochEdler H. Vetter 10 mit meinen seel. H. Vater beständig gepflogen hat, zugleich vor augen geschwebet; Ja da mir auch nicht bewust ist, ob Selbigen mein ehemals übersendetes Schreiben mag sein überliefert worden; Also hab ich durch veranlaßung dieser ursachen mir wiederum einen Muth gefaßet, mit gegenwärtigen Zeilen Demselben nochmals beschwerlich zu sein, Habe auch die zuversichtliche Hoffnung, Er werde mich als eine verlaßene Wayse ohne 15 tröstliche versicherung nicht abweisen. Dieses einzige aber ist es, darin ich Meinen Hoch- Edlen H. Vetter flehentlich ersuche, es wolle nehmlich Derselbige meine geringe Persohn so hochwürdigen, und mir so viel vergönnen, daß ich als eine verlaßene Wayse Selbigen an Vaters statt verehren, dürffe. Denn so würde ich mich auf dieser welt noch glückselig schätzen, wenn ich diesen Trost bekäme, daß ein so hoher Freünd mich Seiner Gewo- 20 genheit versicherte. Es würde zwar diese väterliche Gunst viel zu schätzbar sein, als daß mein dürfftiges Armuth solche nur in etwas zu compensiren vermögend wäre; weil aber gleichwohl arme waysen nichts anders thun können, als daß sie ein eifriges gebeth vor daß beständige Wohlseyn ihrer Patronen zu Gott abschicken, so zweifele ich nicht es werde Derselbe Sich dieses auch von mir wohl gefallen laßen. Allermaßen ich sonsten iederzeit 25 zu sein verlange 〈...〉 Datum Leibzig den 7 Januarius Anno 1702. Zu N. 410: K wiederholt das Anliegen aus N. 154 und wird beantwortet durch einen Leibnizbrief, wohl vom 14. Februar; vgl. N. 454 Erl. 11 Vater: J. F. Leibniz. 18. 7. 2005

718 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 412 411. EDWARD THWAITES AN LEIBNIZ Oxford, 28. Dezember [1701] (8. Januar [1702]). Überlieferung: K Abfertigung: LBr. 928 Bl. 1. 2 o . 1 S. Siegel. Eigh. Aufschrift. Postverm. ” fr. Halb[erstadt]‘‘. Siegelausriss mit geringfügigem Textverlust. 5 Honour’d Sir. Dec r XXVIII. Queens College Oxon. I am order’d by Sir Andrew Fountain to remitt to you the contracts made by the insurance office in London. The Paper’s are just come to me, and I would not neglect a moment to send them to you. If they be usefull to you, or direct you to any thing more, you shall have it upon the first notice. I should not presume to write to you in English, 10 but that I am satified M r Leibnitz is noe stranger to any Language. I am Honour’d Sir your most humble servant Edward Thwaites. A son Excellence Monsieur Leibnitz A Hanno[ver] 412. LEIBNIZ AN ANNIBALE MARCHETTI Hannover, [Anfang] 1702. [315.] 15 Überlieferung: L 1 Konzept: LBr. 603 Bl. 8. 8 o . 2 S. L 2 verworfene Abfertigung (?): Ebd. Bl. 6–7. 1 Bog. 8 o . 1 3/4 S. (Unsere Druckvorlage.) — Zu N. 411: K ist das einzige Stück dieser Korrespondenz, eine Antwort von Leibniz wurde nicht ermittelt. Unsere Ergänzung des Jahresdatums ergibt sich aus der Einbindung unseres Stückes in Leibniz’ Korrespondenz mit A. Fountaine, vgl. N. 331 u. N. 373. 6 contracts: nicht ermittelt; vgl. aber N. 373 Erl. Zu N. 412: Unser Stück, das letzte der Korrespondenz, antwortet auf N. 315. Die Überlieferungssituation legt die Vermutung nahe, dass es nie abgefertigt wurde. L 2 war offenbar für die Abfertigung bestimmt, Tages- und Monatsdatum wurden offen gelassen bis zu einer passenden Beförderungsgelegenheit. Warum die Abfertigung letztlich unterblieb, ist unklar, ebenso das Entstehungsdatum des Stücks. Der gereizte Ton besonders des ersten Absatzes spricht für eine Abfassung gleich nach dem Erhalt von N. 315, die vorgesehene Ortsangabe Hannover (wo sich Leibniz nur während der ersten Jahreshälfte 1702 sporadisch aufhielt) widerspricht zumindest dieser Annahme nicht. Wir datieren daher auf Anfang 1702. 18. 7. 2005

718 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 412<br />

411. EDWARD THWAITES AN LEIBNIZ<br />

Oxford, 28. Dezember [1701] (8. Januar [1702]).<br />

Überlieferung: K Abfertigung: LBr. 928 Bl. 1. 2 o . 1 S. Siegel. Eigh. Aufschrift. Postverm.<br />

” fr. Halb[erstadt]‘‘. Siegelausriss mit geringfügigem Textverlust.<br />

5 Honour’d Sir. Dec r XXVIII. Queens College Oxon.<br />

I am order’d by Sir Andrew Fountain to remitt to you the contracts made by the<br />

insurance office in London. The Paper’s are just come to me, and I would not neglect a<br />

moment to send them to you. If they be usefull to you, or direct you to any thing more,<br />

you shall have it upon the first notice. I should not presume to write to you in English,<br />

10 but that I am satified M r Leibnitz is noe stranger to any Language. I am<br />

Honour’d Sir your most humble servant Edward Thwaites.<br />

A son Excellence Monsieur Leibnitz A Hanno[ver]<br />

412. LEIBNIZ AN ANNIBALE MARCHETTI<br />

Hannover, [Anfang] 1702. [315.]<br />

15 Überlieferung:<br />

L 1 Konzept: LBr. 603 Bl. 8. 8 o . 2 S.<br />

L 2 verworfene Abfertigung (?): Ebd. Bl. 6–7. 1 Bog. 8 o . 1 3/4 S. (Unsere Druckvorlage.) —<br />

Zu N. 411: K ist das einzige Stück dieser Korrespondenz, eine Antwort von Leibniz wurde nicht<br />

ermittelt. Unsere Ergänzung des Jahresdatums ergibt sich aus der Einbindung unseres Stückes in Leibniz’<br />

Korrespondenz mit A. Fountaine, vgl. N. 331 u. N. 373. 6 contracts: nicht ermittelt; vgl. aber N. 373 Erl.<br />

Zu N. 412: Unser Stück, das letzte der Korrespondenz, antwortet auf N. 315. Die Überlieferungssituation<br />

legt die Vermutung nahe, dass es nie abgefertigt wurde. L 2 war offenbar für die Abfertigung<br />

bestimmt, Tages- und Monatsdatum wurden offen gelassen bis zu einer passenden Beförderungsgelegenheit.<br />

Warum die Abfertigung letztlich unterblieb, ist unklar, ebenso das Entstehungsdatum des Stücks.<br />

Der gereizte Ton besonders des ersten Absatzes spricht für eine Abfassung gleich nach dem Erhalt von<br />

N. 315, die vorgesehene Ortsangabe Hannover (wo sich Leibniz nur während der ersten Jahreshälfte 1702<br />

sporadisch aufhielt) widerspricht zumindest dieser Annahme nicht. Wir datieren daher auf Anfang 1702.<br />

18. 7. 2005

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