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716 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 409
viel er diplomatum habhafft werden konnen, auß büchern und sonst chronologico ordine
eingetragen. Und weilen er auff dergleichen ferner bedacht so habe erwehnet daß Mein
hochg. H. darinn viel an hand geben köndten. Welche Nachricht ihm auch sehr wohl gefallen,
und hat er sich des Nahmens erinnert. Köndte also M. h. H. wohl recta an ihn
5 schreiben. Es wird gnugsam bekand seyn, daß er nicht nur Würcklicher geheimter Rath
sey, sondern auch der erste im Collegio, hat auch selbst eine schohne Bibliothec die er
vermehret. Dabeneben hat er die ober inspection uber die Bibliothec des Königes.
Ich werde zu Hanover schohn mit dem H. Abt Molano von Meinem hochg. H. zu
sprechen gelegenheit haben, und alsdann zweifels ohne mit einer dancksagung beladen
10 werde. In zwischen verbleibe iederzeit
Meines hochg. H. und furnehmen gönners dienstergebenster
Gottfried Wilhelm Leibniz
P. S. Dieser brief ist aus versehen unter andere briefe kommen und liegen blieben,
weswegen umb verzeihung gebethen wird.
15 409. DANIEL ERNST JABLONSKI AN LEIBNIZ
Berlin, 7. Januar 1702. [334. 432.]
Überlieferung: K Abfertigung: LBr. 439 Bl. 61. 4 o . 1 S. — Gedr.: Kvačala, Neue Beiträge,
1899, S. 75.
Nebst anwunsch eines glüksel. Morgens, habe Selbten dienstl. ersuchen wollen, das
20 Hannoverische Scriptum, mir ohnbeschwerd auf ein paar tage zu communiciren. Wolte
mich, ehe Mein HochgeEhrter Herr, selbiges mit sich auf die bevorstehende reise nehmen
möchten, in ein vnd andern darinn gern ersehen. Sie können allemahl befehlen, wann Sie
es zuruk verlangen, vnd ich verharre 〈...〉
Berl. d. 7. Jan. 1702.
Zu N. 409: 20 Hannoverische Scriptum: G. W. Molanus u. Leibniz, Unvorgreifliches Bedencken;
vgl. N. 334. 21 bevorstehende reise: Leibniz reiste am 19. Januar aus Berlin ab.
18. 7. 2005