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670 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 377
377. LEIBNIZ ALS KURFÜRST GEORG LUDWIG FÜR KÖNIGIN SOPHIE
CHARLOTTE
[Hannover, 14. (?) Dezember 1701].
Überlieferung: L Konzept: LH XXIII 2, 16 a Bl. 34. 4o . 1 S. Mit wenigen Änderungen. —
5 Gedr.: Klopp, Werke, 10, 1877, S. 109–110.
Ich habe mich zwar vorlängst versichert gehalten, daß des Königs in Preußen Majestät
eine recht patriotische intention führe; habe auch bey gegenwärtigen gefahrlichen
läufften daran am wenigsten zweifeln können. Bin doch gleichwohl sonderlich erfreuet
worden, nach dem ich von dero vortreflichen consiliis und rühmlichen negotiationen ein
10 mehrers von unterschiedenen orthen venommen; Wie nehmlich Sie nicht allein fur gemeine
wohlfarht gwiße mesuren mit England und Holland genommen, sondern auch dahin bedacht,
wie die inwendige Sicherheit im Reich erhalten werde. Das Publicum ist deroselben
dafür zum höchsten verbunden, und ich mit meinem Hause halte mich auch in particulari
des wegen obligiret. Werde auch bey allen gelegenheiten solches zu erkennen zu geben
15 suchen; und wenn ein näheres dießfals zu meiner notiz bracht werden solte; müglichst
und aufrichtigst das meine beytragen, zu allen demjenigen, so von Ihrer M t zu einem
so heilsamen Zweck dero bekandter erleuchtung und hohen prudenz gemäß, vorgeschlagen
und vorgenommen werden köndte. Wie mich dann in ubrigen auf das jenige so der
geheimte Justiz rath Leibniz dießfals mit mehrern sagen wird, beziehe etc.
Zu N. 377: Einen Brief dieses Inhalts bringt Leibniz in N. 77, zu dem eine weitere Fassung von L
Beilage gewesen sein könnte, in Vorschlag. Die nicht gefundene Abfertigung wird erwähnt in N. 82. Zum
Anlass des Briefes vgl. N. 77.
18. 7. 2005