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644 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 364<br />

Sophie (vgl. N. 46) und A. Janulli (vgl. N. 378) in Erwägung zu ziehen. Die Datierung ergibt sich aus der<br />

Tatsache, dass der ” Historische Bericht‘‘ Böttgers Flucht aus Berlin (26. Oktober) erwähnt, Leibniz von<br />

Böttgers Ankunft in Wittenberg (30. Oktober) Kenntnis hat (vgl. Punkt (18) von Leibniz’ Anmerkungen)<br />

und Leibniz in N. 46 Kurfürstin Sophie berichtet, er wolle selbst mit Augenzeugen der Böttgerschen<br />

5 Experimente sprechen und darüber Bericht erstatten. In N. 68 berichtet Leibniz dann Sophie, er habe<br />

ausführlich mit dem Apotheker Zorn gesprochen.<br />

Historischer Bericht von dem sogenannten Goldmacher in Berlin,<br />

Johann Friedrich Böttcher, so viel er selbst erzehlet, und man von andern<br />

glaubwürdigen Personen, mit welchen er umbgegangen, erfahren können 1 .<br />

10 Johann Friederich Böttcher ist gebohren in Schläitz einem Städchen im Vogtlande<br />

unter den H. Graffen von Reuß gehörig; Sein Vater hat daselbst etwas bey der Müntze<br />

bedienet, nach des Vaters tod hat seine Mutter den Conducteur in Magdeburg, Jobst<br />

Friederich Tiemann geheyrathet, woselbst auch der Sohn Joh. Fried. Böttcher erzogen<br />

worden; Im 14 ten Jahre seines Althers ist er von seiner Mutter nach Berlin gebracht<br />

15 worden 2 zu H. Friederich Zorn die Apothecker Kunst bey demselben zu lernen. In seinen<br />

ersten Lehrjahren war er gar liederlich und schmutzig, nachgehends aber hat sich an ihm<br />

ein scharffes ingenium vermercken laßen, und Er selbst hat angefangen alle Dinge genau<br />

zu untersuchen. Einsmahls kahm jemand in die Apotheck, und alß sie untereinander vom<br />

Goldmachen discurrirten, sprach selbige person: die Goldmacher sind gar sonderliche<br />

20 Leuthe, sie wißen wann sie sterben sollen; ein ander sagte: Woher wißet ihr das? 3 Jener<br />

1 Bey dem Historischen Bericht von dem angegebenen zu Berlin gewesenen Adepto<br />

Böttichern finde ich ein und anders aus dem jenigen, so mir die darinn angeführte testes<br />

oculares selbst gesagt, zu erinnern.<br />

2 (1) Sind die Zeiten nicht eigentlich ausgedruckt, als in welchem Jahr der junge<br />

Mensch nach Berlin kommen, wann er das buch des Schweizers erhalten, wann er aus<br />

dem Hause seines Lehr Herrn sich in noch wehrender Lehre absentiret, und wann er<br />

endtlich die Proben gethan. Ich erinnere mich nicht, daß H. Zorn gesagt, als ob ihn<br />

seine Mutter nach Berlin bracht, sondern nur, daß ihn ein apotheker zu Magdeb. an ihn<br />

recommendiret, doch kan beydes wohl seyn.<br />

11 Vater: Joh. A. Böttger starb 1682. 12 Mutter: Ursula Böttger, geb. Pflug. 25 apotheker:<br />

nicht identifiziert. 18 jemand: F. W. Köpke, ein Apotheker. Vgl. C. A. Engelhardt, J. F. Böttger,<br />

Erfinder des sächsischen Porzellans, Leipzig 1837, S. 4.<br />

18. 7. 2005

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