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N. 361 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 639<br />

3 werden. Ich habe auch ein pulver bei jemand gesehen das tingirt ein glas und dringt<br />

ein und ob wol sein gewicht nicht über ein quentiin ist so seind doch wol 60 glaser damit<br />

tingiret, daß mans auch schleiffen kan gelb und roth, und das pulver verliehret nichts von<br />

gewicht. Eine Zusammensprache würde hie zutraglicher sein als viel schreibens. Denn<br />

ich habe dergleichen sachen gar viel, und wie der H. von Danckelmann mich annaam als 5<br />

medicum des Churfurst. davon ich Electoris hand und siegel habe, ist mir gnug zuschub<br />

geschehen, und ich meine es sei nicht unnutz angewandt. Denn ich bald keinen winckel in<br />

Holland und Engeland undurchsuchet gelaßen, in die sieben jahr. Und ich zweifle nicht<br />

daß ich viel correspondenten habe welche ein großes licht in Chymicis werden beitraagen.<br />

Ich habe auff meines Vettern gutern hie alles zu diensten und ich gebrauche in meinen 10<br />

arbeiten weenig feuer[,] meist lufft, Sonne, Mond und influenz der ich nachgehen weis.<br />

Habe mir auch viel kostbahre manuscripten angeschafft. So ich solte assistiret werden ist<br />

es nicht so wol zu meinem vortheil als zum gemeinen und so ichs solte berechnen, wurde<br />

sich finden, daß ich immer im vorschus sei. So man solte in particular eine transmutation<br />

finden, darzu ich nicht weenig apparenz sehe, konte man an staat von andern assistiret zu 15<br />

werden mehr zum gemeinen nuzen beitraagen; gewisheit der sachen habe gnug gesehen.<br />

Indeßen so diese und dergleichen experimenta wie hiebei gehen angenehm sein sollten<br />

wil ich mehr senden. Bei dem H. von Wedel wil bitten meine gehorsahmste recommendation<br />

zu machen. Der H. Geheime Rath 〈Illgens〉 der zugleich mit dem Hoffstadt wol<br />

8 mahl mit mir in Hannover geweesen, an den auch schreiben werde wird auch wie ich 20<br />

hoffe nicht abgeneigt sein. In den actis Lipsiensibus habe ich die intention der societat<br />

mit großem vergnugen geleesen. Es ist so wol eingerichtet als wie mans hatte bedencken<br />

können. Sonderlich der punct weegen der religion, daran wol keiner sonst unter denen<br />

protestierenden gedacht. Ich wünschte zu solchem dienste auffgeopffert zu werden. Es<br />

solte mir keine muhe zu gros keine reise zu weit sein. Hat man H. Clüvern und H. von 25<br />

Tschernhausen nicht auch in der Societät? H. Tschernhausen hat mir vortreffliche sachen<br />

in opticis gewiesen. In Copenhagen habe auch H. Assessor Römer gesprochen von dem<br />

man sehr viel besondere dinge erhalten konte ad observatorium. Ich habe in Embden mir<br />

eins ein Horologium machen laßen, da sich der planetenlauff wie am Himmel zeigte. Da<br />

10 Vettern: Wolfrat. 21 intention: Gemeint ist die der E p i s t o l a ad amicum, 1701, S. 12–16,<br />

entnommene lateinische Übersetzung des Stiftungsdiploms der Sozietät der Wissenschaften in: A c t a<br />

erud., April 1701, S. 182–186. 23 punct . . . religion: Gemeint ist die Aufnahme der (protestantischen)<br />

Mission unter die Aufgaben der Sozietät. 25 f. Hat man . . . Societät?: Weder E. W. von Tschirnhaus<br />

noch D. Clüver wurden Mitglied.<br />

18. 7. 2005

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