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N. 360 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 637 360. LEIBNIZ AN GERHARD MEIER [Berlin, Mitte – Ende November 1701]. [338. 428.] Überlieferung: L Auszug aus der nicht gefundenen Abfertigung: LBr. 627 Bl. 251–252. 1 Bog. 4 o . 2/3 S. — Auf Bl. 251 u. 252 v o Schluss u. Aufschrift von K von N. 338. Bodikerus rector hic scholae olim vir doctus, dudum obiit. A filio tamen ejus pas- 5 tore alicubi adhuc non contemnenda paterna vel propria sperantur. Est hic vir insignis Seidelius, curiosus cum omnis rei antiquariae tum Germanicae quem recipiemus quoque. Is edet scriptorem quendam Historiae Prutenicae, qui ante 300 annos circiter dialecto Inferioris Saxoniae scripsit, et ei addet notas non contemnendas. Insignis est codex quem memoras et mereretur delineari figuris ad noscendas res 10 seculi XI. Missionum negotium serio cogitamus. Dicam Tibi in aurem qua fiducia. Magna est Reges Prussorum cum Tzare Moscorum amicitia[,] inde nobis apertum iter ad Barbaros inter Moscos et Sinas, ipsumque Sinarum imperium. Jam id agimus ut nobilis Polonus doctus in Moscoviam a nobis ablegetur observandi causa et parandi iter[.] Is cum sit 15 pictor quoque egregius ad Tzarem afferet icones hujus familiae Regiae, et inde Tzaricae referet. Suadeo iniri societatem Mercatorum Moschicam cui vellem intervenire Bremenses Hamburgenses Lubecenses sub auspicio Regis Prussorum. Verum a Moscorum Monarcha Zu N. 360: Die nicht gefundene Abfertigung antwortet auf N. 338. Für ihre Datierung gibt es keine sicheren Anhaltspunkte, abgesehen davon, dass sie noch 1701 (vgl. Z. 7 Erl.) während eines Berlinaufenthaltes entstand (vgl. Z. 5 u. Z. 6 ” hic‘‘). Wir gehen davon aus, dass Leibniz zügig geantwortet hat. Unser Stück wird beantwortet durch N. 428. 5 Bodikerus: J. Bödiker. 5 f. Bodikerus . . . sperantur: fast wörtlich schon in der Textnote 1 zu N. 338. 5 f. A filio . . . sperantur: C. E. Bödiker, Diakon in Wriezen/Oder, besorgte lediglich zwei bearbeitete Neuauflagen der Grund-Sätze seines Vaters, vgl. J. Bödiker, SV. Zum Wörterbuchprojekt und seinen Realisierungschancen vgl. ebd. die Vorreden. 7 Seidelius . . . quoque: A. E. v. Seidel wurde 1701 in die Sozietät aufgenommen. 8 scriptorem: Da Seidels Edition nicht erschienen ist, andererseits eine eigenständige niederdeutsche Chronik des Ordenslandes Preußen aber nicht existiert, kann nur mit Vorbehalt vermutet werden, dass Leibniz die Cronike des landes von Pruszin des Johann von Posilge meint, deren älteste Handschrift schon damals in Berlin lag (heute Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz ms. bor. fol. 213; gedr. in: Scriptores rerum Prussicarum, Bd 3, Leipzig 1866, S. 79–397) und deren Berichtszeitraum die Jahre 1360–1420 umfasst. 10 codex: das Evangelistar Kaiser Heinrichs III., Bremen Staats- und Universitätsbibl. Ms. b. 21 (vgl. B i b l i a , SV.). 14 Polonus: Th. Lubienietzki. Die von Leibniz erwähnte Mission fand nicht statt. Vgl. noch N. 331. 18. 7. 2005

638 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 361 impetrabit quae credo alias nemo. Haec si iis nota essent, qui aliquid egregii possunt, fortasse nasceretur aliquid simul Reipublicae et egregiae valde profuturum. Vale etc. 361. HEINRICH CHRISTIAN KORTHOLT AN LEIBNIZ [Rostock, Ende November 1701]. [296. 362.] 5 Überlieferung: K Abfertigung: LBr. 497 Bl. 24–25. 1 Bog. 8 o . 4 S. Dero werthestes vom 15. Novembr. ist mir wol geworden. Ich sehe daraus E. Excellenz sonderbahre und unverdiente vorsorge, welche mich so viel mehr touchiret, so viel weeniger ich dieselbe auff einige weise praetendiren kan oder mich umb dieselbe bis dato meritirt gemacht habe. Das Sulphur fixum geth hiebei, und ich wol versichere vor 10 seine irreducibilität. Alle experienz davon zu schreiben würde ehe ein buch als ein brieff erfordern. In gifftigen Kranckheiten, diarrhoea, habe es probiret, auch in verlahmungen, die dosis zu 3 bis 5 grain nebst der continuation. Und seind davon lebendige Zeugen gnug. Man kan in dosis nicht excediren. Es operirt auch nimmer violent uber[,] meistens verschieden per urinam et sudorem. Ausgluen last es sich alle Zeit und bleibt immer in 15 einer Krafft, es komme ins feuer, ins aqvafort. Im feuer wirds besser. Dis kan noch besser werden. Darumb sende nur so weenig. Es ist was muhsahm zu machen. Ich meine aber einen kurtzen weg zu haben. Die der geheimeen Chimie notice haben werden wol darinn finden was sie nicht gesucht hätten. Man betrachte seine feinigkeit im microscopio, und seinen effect auff archeum hominis. Auff ein arsenicalisch waßer wil ichs probiren. Sie kon- 20 nens auch thun nach ihrem belieben. Von pulver verliehrt man nichts. Das menstruum solvirt ein metall radicaliter und tingirt sich mit dem metall, fuhrt es durch schwarz und weis bis in die röthe. Ich wil es zusenden wie es im glaase ist wenn ichs so weit habe als ich wil. Das glas ist mit lauter guldenen striemen als aadern die durch gehen und durch kein feuer herausgebracht werden tingirt. Das metall vermehrt sich daß aus 1 theil 2 egregiae: offensichtlich verschrieben, wohl beeinflusst durch Nachklang von Z. 1 ” egregii‘‘. Zu lesen ist wohl ” Ecclesiae‘‘, wofür die lautliche Nähe zu ” egregiae‘‘ ebenso spricht wie Syntax und Kontext ( ” propagatio fidei per scientias‘‘). Auch Meier spricht zitatweise in diesem Zusammenhang von ” Ecclesia‘‘ (vgl. N. 338 S. 607 Z. 12). Zu N. 361: K antwortet auf einen nicht gefundenen Leibnizbrief vom 15. November 1701. Als Beilage (vgl. S. 639 Z. 17) vermuten wir neben der Z. 9 erwähnten Probe N. 362. 18. 7. 2005

N. 360 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 637<br />

360. LEIBNIZ AN GERHARD MEIER<br />

[Berlin, Mitte – Ende November 1701]. [338. 428.]<br />

Überlieferung: L Auszug aus der nicht gefundenen Abfertigung: LBr. 627 Bl. 251–252. 1 Bog.<br />

4 o . 2/3 S. — Auf Bl. 251 u. 252 v o Schluss u. Aufschrift von K von N. 338.<br />

Bodikerus rector hic scholae olim vir doctus, dudum obiit. A filio tamen ejus pas- 5<br />

tore alicubi adhuc non contemnenda paterna vel propria sperantur. Est hic vir insignis<br />

Seidelius, curiosus cum omnis rei antiquariae tum Germanicae quem recipiemus quoque.<br />

Is edet scriptorem quendam Historiae Prutenicae, qui ante 300 annos circiter dialecto<br />

Inferioris Saxoniae scripsit, et ei addet notas non contemnendas.<br />

Insignis est codex quem memoras et mereretur delineari figuris ad noscendas res 10<br />

seculi XI.<br />

Missionum negotium serio cogitamus. Dicam Tibi in aurem qua fiducia. Magna est<br />

Reges Prussorum cum Tzare Moscorum amicitia[,] inde nobis apertum iter ad Barbaros<br />

inter Moscos et Sinas, ipsumque Sinarum imperium. Jam id agimus ut nobilis Polonus<br />

doctus in Moscoviam a nobis ablegetur observandi causa et parandi iter[.] Is cum sit 15<br />

pictor quoque egregius ad Tzarem afferet icones hujus familiae Regiae, et inde Tzaricae<br />

referet. Suadeo iniri societatem Mercatorum Moschicam cui vellem intervenire Bremenses<br />

Hamburgenses Lubecenses sub auspicio Regis Prussorum. Verum a Moscorum Monarcha<br />

Zu N. 360: Die nicht gefundene Abfertigung antwortet auf N. 338. Für ihre Datierung gibt es keine<br />

sicheren Anhaltspunkte, abgesehen davon, dass sie noch 1701 (vgl. Z. 7 Erl.) während eines Berlinaufenthaltes<br />

entstand (vgl. Z. 5 u. Z. 6 ” hic‘‘). Wir gehen davon aus, dass Leibniz zügig geantwortet hat.<br />

Unser Stück wird beantwortet durch N. 428. 5 Bodikerus: J. Bödiker. 5 f. Bodikerus . . . sperantur:<br />

fast wörtlich schon in der Textnote 1 zu N. 338. 5 f. A filio . . . sperantur: C. E. Bödiker, Diakon<br />

in Wriezen/Oder, besorgte lediglich zwei bearbeitete Neuauflagen der Grund-Sätze seines Vaters, vgl.<br />

J. Bödiker, SV. Zum Wörterbuchprojekt und seinen Realisierungschancen vgl. ebd. die Vorreden.<br />

7 Seidelius . . . quoque: A. E. v. Seidel wurde 1701 in die Sozietät aufgenommen. 8 scriptorem: Da<br />

Seidels Edition nicht erschienen ist, andererseits eine eigenständige niederdeutsche Chronik des Ordenslandes<br />

Preußen aber nicht existiert, kann nur mit Vorbehalt vermutet werden, dass Leibniz die Cronike<br />

des landes von Pruszin des Johann von Posilge meint, deren älteste Handschrift schon damals in Berlin<br />

lag (heute Staatsbibliothek Preuß. Kulturbesitz ms. bor. fol. 213; gedr. in: Scriptores rerum Prussicarum,<br />

Bd 3, Leipzig 1866, S. 79–397) und deren Berichtszeitraum die Jahre 1360–1420 umfasst. 10 codex:<br />

das Evangelistar Kaiser Heinrichs III., Bremen Staats- und Universitätsbibl. Ms. b. 21 (vgl. B i b l i a ,<br />

SV.). 14 Polonus: Th. Lubienietzki. Die von Leibniz erwähnte Mission fand nicht statt. Vgl. noch<br />

N. 331.<br />

18. 7. 2005

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