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628 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 354
354. FRIEDRICH ALHARD VON OBERG FÜR LEIBNIZ
Beilage zu N. 353. [353.]
Überlieferung: A Abschrift: Hannover Niedersächs. Landesbibl. Ms XXIII 830a Bl. 2–3.
1 Bog. 2 o . 2 S. von Leibniz’ Hand.
5 Berlin 23 Novemb. 1701
1. Das Bergwerk der Grafschafft von Wernigerode und Hohenstein nebenst den angrenzenden
orthen soll als ein neues frisches bergwerck consideriret und aufgenommen
werden.
2. Das Bergwerk soll durch den bestelten Berghauptman in nahmen ihrer Konig. M t
10 in Preußen und Churf. zu Brandenburg gehalten werden.
3. Der bestalte Berghauptman solle freye macht haben in der vorberuhrten Grafschafft
wie auch im furstenthum Halberstadt einzuschlagen, zu schurffen nach allerhandt
Metallen, mineralien, steinkohlen, Kobold etc., nichts davon ausgenommen.
4. Niemand soll zugelaßen werden eine neue belehnung zusuchen oder einzuschlagen,
15 es wäre denn daß der selbige sich bey dem berghauptman vorhero angegeben, und die
Belehnung wie gebrauchlich gesuchet.
5. Soll der berghauptman macht haben die Unterofficiere als gemeine Berg- und
Hutten Leute, oder die vom bergwerck dependiren mit gelde oder strenger zustraffen[,]
auch anzunehmen oder abzusezen.
20 6. Da sich auch ein oder ander bey ihm angeben solte, der dem bergwerck zum besten
geld vorschießen, gruben aufnehmen, gewercken anstifften oder sonst dem bergwerck
nuzen zuschaffen angeben würde, auch ein praedicat von Ihr. M. verlangte, daß ihm
damit nach befinden auch solches zu des bergwercks aufnahme viel helffen kan, damit
allergd st gewillfahret werde.
25 7. Die vom bergwerck dependiren, wie die Nahmen haben mogen, genießen aller
personal- und real-freyheiten, und sonst zur aufnahme des bergwercks dienliche immunitaet.
8. Da auch einige sich angeben solten welche in chimicis auff ihre kosten laboriren,
Zu N. 354: Die Vorlage für Leibniz’ Abschrift wurde nicht gefunden. Der nächste überlieferte Brief
der Korrespondenz (Oberg an Leibniz) datiert vom 24. Juli 1702 (Druck in I, 21).
18. 7. 2005