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540 ii. allgemeiner und gelehrter briefwechsel 1701–1702 N. 314<br />

Teutschland, als nach Italien schicket.<br />

Bey des H. Grafen von Cauniz Excell. bitte ohnschwehr bey gelegenheit zu bezeigen,<br />

wie sehr mich wegen dero gnadigen andenckens, und deßen durch des H. Grafen von<br />

Buchhaimb hochbischoff. Gn. mir bekand gemachter würckung zu unterthäniger erkent-<br />

5 ligkeit verbunden erachte. Auch meines Patronen hochgeschäzter gewogenheit dabey ein<br />

großes zuschreibe. Immaßen ich von schuldigster acceptirung deßelbigen an hoch gedachten<br />

Herrn Bischoff vorlängst geantwortet, auch an den selben den beyschluß hochgeneigt<br />

bestellen zu laßen bitte; durch welchen ich auch allezeit fernern befehl und nachricht<br />

erhalten kan.<br />

10 Als ich zu Hanover zeit der Englischen Ambassade gewesen, und hernach eine reise<br />

hieher gethan, hat mir der Gesandte, Graf von Maclesfield einen gar wohl gefaßeten brief<br />

an die Königin von Preüßen, als der Churfurstin von Braunschweig tochter, mit gegeben;<br />

darinn, so wohl als in dem so er mir mündlich zu sagen aufgetragen, und sich in seinem<br />

Schreiben darauf bezogen, er gemeldet, weilen was er zu Hanover verrichtet, Ihre Königl.<br />

15 M t und deren posteritat mit angehe, so zweifele er umb so viel weniger, an vollkommener<br />

ohne dem außgemachter verständtniß und concurrenz des Königl. Preüßischen Hofes<br />

nicht nur mit dem Hanöverischen, sondern auch mit England, zumahl die wohlfarth von<br />

Europa, und des Romischen Reichs insonderheit mit daran hange, und durch kräfftigen<br />

beytritt Königl. M t zu Preüßen, das Reich zur activität befördert werden könne. Es hat<br />

20 die Königin solches alles des Königs Majestät, und deßen Primo Ministro communiciret,<br />

so es überauß wohl aufgenommen. Die Konigin hat dem Milord selbst geantwortet, und<br />

sich auf mich bezogen, und ich das übrige dienliche beygefüget; zumahlen dieser Milord<br />

ein Mann von autorität und überauß wohl, auch vor Kayserl. M t intentioniret.<br />

Die furnehmsten Ministri des Koniglichen Hofes alhier, sonderlich der H. Graf von<br />

25 Wartemberg, haben gegen mich und sonst aufs nachdrücklichste bey aller gelegenheit,<br />

deren Neigung zu einem vollkommenen vernehmen mit dem Churhauß Braunschweig zu<br />

gemeinsamer beförderung des allgemeinen besten zu erkennen geben, auch von beylegung<br />

3 andenckens: die Zusage, Leibniz das Amt eines Reichshofrats zu übertragen; vgl. N. 252 und<br />

N. 313 Erl. 7 beyschluß: N. 313. 10 Ambassade: zur Übergabe des Act of Settlement, 15. August<br />

1701; vgl. Schnath, Geschichte, 4, 1982, S. 40–47. 11 brief: Der Brief ist überliefert in einer<br />

Abschrift von Leibniz’ Hand in Hannover Niedersächs. Hauptstaatsarchiv Hann. 93 Nr. 492 I Bl. 34;<br />

vgl. N. 292. 20 Primo Ministro: J. C. Kolbe von Wartenberg. 21 geantwortet: am 15. Oktober<br />

1701. Die gesiegelte Abfertigung und eine Abschrift von Leibniz’ Hand befinden sich in Hannover Niedersächs.<br />

Hauptstaatsarchiv Hann. 93 Nr. 492 I Bl. 30–31 bzw. Bl. 32. 27 zu erkennen geben: vgl.<br />

auch Leibniz’ spätere Schreiben an Kurfürst Georg Ludwig und die Geheimen Räte in Hannover vom 5.<br />

u. 6. Dezember 1701.<br />

18. 7. 2005

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