L-DRIVE - Schweizerischer Fahrlehrerverband
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20 Jahre Motorradgrundkurs<br />
Vom Erfolg zur Stagnation<br />
RAvALDO GUERRINI<br />
in den ersten Jahren nach Einführung der<br />
obligatorischen Grundschule für Motorräder<br />
sind die Unfallzahlen deutlich gesunken.<br />
inzwischen muss man jedoch von einer Stagnation,<br />
wenn nicht von einer trendumkehr<br />
sprechen. Was ist passiert?<br />
Obwohl die CH-Motorradgrundkursgeschichte bereits<br />
1976 begann, ist diese erst 1989 mit dem provisorischen<br />
Leitfaden, ausgearbeitet durch das Bundesamt<br />
(später Astra), vSA (vereinigung der Strassenverkehrsämter,<br />
heute asa) und dem SMFv umgesetzt worden.<br />
Bereits 1990 bereitete sich der «harte Kern» der Fahrlehrer,<br />
die bald regelmässig Motorradunterricht erteilen<br />
wollten, auf die zukünftige Motorradgrundschulung vor.<br />
Federführend war der SMFv unter der Führung von Fred<br />
Eichenberger; zusammen mit der Zürich versicherung<br />
und dem Aushängeschild Jacques Cornu organisierten<br />
sie einen einwöchigen «Crashkurs» im «Unterrichten<br />
von Motorradschülern» in Spanien (siehe Bericht S. 8).<br />
Die Freude, etwas Zukunftsweisendes für die verkehrssicherheit<br />
zu tun, war bei den Teilnehmern gross. Der<br />
Zusammenhalt und die Einigkeit, das gleiche Ausbildungssystem<br />
umzusetzen, war klar vorhanden – keine<br />
Selbstverständlichkeit bei Fahrlehrern...<br />
Grosser Anfangserfolg<br />
Als dann 1991 offiziell die Obligatorische Grundschule<br />
für Motorräder (gestützt auf Art. 19 vZv) eingeführt und<br />
am 1.1.1993 in Kraft trat, arbeiteten bereits viele aktive<br />
Motorradfahrlehrer mit grossem Enthusiasmus an der<br />
neuen Aufgabe. Der Erfolg der Motorrad-Grundschule<br />
schlug sich bald in Zahlen nieder; so reduzierte sich die<br />
Zahl der getöteten Motorradfahrer drastisch von 160<br />
(1990) auf 94 (1995) bei weiterhin fallender Tendenz<br />
(siehe Grafiken bfu S. 6, 13, 17). Dieser positive Trend<br />
zeigte sich in allen Bereichen, auch bei den Leicht- und<br />
Schwerverletzten. 1996 erreichte der Abwärtstrend mit<br />
2358 Leichtverletzten, 1148 Schwerverletzten und 93<br />
getöteten Motoradfahrern den tiefsten Stand seit 1990.<br />
Dieser erfreuliche Trend schwächte sich dann rapide<br />
ab; bei den Leichtverletzten sind inzwischen die Zahlen<br />
sogar wieder weit über den Wert von 1990 gestiegen.<br />
Betroffen von dieser Trendumkehr sind, wenn auch in<br />
stark abgeschwächter Form, die Zahlen der Schwerverletzten.<br />
Lediglich die Zahl der getöteten Motorradfahrer<br />
nahm weiterhin leicht ab. Trauriger Tiefpunkt des negativen<br />
Trends waren die Jahre 2003 –2007.<br />
Was war passiert? Haben die inzwischen gut ausgebildeten<br />
Motorradfahrlehrer ihre «Hausaufgaben» weniger<br />
gut gemacht als die – salopp gesagt – umgeschulten<br />
Fahrlehrer von damals? Blenden wir doch in die Jahre<br />
2003–2007 und schauen in den bfu-Report Nr. 59 «ver-<br />
FOTO RG<br />
doSSiEr<br />
En français<br />
page 12<br />
in italiano<br />
pagina 17<br />
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