L-DRIVE - Schweizerischer Fahrlehrerverband
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doSSiEr<br />
10<br />
Der Leitfaden war in einer Arbeitsgruppe des Schweizerischen<br />
Motorrad-Fahrlehrer-verbandes (SMFv) entstanden,<br />
unter Berücksichtigung der Stellungnahmen<br />
der zuständigen Bundesstellen sowie der Kommission<br />
Technik und Führerprüfungen der vSA. Gleichzeitig dient<br />
der Leitfaden als technische Grundlage für die praktische<br />
Ausbildung der Fahrschüler und für<br />
die praktische Führerprüfung.<br />
Dieser Leitfaden wird noch heute in einer<br />
angepassten Form als Grundlage<br />
für die Ausbildung der Fahrlehrer bzw.<br />
Fahrschüler eingesetzt. Ändern wird<br />
sich dies erst mit der Einführung der<br />
dritten Führerscheinrichtlinien der EU.<br />
Die heutige Motorradgrundschulung beginnt<br />
Das grösste Projekt des SMFv wurde mit dem Fonds für<br />
verkehrssicherheit und der Zürich versicherung verwirklicht.<br />
1990 konnte die erste Gruppe von SMFv-Mitgliedern<br />
gratis 4 Tage an einem Motorradtrainingskurs in<br />
Mallorca teilnehmen, geleitet vom bekannten Rennfahrer<br />
Jacques Cornu. Bedingung für die Teilnahme an diesem<br />
Moto-Training war lediglich die Mitgliedschaft im SMFv<br />
und die Durchführung von Motorradtrainingskursen. Diese<br />
wurden sinnigerweise Zürich Moto Training genannt.<br />
viele der in diesem Training enthaltenen Übungen wurden<br />
später als Grundstein für die Gestaltung der Obligatorischen<br />
Grundkurse eingesetzt.<br />
Ab jetzt nur noch obligatorisch?<br />
1992 wird die Kat. Iv für Motorradfahrlehrer eingeführt.<br />
Wer vor dem 1.1.1993 Fahrlehrer war, konnte mit einem<br />
Einführungskurs die Kat. Iv (Motorradfahrlehrer) eintragen<br />
lassen. Alle «neuen» Fahrlehrer nach 1993 mussten<br />
eine vollwertige Ausbildung und Prüfung zum Fahrlehrer<br />
Kat. Iv (Motorrad) ablegen.<br />
Kommentar<br />
Als ebenfalls am 1.1.1993 die obligatorische Grundschulung<br />
für Motorradfahrschüler eingeführt wurde,<br />
waren die Meinungen der Fahrlehrer geteilt: Die Befürworter<br />
waren glücklich, dass sie jetzt die Fahrschüler<br />
obligatorisch in ihrer Fahrschule einschreiben konnten.<br />
Die Gegner befürchteten, dass die seit Jahren aufgebaute<br />
und verbesserte Ausbildung jetzt<br />
durch Fahrlehrer mit einer falschen<br />
Berufsethik verschlechtert wird.<br />
aus heutiger Sicht kommt Fred<br />
Eichenberger zu folgendem Schluss:<br />
Leider stelle ich fest, dass der Grundkurs<br />
als vorbereitung zur Prüfung<br />
missbraucht wird. Die praktische<br />
Motorradgrundschulung besteht aus<br />
Inhalten des Leitfadens der vor- und Grundschulung.<br />
Zur Ausbildung gehört ebenfalls die Haupt- und Perfektionsschulung,<br />
die zusätzlich zum Grundkurs gemacht<br />
werden sollte. Die Fahrlehrer neigen dazu, nur das auszubilden,<br />
was geprüft wird. Die Prüfungsanforderungen<br />
in den Kantonen sind jedoch sehr unterschiedlich, entsprechend<br />
ebenfalls die Ausbildung der Motorradfahrschüler.<br />
Eine verbesserung könnte erreicht werden, wenn eine<br />
gesamtschweizerische Lösung für eine einheitliche Führerprüfungsabnahme<br />
erwirkt werden könnte. Das Gleiche<br />
gilt ebenfalls für die Aufsicht der praktischen Motorrad-Grundschulung<br />
zur der Einhaltung der Weisungen.<br />
Welche Ziele die Arbeitsgruppe Motorrad von Opera-3<br />
(Optimierung der ersten Ausbildungsphase) erreichen<br />
wird, wird sich zeigen. (Siehe dazu auch den Jahresbericht<br />
der SFv-Fachkommission Motorrad, S. 35) n<br />
Ausbildungskonzept überdenken<br />
TONI KALBERER 1<br />
Der Sinus-Report zeigt, dass die Unfälle und die Zahl<br />
der Todesopfer abgenommen haben. Jedoch nicht beim<br />
Motorrad! Natürlich kann man Statistiken immer von<br />
verschiedenen Seiten betrachten, ich bin jedoch der<br />
Meinung, dass sie hier eine so deutliche Aussage machen,<br />
dass Astra, asa, bfu, SFv und Politiker sich über<br />
Aus- und Weiterbildung, über die Prüfungsabnahme wie<br />
1 Motorradfahrlehrer und Regionalvertreter im OFv<br />
Die Fahrlehrer<br />
neigen dazu, nur das<br />
auszubilden, was<br />
geprüft wird.<br />
«<br />
»<br />
auch über die Motorrad-Kategorien Gedanken machen<br />
müssen. Während der praktischen Grundschulung wird<br />
grosser Wert auf die vermittlung von Regeln gelegt. Die<br />
Statistik zeigt jedoch, dass die häufigsten Unfälle nicht<br />
aufgrund von mangelhaften Kenntnissen der verkehrsregeln<br />
entstehen, sondern weil die Motorradfahrer die<br />
Situationen falsch einschätzen. Die Unfallursache entsteht<br />
immer aus dem Zusammentreffen verschiedener<br />
Faktoren, die dann zu einer Überforderung der Motor-