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L-DRIVE - Schweizerischer Fahrlehrerverband

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doSSiEr<br />

8<br />

Back to the roots?<br />

Zweiradspezifische Fahrerfahrung scheint sich in jeder<br />

Hinsicht positiv auf die Unfallgefährdung auszuwirken,<br />

da motorradspezifische Wahrnehmungsmuster und motorische<br />

Fertigkeiten in der praktischen Anwendung am<br />

besten trainiert werden können. Unter diesem Gesichtspunkt<br />

wäre zu überlegen, die Fahrzeugkategorien hierarchisch<br />

(nach Geschwindigkeit und Leistung) verfeinert<br />

zu staffeln.<br />

So müsste jeder Erwerb der jeweils höheren Motorradkategorie<br />

an die Erfahrung der jeweils tieferen Kategorie<br />

geknüpft werden. Dies ist zumindest der vorschlag aus<br />

dem bfu-Sicherheitsdossier Nr. 05 «Motorradverkehr»<br />

der Motorrad fahrenden Autorinnen Esther Walter und<br />

Jacqueline Bächli-Biétry.<br />

Bei genauer Betrachtung des vorschlages sehe ich<br />

grosse Ähnlichkeiten mit dem Motorradausbildungskonzept<br />

von vor 2003 – back to the roots also?<br />

20 Jahre Motorradgrundkurse<br />

Wie alles begann<br />

EIN RÜCKBLICK MIT FRED EICHENBERGER (AUFGEZEICHNET vON R. GUERRINI)<br />

Wer über die 20 Jahre Motorradunterricht in der Schweiz<br />

berichten möchte, muss auch die vorgeschichte kennen,<br />

denn ohne diese wäre sicher vieles anders geworden.<br />

Im Jahre 1976 hat eine Arbeitsgruppe der Schweizerischen<br />

Konferenz für Sicherheit im Strassenverkehr<br />

(SKS, vorgänger des heutigen verkehrssicherheitsrates)<br />

unter der Leitung von Louis Hübscher und vertretern<br />

der FMS an einer verbesserung der verkehrssicherheit<br />

für die Motorradfahrer gearbeitet, weil das<br />

Unfallaufkommen und die versicherungsprämien sehr<br />

hoch waren.<br />

Der Autor hat damals im Rahmen der verkehrslehrerausbildung<br />

eine Diplomarbeit über die Unfallursachen der<br />

Motorradfahrer begonnen und über die bfu (Beratungsstelle<br />

für Unfallverhütung) Kontakt mit Louis Hübscher<br />

(Fahrhof Wohlen) aufgenommen.<br />

Die Gruppe hat sich nach und nach ausgeweitet, erst<br />

mit Peter Bischofberger und Otto Herzig, die sich im<br />

Autofahrlehrerzentralverband AZv mit der Motorradausbildung<br />

befasst haben. Sie haben als Erste den 12-Stationen-Plan,<br />

der später Standard wurde, verfilmt.<br />

1978 wurde das verkehrssicherheitszentrum veltheim<br />

(vSZv) geplant. Für die Abteilung Motorrad war Werner<br />

Meier zuständig. So war der Kontakt zur Weiterbildung<br />

sichergestellt. Mit dem Innerschweizer Sepp Schuler,<br />

der sich aktiv mit der Motorradfahrersicherheit befasste,<br />

war die Individualistengruppe vollständig.<br />

Wie es auch kommen mag: Wir Motorradfahrlehrer/<br />

innen geben unser Bestes für die verkehrssicherheit,<br />

doch auch ein noch so erfahrener Motorradfahrlehrer<br />

braucht für eine nachhaltige Ausbildung ganz einfach –<br />

Zeit!<br />

In der Gesellschaft muss somit die Erkenntnis wachsen,<br />

dass die Ausbildung zum verantwortungsvollen, partnerschaftlichen<br />

und umweltbewussten Motorradfahrer nach<br />

der Motorradgrundschulung weitergeht. Deshalb fordern<br />

engagierte und aktive Motorradfahrlehrer seit Jahren «ein<br />

Werkzeug», um dies umzusetzen. Damit man keine Aussagen<br />

wie im Sinus-Report 2011 der bfu mehr lesen muss:<br />

«3 von 10 schweren Personenschäden im Strassenverkehr<br />

betreffen die Motorradfahrer, gleich viele wie PW-Insassen.<br />

Während sich die Opferzahl bei den PW-Insassen<br />

in den letzten 10 Jahren halbierte, konnte bei Motoradfahrern<br />

in dieser Dekade keine veränderung festgestellt<br />

werden.» Und damit der Trend der sinkenden Unfallzahlen<br />

auch bei den Motorrädern wieder weitergehen kann. n<br />

Motorradpionier Fred Eichenberger (rechts)<br />

auf Slowenien-Tour, hier mit Daniel Regamey,<br />

vorgänger von Irène Burch im Astra.<br />

Fred Eichenberger, pionnier de la moto (à droite)<br />

lors d’un tour en Slovénie, ici avec Daniel Regamey,<br />

prédécesseur d’Irène Burch à l’OFROU.<br />

Fred Eichenberger, pioniere con la moto (a destra)<br />

durante un giro in Slovenia con Daniel Regamey,<br />

il predecessore di Irene Burch all’ USTRA.<br />

Ausbildung zum Motorradfahrlehrer<br />

Die Idee, eine Ausbildung zum Motorradfahrlehrer zu<br />

verwiklichen, kam aus Deutschland. Der 12-Stationen-Plan<br />

des vPI Schorndorf, den die Kollegen Peter<br />

Bischofberger und Otto Herzig mitgebracht hatten, war<br />

der Grundstein der Ausbildung.<br />

FOTO ZvG

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