Journal Donau 2018
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Gemälde muss darüber hinaus<br />
etwas ausdrücken. Eins ist sicher:<br />
wenn ich ein Gemälde beginne,<br />
weiß ich absolut nicht, wie die<br />
Ähnlichkeit am Ende sein wird.<br />
Die konstituierenden Elemente<br />
kommen mir in dem Maße wie<br />
das Werk wächst. Ich entwerfe<br />
niemals im Voraus: ich stapfe<br />
da einfach mit meinen „dicken<br />
Holzschuhen‘ rein!“<br />
Sehr selten kommt es vor, dass ich<br />
einen eingeschlagenen Weg bei<br />
einem Bild verlasse, es sei denn<br />
alle Wege, die ich erkunde, erweisen<br />
sich als unfruchtbar. ««<br />
» Gibt es Bilder, die Dir so am<br />
Herzen liegen, dass Du im Augenblick<br />
des Verkaufes die Entscheidung<br />
getroffen hast, sie<br />
doch nicht zu verkaufen?<br />
Deine Werke schmücken mein<br />
Heim. Was hängt zu Hause bei<br />
Dir an der Wand? «<br />
»» Ich habe immer eine merkwürdige<br />
Beziehung zu meiner<br />
Malerei gehabt: solange das<br />
Werk nicht vollendet ist, existiert<br />
es nicht, oder eher, es ist nur ein<br />
Teil von mir. Wenn ich meine,<br />
dass es fertig ist, gehört es nicht<br />
mehr zu mir, weil es sein eigenes<br />
Leben hat, getrennt von mir. Ich<br />
könnte niemals ein Gemälde<br />
identisch neu malen, so sehr ist<br />
jedes Stück mit einem bestimmten<br />
Augenblick verbunden. Aus<br />
diesem Grunde hänge ich nicht<br />
an meinen Gemälden, selbst den<br />
persönlichsten. Tatsächlich habe<br />
ich sehr wenige meiner Gemälde<br />
zuhause an der Wand! ««<br />
» Womit hast Du Deine größten<br />
Erfolge gefeiert? Als Künstler –<br />
Züchter – oder Aussteller? «<br />
»» Während meiner 25-jährigen<br />
Züchter- und Ausstellertätigkeit<br />
habe ich zahlreiche intensive Momente<br />
erlebt… Die markantesten<br />
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