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U K S R E P O R TA G E A M S Diesen Grundsätzen blieben wir bis heute treu, und sie werden auch von den jungen Trainerinnen und Trainern anerkannt und verwirklicht, was eigentlich nicht verwunderlich ist, sind sie doch größtenteils geprägt von jenen Erziehungszielen, die dem pädagogischen Handeln in der AMS zugrunde liegen, und wie sie ihnen von den Älteren vorgelebt aber auch eingefordert werden. Und unser Angebot kann sich durchaus sehen lassen: Schi- und Trainingskurse während der Ferien (Sommer, Herbst, Weihnachten, Semester, Ostern) bzw. an verlängerten Wochenenden, Kleingruppen mit 4 - 7 Schülern, Stangentraining, Speed-Schulung, Zeitnehmung, Videoaufzeichnung, Konditionstraining, Kraftkammer, und als letztes Glied in der praktischen Arbeit die Schirennen an den Wochenenden, betreut von unseren Trainern. Eines sei aber bemerkt und besonders hervorgehoben: Im Vordergrund steht nicht der Sieg um jeden Preis, sondern die Freude am Wettkampf, die Bewährung der eigenen Leistungsfähigkeit und der Spaß, mit Freunden Schi zu fahren. Dass wir trotz der hier aufgezeigten Bemühungen nicht mit den Möglichkeiten und Erfolgen von Schihauptschulen oder -gymnasien konkurrieren und Schritt halten können, liegt vor allem aus regionalen und die Trainingsmöglichkeiten (Schiwiese vor dem Haus, Schulausbildung!) betreffenden Gründen auf der Hand - wird von uns aber weder angestrebt noch erscheint es uns wünschenswert. Wir wollen nicht bereits hochgezüchtete Stars für die Nachwuchskader des ÖSV produzieren, wo weniger nach pädagogischen sondern vorwiegend nach leistungsorientierten und kommerziellen Gesichtspunkten gearbeitet wird, sondern jungen und oft begabten Sportlern, für die die Vorbereitung auf den zukünftigen Beruf Vorrang hat, die Möglichkeit bieten, ihren Sport entsprechend ihrem Können unter fachlich einwandfreier Anleitung zu betreiben. Und - unsere wesentlichen Zielsetzungen sind nicht allein der sportliche Fortschritt, die Vorbereitung auf Wettkämpfe oder die Heranbildung von Siegern, sondern die Kinder und Jugendlichen müssen auch im Hinblick auf ihren Charakter, ihre Menschlichkeit, ihre Herzensbildung wachsen. Und deshalb bemühen wir uns bei allen unseren Veranstaltungen - leider gelingt es nicht immer! - ein Klima des respektvollen Umgangs miteinander und ein G‘spür für gemeinsames Agieren zu schaffen. Dass wir in der heurigen Saison 22/23 aber auch auf leistungssportlichem Gebiet durchaus aufzeigen konnten, war für mich eher überraschend. Wer hätte denn geahnt, dass unsere jungen Mädchen und Burschen zum Beispiel bei den Nachwuchs-Meisterschaften mit den Profisportlern aus den Schwerpunktschulen mithalten und insgesamt 30 Medaillen erringen oder bei ÖSV-Rennen 23 Siege einfahren würden. Aber der Rennsport ist nur ein Teilbereich im Betätigungsfeld von UKS-AMS. Unser Verein, der seit Jahren noch immer als der an Mitgliedern stärkste aktive Wiener Schiclub gilt, bemüht sich auch um die Vergnügungs-Schifahrer, denen wir, wie bereits erwähnt, in den div. Ferien große Erlebniscamps anbieten. Und sie wurden heuer in extensiver Form genutzt – fanden sich doch auf unseren Teilnehmerlisten mehr als 240 Kinder und Jugendliche, was im Schnitt 48 Sportler:innen pro Kurs bedeutet. Zusätzlich wurden noch zwei wöchentliche Hallentrainings für Jung und Alt sowie eine Einheit in der Kraftkammer angeboten. Kinder Hintertux Seite 8 Okt 23 Kinder
U K S G E DA N K E N A M S Eine, so finde zumindest ich, ganz beachtliche Bilanz, wenn man bedenkt, dass wir in einer oft von Egoismen geprägten Zeit leben, in der es für die von Idealisten unentgeltlich gemanagten Clubs immer schwieriger wird, Erwachsene oder Jugendliche anzusprechen und für eine selbstorganisierte Tätigkeit zu begeistern, weil professionell geführte Freizeitorganisationen mit vielfältigen, von bezahlten Animateuren betreuten Angeboten werben; in einer Zeit, wo die meisten Sportvereine über einen rapiden Mitgliederschwund und große finanzielle Sorgen klagen; in einer Zeit, in der ein allgemeiner Wertewandel stattgefunden hat, und sich anstrengen, sich quälen, leisten ohne Profit oder unentgeltlich für andere da zu sein nicht mehr "in" sind; in einer Zeit, in der es jungen Menschen nicht leicht gemacht wird, sich außerhalb der Familie und des schulischen Alltags zu bewähren, sich entsprechend ihrem Alter und ihren Fähigkeiten zu engagieren, etwas aus sich zu machen, sich selbst kennen zu lernen, die eigenen Grenzen auszuloten, sich zu bilden, sich auszubilden, sich zu bestätigen und so eine Art zusätzliche „Schule als Vorbereitung auf das Leben“ zu absolvieren. Und mit Freude kann ich hier feststellen, dass unsere fachlich brillanten, jungen Trainerinnen und Trainer, von denen viele die AMS absolviert haben, diese Ideen mittragen und bereit sind, den jungen Menschen jenen gewissen Rahmen vorzugeben, in dem Werte wie Menschlichkeit, Herzensgüte, Charakterstärke, Kameradschaft, Anpassungsfähigkeit, Rücksichtnahme, Toleranz oder Solidarität, aber auch gegenseitiges Anerkennen, Gemeinschaftsbewusstsein und Ordnung unter der Prämisse von Selbstverwirklichung, Selbstbewusstsein, Spaß und Freude gedeihen können. Kurz gesagt: Wir bemühen uns einfach, für die Kinder und Jugendlichen da sein! Wie trefflich formuliert doch Martina Leibovici-Mühlberger für Eltern und Lehrerschaft in ihrem lesenswerten Buch „Wenn die Tyrannenkinder erwachsen werden“ diese Notwendigkeit: „Unsere Kinder brauchen uns! Sie brauchen unsere Begleitung und Führung. Übernehmt Verantwortung! [...] Kinder brauchen sorgsam und respektvoll gesetzte Grenzen. [...] Erfüllt also nicht die Wünsche Eurer Kinder, sondern in erster Linie ihre Bedürfnisse. [...] Nähe, Geborgenheit, Orientierung und liebevolle Führung, sich jemandem anvertrauen können, Konstanz, Konsequenz, Zuverlässigkeit, Akzeptanz und als der gesehen werden, der man ist. [...] Bietet Kindern einen ‚artgerechten‘ und nicht einen ‚konsumgerechten‘ Lebensraum!“ Und in diesem Sinne wird auch ein sportlich orientierter Verein, wie der Schiclub UKS-AMS, zu einem wichtigen, nicht mehr wegzudenkenden Angebot der Schule, unserer Schule - nicht nur als Werbeträger für das AMS-Schulwerk bei sportlichen Veranstaltungen, sondern in besonderer Weise - auch im Sinne eines aktiven, gemeinsam er- und gelebten Christentums - als Schule des Menschseins und als "Vorbereitung auf das Leben", damit „Bildung des Herzens“ oder „Auf das Innere kommt es an“ keine leeren Schlagworte bleiben, sondern einen Versuch darstellen, durch gelebte Wirklichkeit die Welt ein bisschen besser zu machen. Und auch dies unterscheidet uns von den anderen Wiener Clubs! Abschließend ist es mir ein Bedürfnis, der Direktion, dem Lehrerkollegium und der Elternschaft der AMS meinen Dank auszusprechen - Euer Entgegenkommen, Eure ideelle und finanzielle Unterstützung und Eure positiven Statements über unsere Arbeit sind für uns nicht nur erfreulich, sondern auch derart motivierend, sodass sie dazu beitragen werden, dass wir auch in Zukunft für unsere Kinder und Jugendlichen im Schiclub tätig sein werden. PAULI MAXI PHLIPP Okt 23 Seite 9
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