Aeneis / Buch 1 (756 V.) - anadiplosis.de

LGG, Latein LK 12.2 [Kd], Augusteische Dichtung Dieter Kremendahl (Februar 2009)Aeneis / Buch 1 (756 V.)Arma virumque cano [...] 1-11 Proömium (1-7. 8-11 / eigenes Referat) 12-49 Junos Zorn 50-222 Seesturm und Strandung in Libyen 223-304 Götterrat (Parallelhandlung im Olymp) 305-404 Landeserkundung / Venus erscheint als Jägerin 405-642 Ankunft in Karthago (Stadt) 643-756 FestmahlInhaltsparaphrase: Nach dem Proömium klingt JUNOS Zorngegen Troja ( Ìíéò Á÷éëïò [Ilias]), der letztlich imParis-Urteil begründet liegt (V.26f), als ein wichtiges Leitmotiv des gesamten Werkes an. Junobeauftragt den Windgott AEOLUS, der kleinen Flotte des Aeneas auf ihrem Weg nach Sizilienhart zuzusetzen ( Schilderung von Naturgewalten), aber der Meeresgott NEPTUN bemerkt denSturm und glättet die Wogen wieder. Aeneas strandet in Libyen.Parallel zur Handlung auf der Erde bittet VENUS, die Mutter des Aeneas, auf dem OlympJUPITER um Schonung und Hilfe für den Sohn. Dieser sagt in einer hoffnungsvollen undzukunftsweisenden Rede - ein erster Ausblick bis in das Zeitalter des Augustus (!) - ein gutesEnde voraus (vgl. Text ).Auf Jupiters Weisung hin hat MERKUR in Karthago die Weichen für eine gastliche Aufnahme derSchiffsbrüchigen gestellt. Doch bevor Aeneas Karthago betritt, trifft er auf eine Jägerin (es ist dieverstellte Venus), die ihn in die Geschichte der Stadt und der Herrscherfamilie einweiht. Soerfährt er, dass der König Sychaeus gestorben ist und dass Dido als Witwe die Stadt regiert.Aeneas betritt eine prächtige und reiche Stadt; noch unerkannt erlebt er mit, wie Dido dieanderen schiffsbrüchigen Troianer gastlich aufnimmt. Er gibt sich zu erkennen und erhält dieZusage von Schutz und Hilfe.Bei dem anschließenden Festmahl greift abermals VENUS ein: Sie sorgt dafür, dass sich CUPIDIO(gr. EROS) in der Gestalt von Aeneas Sohn kleinem Askanius auf den Schoß von Dido setzt undihre Liebe zu Aeneas entfacht (vgl. Text )Literaturgeschichtliche Motive:! Die gesuchte Nähe zu HOMER (z.B. die Motive "Zorn" und "Seesturm").! Das fatum der zukünftigen Weltherrschaft der Römer (imperium sine fine [V.279]).! Verwandlungsgeschichten: Venus als Jägerin / Cupido als Askanius ( Ovid, Metamorphosen).! Parallelität von menschlicher und göttlicher Handlung.! Historisch-dramatische Epos: Die Gegenwart (= Zeitalter des Augustus) wird in der mythologischenVergangenheit verankert, vorweggenommen und gepriesen.3Literatur: Karl Büchner., P. Vergilius Maro. Der Dichter der Römer, München 1978 (als Sonderdruck derRE [Pauly-Wissowa. Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft 1890 ff]).www.gottwein.de/Lat/verg_komp/verg_aen01.php