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Año IV - Nº 38 - Julio | July | Juli - 2009<br />

QUIÉN ES QUIÉN EN LA ISLA / WHO’S WHO IN THE ISLAND? /WER IST WER AUF DER INSEL?<br />

Rosa Fernández – Bürgermeisterin von La Oliva<br />

«Der Tourismus ist unser ökonomischer<br />

Motor und muss gepflegt werden»<br />

FMHOY - Fuerteventura<br />

Jung, dynamisch und aufrichtig wären die geeigneten<br />

Adjektive, um den ersten Eindruck zu beschreiben, den<br />

diese Frau erweckt. Im Laufe dieses Interviews<br />

kommen auch die Seiten zum Vorschein, durch die sich<br />

Rosa Fernández mit Verantwortung und Besorgnis<br />

Ihrer Aufgabe als Bürgermeisterin stellt.<br />

Wann entstand Ihre Leidenschaft für die Politik?<br />

Ich trat 1997, als ich nach a Fuerteventura kam, der<br />

sozialistischen Partei (PSOE) bei, aber meine<br />

Motivation kommt aus meiner Familie; mein Vater war<br />

immer Mitglied der Partei.<br />

Am Anfang unterstützte ich das Parteibüro von Puerto<br />

del Rosario bei allem, was nötig war, aber als ich nach<br />

La Oliva zog, baten mich meine Genossen, aktiv in der<br />

Politik mitzumachen, weil ich dort dringender gebraucht<br />

wurde. Bei den Wahlen 2003 bekam ich den zweiten<br />

Platz auf den Wahllisten, unter anderem, weil nicht die<br />

Möglichkeit bestand, an die Regierung zu kommen und<br />

deshalb niemand kandidieren wollte. Später gelangten<br />

wir durch das Abkommen mit Coalición Canaria ins<br />

Bürgermeisteramt, worüber alle staunten. Damals<br />

begann ich, in diesem Rathaus zu arbeiten.<br />

Begannen Sie damals mit der vorherigen<br />

Bürgermeisterin?<br />

Ja, ich kümmerte mich um Themen wie Personal,<br />

Inneres und neue Technologien. Damals begannen wir,<br />

die Installationen zu modernisieren und den<br />

Arbeitsbereich etwas zu regulieren.<br />

Daraufhin wurde ich bei den folgenden Wahlen auf<br />

Platz eins der Liste gesetzt und wurde dank der<br />

Ergebnisse und dank des Paktes, den wir geschlossen<br />

hatten und der von einigen als gegen die Natur<br />

betrachtet wird, Bürgermeisterin.<br />

Ja, dieser Pakt erregte viel Aufsehen und wurde<br />

auch von einigen kritisiert...<br />

Ja, das weiß ich. Aber wir brachen das Tabu, einen<br />

Pakt zwischen Sozialisten und PP und vor allem mit<br />

Domingo González Arroyo zu machen, der, wie Sie<br />

sicher wissen, lange Bürgermeister von La Oliva war.<br />

Das war sehr wichtig, denn in dieser Gemeinde ist<br />

sehr lange mit der gefesselten Wahlstimme gespielt<br />

worden. Man wählte nicht rechts oder links, man war<br />

nur für oder gegen Domingo González Arroyo.<br />

Nun sind wir dabei zu zeigen, dass man einen Pakt<br />

machen kann. Es war zwar nicht leicht, aber es ist<br />

möglich, wenn man nur ein Ziel verfolgt, nämlich die<br />

Entwicklung dieser Gemeinde zu fördern.<br />

Dies scheint nicht der beste Zeitpunkt zu sein, um<br />

in La Oliva zu regieren: Krise, Schulden usw...<br />

Es ist eine schwere Zeit. Die wirtschaftliche Lage ist<br />

sehr hart, wir haben hohe Schulden und unsere<br />

Einnahmen sind stark zurückgegangen. Andererseits ist<br />

diese Gemeinde sehr groß, und wir möchten die<br />

Leistungen, die wir der Bevölkerung bieten, nicht<br />

reduzieren. Unsere Einnahmen kommen von der<br />

Bevölkerung mit erstem Wohnsitz, aber damit müssen<br />

wir die Leistungen für eine reale Bevölkerung<br />

gewährleisten, die durch den Tourismus verdreifacht wird.<br />

Die Gemeinde muss dieses Ungleichgewicht<br />

akzeptieren, und wir verfügen nicht über den<br />

finanziellen Spielraum um das auszugleichen. Als die<br />

Konjunktur gut war, wurde diese Finanzierungslücke<br />

mit den Einnahmen durch Lizenzen kompensiert, aber<br />

nun gibt es diese Einnahmen nicht mehr.<br />

Rosa Fernández – Bürgermeisterin von La Oliva<br />

Die Gelder die wir von der Zentralregierung und vom<br />

kanarischen Finanzierungsfond bekommen, decken<br />

noch nicht mal das Kapitel eins ab, das das Personal<br />

betrifft. Wenn wir diese Ausgaben nicht mit den übrigen<br />

Konzepten wie Steuern, Lizenzen, Gebühren usw.<br />

decken, wird die Situation unhaltbar.<br />

Andererseits funktionieren die ICO-Kredite nicht, und<br />

wir können uns nicht über Banken finanzieren und<br />

dürfen uns außerdem nur bis zu einem bestimmten<br />

Punkt verschulden.<br />

Welche Lösung könnte es Ihrer Meinung für dieses<br />

Problem geben? Welche Ideen haben Sie?<br />

Es ist eine schwierige Situation. Da wir jetzt nicht mit<br />

großen Lizenzen rechnen können, müssen wir auf die<br />

traditionellen Mittel zurückgreifen, wie zum Beispiel die<br />

Katastersteuern. Wir sind dabei diese zu aktualisieren,<br />

da die letzte Überprüfung vor 19 Jahren stattgefunden<br />

hat. Wir sind uns bewusst, dass dies kein guter Zeitpunkt<br />

für Familien ist, aber wenn wir diese Maßnahmen nicht<br />

ergreifen, werden wir die Leistungen nicht mehr<br />

garantieren können, die in einer so großen und<br />

touristischen Gemeinde erforderlich sind.<br />

Wir dürfen nicht vergessen, dass der Tourismus<br />

unser ökonomischer Motor ist und unbedingt gepflegt<br />

werden muss. Es gibt schon andere Urlaubsorte, die<br />

stark mit uns konkurrieren, und wir müssen Qualität<br />

und gute Preise bieten, wenn wir ein interessanter<br />

Urlaubsort sein wollen.<br />

Wir Gemeinden sind die Tür, an die der Bürger klopft,<br />

um Lösungen und Leistungen zu fordern, aber trotzdem<br />

erhalten wir die Finanzierungen zuletzt. Es wird viel über<br />

die Finanzierung der autonomen Regionen gesprochen,<br />

aber die Gemeinden werden links liegen gelassen. Die<br />

kanarische Föderation der Gemeinden (FCAM) kann<br />

nicht alleine darum kämpfen, vom Cabildo finanziert<br />

zu werden. Wir Gemeinden müssen über einen<br />

finanziellen Spielraum verfügen, der nicht immer im<br />

letzten Moment geändert werden kann.<br />

Wir vermuten, dass Sie, da Sie sich dieser<br />

Situation bewusst sind, irgendetwas vorhaben …<br />

In La Oliva setzen wir stark auf die Schaffung einer<br />

gemeinsamen Körperschaft, an der sowohl die<br />

Verwaltung als auch die Unternehmer beteiligt sind.<br />

Die Hotels können nicht nur Zimmer anbieten, sie<br />

müssen etwas mehr bieten, sie müssen vorbereitet<br />

sein und über angemessene Installationen verfügen,<br />

damit das Angebot attraktiv ist. Die Sonne und die<br />

Strände hier sind zwar wunderbar, aber wir müssen<br />

den Touristen mehr bieten. Es gibt eine gute<br />

Prädisposition in beiden Sektoren und ich glaube, dass<br />

andere Sektoren und Gemeinden diese Idee<br />

übernehmen werden. Wir müssen gemeinsam<br />

entscheiden, wohin uns der Tourismus bringen soll.<br />

Sogar auf Messen stellen die Unternehmer auf einer<br />

Seite aus, und der Cabildo und die Gemeinden auf<br />

der anderen. Ich halte dies für absurd; wir können<br />

zusammenarbeiten und gemeinsam mehr schaffen,<br />

obwohl wir unabhängige Einrichtungen sind.<br />

Wie entstand die Idee, diese gemeinsame<br />

Körperschaft zu gründen?<br />

Alles basiert auf dem Plan „Horizont 2020" des<br />

Ministeriums für Tourismus, der Subventionen für die<br />

Gründung dieser Körperschaften vergibt. Ich halte es<br />

für eine gute Idee, die auch die Cabildos annehmen<br />

müssten, um Fuerteventura zu der Position zu<br />

verhelfen, die diese Insel verdient.<br />

Es ist sehr traurig, dass die Leute, wenn über die<br />

Kanaren gesprochen wird, nur Teneriffa und Las Palmas<br />

kennen. Die Regierung der Kanaren behandelt<br />

nicht alle Inseln gleich, und obwohl wir die besten<br />

Strände und das stabilste Klima haben, ist Fuerteventura<br />

weitgehend unbekannt.<br />

Erzählen Sie uns etwas über die Person hinter der<br />

Bürgermeisterin, Ihren Familienstand, Ihren Beruf<br />

usw.<br />

Ich habe Jura studiert und mein Mann ist aus Fuerteventura.<br />

Ich kam hierher, um meinen Bruder zu<br />

besuchen, der schon hier verheiratet war, und blieb.<br />

Ich habe auch zwei Kinder.<br />

Wie kann man Familie und Politik vereinbaren?<br />

Das ist sehr schwer. Zurzeit werden große<br />

Fortschritte bei der Vereinbahrung von Beruf und<br />

Familienleben gemacht, aber dies geschieht nicht mit<br />

der Politik und der Familie. Trotzdem bemühe ich mich,<br />

es so gut zu machen wie ich kann, obwohl es unmöglich<br />

ist, zuhause nicht an die Arbeit zu denken.

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