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The International Newsletter of Communist Studies Online IX

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<strong>The</strong> <strong>International</strong> <strong>Newsletter</strong> <strong>of</strong> <strong>Communist</strong> <strong>Studies</strong> <strong>Online</strong> 16/2003 62<br />

dem Ausschluß Robert Havemanns aus der Akademie zuzustimmen, wird durch seinen Tod im Jahre 1967<br />

beendet.<br />

Die geplante Steinitz-Biografie versteht sich als wahrnehmungs- und erfahrungsgeschichtliche Untersuchung.<br />

Sie hat zum Ziel, den politischen Lebensweg eines jüdisch-kommunistischen Intellektuellen im 20. Jahrhundert<br />

nachzuzeichnen und die Bewältigung historischer Umbrüche durch Eliten zu untersuchen. Dabei werden die<br />

Ereignisse aus der Sicht von heute betrachtet, ohne den damaligen Kontext und Zeitgeist außer acht zu lassen.<br />

Aber es soll von der Frage ausgegangen werden, welche Spuren das Wirken von Wolfgang Steinitz in den<br />

einzelnen Wissenschaftsgebieten, in der Geschichte der Institutionen und in den Erinnerungen seiner<br />

Angehörigen, Freunde und Kollegen hinterlassen hat. Dabei ergeben sich durchaus widersprüchliche Befunde,<br />

die in ihrer Ambivalenz ernstgenommen werden müssen. Auch die Schwierigkeiten der Erinnerung an eine<br />

solche Persönlichkeit während der DDR-Zeit und danach sind Teil des <strong>The</strong>mas.<br />

Es geht dabei um die Darstellung eines Spannungsfeldes zwischen den eigenen Visionen und der<br />

Loyalität gegenüber dem Regime, um eine schwierige Balance zwischen Selbstverwirklichung und<br />

Unterwerfung. An Steinitz’ Beispiel sollen die Möglichkeiten und Hindernisse für die Realisierung<br />

eines sozialistischen Programms geprüft und die Auswirkungen von Karriereangeboten und<br />

Privilegien sowie das Ineinandergreifen von Partizipationsmöglichkeiten und Zwangsmaßnahmen<br />

hinsichtlich Resistenz bzw. Kritikfähigkeit beleuchtet werden.<br />

Die Quellenlage ist mehr als günstig. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen von und über<br />

Wolfgang Steinitz finden sich in seinem Nachlaß nicht nur große Teile des privaten und beruflichen<br />

Briefwechsels von seiner Studentenzeit in den zwanziger Jahren bis zu seinem Tod, sondern auch die<br />

Auseinandersetzungen in der Universität, in der Akademie sowie im Zentralkomitee der SED sind gut<br />

dokumentiert. Außerdem existiert eine Anzahl von Gesprächsprotokollen, die der Filmemacher Hans Bunge<br />

bereits in den siebziger Jahren mit Kollegen, Freunden und Angehörigen von Wolfgang Steinitz geführt hat zur<br />

Vorbereitung einer Biografie, die zu DDR-Zeiten jedoch nie geschrieben wurde. Erschwert und begünstigt<br />

zugleich werden die Arbeiten an der Biografie durch die Tatsache, daß Familienangehörige von Wolfgang<br />

Steinitz in Israel, in den USA und Italien, angestoßen durch die Recherchen des Forschungsprojekts weitere<br />

neue Briefe und andere Dokumente ausfindig machen und zur Verfügung stellen.<br />

Aurélio Martín Najera, Madrid:<br />

Obras Completas de Francisco Largo Caballero<br />

Están próximas a publicarse las obras completas de quien ha sido el único obrero que desempeñó la<br />

Presidencia del Gobierno de España: Francisco Largo Caballero. Largo Caballero nació en Madrid en 1869.<br />

Siendo niño comenzó a trabajar en la construcción, especializándose en el <strong>of</strong>icio de estuquista. En 1890 ingresó

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