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The International Newsletter of Communist Studies Online IX

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<strong>The</strong> <strong>International</strong> <strong>Newsletter</strong> <strong>of</strong> <strong>Communist</strong> <strong>Studies</strong> <strong>Online</strong> 16/2003 89<br />

kennt, wird in ihnen die Filmhelden David und Clara wiedererkennen. Viele der Filmszenen sind von diesen<br />

poetischen und hellsichtigen Reportagen inspiriert. »Mehrere Monate lang glaubten große Massen daran, daß<br />

alle Menschen gleich sind, und konnten diesem Glauben gemäß handeln. Das Ergebnis war ein Gefühl von<br />

Freiheit und H<strong>of</strong>fnung, das in unserer auf dem Geld beruhenden Gesellschaft schwer vorstellbar ist. Und das ist<br />

das bedeutende am Roten Notizbuch. Durch eine Reihe von intimen Alltagsbildern zeigt dieses Buch, wie die<br />

Menschen sind, wenn sie sich wie menschliche Wesen benehmen und nicht wie Rädchen in der<br />

kapitalistischen Maschine. Niemand, der in diesen Monaten in Spanien war, als die Leute noch an die<br />

Revolution glaubten, kann diese seltsame und bewegende Erfahrung vergessen. Sie hat etwas hinterlassen, was<br />

keine Diktatur, auch nicht die von Franco, je wird auslöschen können.« (George Orwell)<br />

Mary Low (geb. 1912), Britin australischer Herkunft, Surrealistin und Trotzkistin, Weltreisende, Latinistin. Lebte<br />

von 1940 bis 1964 auf Kuba und heute noch in Miami. Weitere Veröffentlichungen: La saisons des flûtes<br />

(Gedichte, 1939), La Verdad Contemporanea (Essays, zusammen mit Bréa 1943), Tres Voces (1957), Where the<br />

Wolf sings (1994) u.a. Juan Ramón Bréa (1905–1941), Kubaner französischer Herkunft, Surrealist, in<br />

Opposition zum Diktator Machado, im politischen Exil in Mexiko und Spanien. 1932 Mitbegründer der<br />

kommunistischen Opposition auf Kuba, erneut Flucht nach Europa. 1936 zusammen mit Mary Low in Spanien.<br />

1937 Erstveröffentlichung des Red Spanish Notebook in London. 1938–1939 mit Low in Prag bei den<br />

Surrealisten, 1940 Flucht vor den Nazis nach Havanna.<br />

Mirjana Stancic: Manès Sperber. Leben und Werk, Frankfurt am Main – Basel, Stroemfeld, 2003.<br />

687 S. (Nexus. 63).<br />

Zum Buch einige Auszüge aus einer vom Verlag veröffentlichten Beschreibung von Michael<br />

Rohrwasser: »Mirjana Stancic, Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin aus Zagreb, hat eine<br />

nicht nur vom Umfang her große Biographie über Manès Sperber verfaßt. Man kann dies einen<br />

Glücksfall nennen, denn die Bedeutung des Buches reicht über den überschaubaren Kreis jener<br />

hinaus, die sich für das Leben und Werk des Kulturpolitikers, Essayisten, Schriftstellers und<br />

Kritikers interessieren, den man zwar mit gutem Grund eine Jahrhundertfigur nennen kann, der<br />

aber nie die gebührende Aufmerksamkeit erfahren hat. Erst die Verleihung des Büchner-Preises<br />

1975 und seine Dankrede bei der Entgegennahme des Friedenspreises des Deutschen<br />

Buchhandels 1983, in der er vor einem arglosen Pazifismus warnte und womit er in die Mühlen<br />

einer bundesdeutschen Intellektuellenfehde geriet, haben ihm zeitweilig ein größeres Publikum<br />

beschert. Sperbers Leben spielte sich ab zwischen dem ostgalizischen Schtetl Zablotow (in der<br />

Nähe von Joseph Roths Brody), Wien, Berlin und Paris, zwischen der Schweiz, Rußland und<br />

Jugoslawien. Zehn Jahre lang hielt er sich im Umfeld von Alfred Adler und dessen<br />

individualpsychologischer Schule auf, bevor er sich von diesem Kreis abwandte, und zehn Jahre

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