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The International Newsletter of Communist Studies Online IX

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<strong>The</strong> <strong>International</strong> <strong>Newsletter</strong> <strong>of</strong> <strong>Communist</strong> <strong>Studies</strong> <strong>Online</strong> 16/2003 88<br />

Staatsstreich, die geplanten Beziehungen der Putschisten zu Sowjetrußland, das sind neue Überlegungen, die<br />

Könnemann hier in ausgezeichneter Weise vorträgt. Doch für die Historische Kommunismusforschung nicht<br />

weniger aufschlußreich ist die Haltung der (relativ unwichtigen) KPD zum Generalstreik und zum Ruhrkrieg.<br />

Hier fehlt die Interpretation.<br />

Insgesamt ist die vorliegende Dokumentation ein riesiges Werk mit enormer Bedeutung für die Erforschung<br />

der Weimarer Republik, für die Geschichte der Arbeiterbewegung und ebenso über den damaligen<br />

Rechtsradikalismus. Die große Zahl der Dokumente bietet einen hervorragenden Überblick über die<br />

verschiedensten Probleme, die mit dem Kapp-Lüttwitz-Ludendorff-Putsch zusammenhängen, über die<br />

Niederschlagung des Staatsstreichs und ebenso über die darauf folgenden Ereignisse (wobei die Versuche der<br />

Gewerkschaften für eine »Arbeiterregierung« vielleicht etwas verkürzt behandelt werden). Auch die im<br />

allgemeinen gute Erschließung der Dokumente vertieft die Einsichten über diesen Putsch und dessen Folgen.<br />

Daher belegt die fundierte Dokumentation, was Erwin Könnemann in der Einleitung völlig richtig anführt: »Der<br />

Kapp-Littwitz-Ludendorff-Putsch ist als ein Ereignis in die Geschichte eingegangen, das beweist, daß es gegen<br />

den entschlossenen Abwehrwillen der Volksmehrheit nicht möglich ist, ein autoritäres Regime zu etablieren.<br />

Die 1918/19 gewonnene Demokratie im Innern und der Frieden nach außen waren zu <strong>of</strong>fensichtlich von jenen<br />

Kreisen bedroht worden, deren Wirken im Weltkrieg jedermann noch in unheilvoller Erinnerung stand.«<br />

Notizen über neue Bücher<br />

Mary Low & Juan Bréa: Rotes Notizbuch. Deutsche Erstausgabe. Aus dem Englischen übersetzt von<br />

Jürgen Schneider, Hamburg, Edition Nautilus, 224 S.<br />

Eine junge Britin australischer Herkunft und ihr kubanischer Lebensgefährte begeben sich nach Spanien, kurz<br />

nach Beginn des Kampfes gegen den faschistischen Putsch der Franco-Truppen 1936. Sie schildern uns das<br />

Alltagsleben während der Revolution, die ansteckende Lebensfreude der Menschen, die fest daran glaubten,<br />

daß es möglich ist, die Welt zu verändern und ein Leben ohne Armee und ohne Grenzen zu gestalten. Das<br />

Notizbuch ist Vorlage für Ken Loachs Spielfilm »Land und Freiheit«. Mary Low ist 24 Jahre alt, und sie hat schon<br />

viel von der Welt gesehen, als sie mit Juan Bréa nach Barcelona geht: sie ist mit ihm nach Kuba gereist, nach<br />

Prag, Wien, Belgrad, Istanbul, Bukarest, London und immer wieder nach Paris, wo die beiden sich<br />

kennengelernt haben. Sie verkehren, wo immer sie auch sind, in den Kreisen der Surrealisten und linker<br />

Opposi<br />

tionsgruppen. In Spanien kämpfte Juan Bréa in einer der internationalen Milizen an der Aragonien-Front gegen<br />

die Franco-Truppen, während Mary Low als Journalistin in Barcelona arbeitete. Ihre Augenzeugenberichte sind<br />

direkt und farbig, voller Details und Enthusiasmus. Wer Ken Loachs eindringlichen Film »Land und Freiheit«

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