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YEARBOOK OF THE ALAMIRE FOUNDATION

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ZUR GEDRUCKTEN ÜBERLIEFERUNG VON LASSOS BICINIEN<br />

daß die c1/c4-geschlüsselten Sätze Nummer 16, 17 und 18 sowie die c3/c4-geschlüsselten<br />

Bicinien Nummer 21 und 22 nicht transponiert werden. Zumindest die Unterstimmen<br />

können dann nicht mehr von Knaben gesungen worden sein. Die<br />

Verwendung der Bicinien für die Lehre zeigt sich jedoch zusätzlich darin, daß sie<br />

jeweils mit Tonartangaben versehen sind. Calvisius erweist sich als Anhänger von<br />

Glarean, da er die Nummer 7 Iusti tulerunt dem Jonischen zuordnet. Zudem tragen<br />

jeweils beide Stimmen Tonartbezeichnungen, was zu einer Unterscheidung nach authentischem<br />

und plagalem Bereich führt: So bei Iusti tulerunt: Ad Jonicum steht bei<br />

der Oberstimme, Ad Hypojonicum bei der unteren Stimme.<br />

Zu besprechen bleibt abschließend eine Eigenart der Ausgabe durch Calvisius:<br />

in den untextierten Bicinien finden sich immer wieder teils kürzere, teils längere<br />

umgearbeitete Passagen; die Bearbeitung kann sich auf nur eine Stimme erstrecken,<br />

aber auch auf beide. Calvisius` Fassungen werden im kritischen Bericht zur<br />

Neuausgabe des Bandes 1 in der Gesamtausgabe 25 abgedruckt. Hier sei ein markantes<br />

Beispiel vorgestellt:<br />

Beispiel 9a: Nummer 22, Takt 33 bis Ende des Stücks Calvisius (1612-2/II)<br />

25 LASSO, GA 2 .<br />

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